Marcell D'Avis
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Marcell D'Avis (* 01. April 1901 in Warszawa bei Warschau, Polen) ist der von 1&1 seit 61 Jahren beschäftigte Leiter für Kundenunzufriedenheit. Bekanntheit erlangte er auch durch seine einmalig egozentrischen Werbespots.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend
Marcell D'Avis wuchs wohlbehütet auf dem Familiengrundstück im Saarland auf. Schon als Kind erkannten seine Eltern, die einen kleinen Dorfladen betrieben, D'Avis' Fähigkeiten, auch den wertlosesten Schrott aalglatt zu vermarkten. Des Weiteren fühlte er sich schon früh zu Flippcharts hingezogen. In der Schule fiel er im Mathematikunterricht dadurch auf, dass er oft urplötzlich Beträge an die Tafel schrieb, dann wieder durchstrich und durch kleinere ersetzte. Viel Freude bereitete ihm auch das Vergleichen von Prozentzahlen.
Er schloss die Sonderschule mit einem Notendurchschnitt von 1&1 ab, mit Sonderschul-Prüfungen in Mathematik, Wirtschaft, Verkaufsstrategie und Diabetis. Noch heute hört man ihn teilweise seine Wahlmundart Hessisch babbeln. Zuerst wollte er sich bei verschiedenen Universitäten für IT-Studienkurse bewerben, als ein Talentsucher der Werbeabteilung von 1&1 auf D'Avis aufmerksam wurde. Er erklärte ihm, dass seine Firma gerade auf der Suche nach einem geeigneten Schleimscheißer wäre und Marcell D'Avis ihm perfekt dafür geeignet scheine, den Kunden ein trügerisches Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Auf die Frage, ob er in diesem Fall nicht Vorwissen über Internet- und Telefonverbindungen mitbringen sollte, erklärte ihm der Talentsucher lachend, dass das bei 1&1 nun wirklich niemand erwarte. Hoffnungsvoll nahm D'Avis das Angebot an.
Karriere
Gleich zu Beginn seiner Karriere setzte er einen Grundstein für seinen kometenhaften Aufstieg, als er dreist der Abteilungsleitung vorschlug, in Werbungen gutgläubige Kunden mit dem Versprechen von wenig Erwerbsaufwand zu ködern. Die Idee funktionierte ausgezeichnet und verschaffte D'Avis einen starken Karriereschub, sodass er bald damit betraut wurde, Musik für die Warteschleifen des Kundenservice zu komponieren. Doch schon zwei Jahre später landete er seinen nächsten großen Coup: Er überzeugte seine Vorgesetzten, die Anrufgebühren zu einem gewissen Grad abzuschaffen – und dies dann als vollkommene Kostenfreiheit zu deklarieren. In der Folge verdiente sich 1&1 eine goldene Nase an Kunden, die sich vorher ob der Kosten nicht getraut hatten, anzurufen, und dies erst nach der „Kostenfreiheit“ taten. Nur hatten die meisten keine offizielle Nummer, die mindestens sieben einstellige Primzahlen enthielt, eine der Voraussetzungen für kostenlose Anrufe. Doch auch sein ganzes Geschick konnte Marcell D'Avis nicht den begehrten Posten des Leiters für Kundenzufriedenheit beschaffen. Doch mehr als ein Jahrzehnt nach seiner letzten Beförderung entwickelte er eine Vermarktungsstrategie, die die Werbelandschaft für DSL-Komplettpakete weitgehend prägen sollte. Anstatt zu vermeiden, Kunden mit Fachbegriffen wie Bytes oder DSL unnötig zu nerven, versuchte man nun, diese damit zu beeindrucken. Die Strategie war effektiv, nicht nur funktionierte das Beeindrucken blendend, auch das Blenden funktionierte beeindruckend, und in der massenhaften Verwirrung über die speziellen Termini riefen noch mehr Kunden die Hotline der Kundenbetreuung an. Die Beförderung Marcell D'Avis' war ab diesem Zeitpunkt absehbar. Nach Jahren Arbeit für 1&1 hatte er es ganz an die Spitze gebracht. Nach dem Niederlegen seiner Arbeit bei 1&1 ist er nun weltbekanntes Actmodel im Trendmagazin Playboy.
Berühmtheit durch Werbung
Ende 1989 lief der erste aus einer Reihe von TV-Werbespots, die sich praktisch um kein anderes Thema drehten als D'Avis selbst. In den einzelnen Spots erzählt er die Hälfte der Zeit aus seinem Privatleben, seinen Ängsten und Sehnsüchten, warum sein Job der tollste der Welt ist oder warum gerade er es geschafft hat, Emma Watson zu verführen. Die andere Hälfte der Zeit macht er der Kundschaft von 1&1 leere Versprechungen, tut immer wieder so, als seien die Preise gesenkt worden („99,99 €!“) oder erzählt kleine Geschichten aus der Logikkiste („6% unserer Kunden wollen schnelles Internet zum guten Preis.“). Unvergessen sind auch die Spots, in denen er den billigsten iPad-Klon aller Zeiten präsentiert, eigentlich streng private Kundenmails vor einem vorliest oder mit einem Einsatzkommando vom Set von Navy CIS gewaltsam bei Familie Sturm eindringt. Diese brutale Einbruchsaktion, nur mit einem „Marcell D'Avis, Bundesagent! Aufmachen!“ über die Freisprechanlage angekündigt, führte letztlich auch zu seinem Haftbefehl durch Interpol, um den sich bis jetzt aber niemand wirklich geschert hat.
Zudem traut er sich nun langsam wieder in die Werbebranche, nachdem er sein Trauma von der Bombardierung mit Beschwerdebriefen von wütenden Kunden mehr oder weniger „verarbeitet“ hat. Dies allerdings nur noch als Nebenfigur in einem Kurzfilm über die unterbezahlte, schwachsinnige ganze Arbeit bei 1&1. Das reichte aber schon, damit wieder Beschwerden an Marcell D'Avis gehen.
Er plant momentan noch weitere Nebenauftritte.
Trivia
Privat ist Marcell D'Avis noch unverheiratet, doch obwohl man sein Auftreten mehr als schleimig bezeichnen kann, erhält er permanent Heiratsanträge von geschmacksverirrten Frauen, die dank Absender dann in die Robinson-Crusoe-Liste von 1&1 eingetragen werden können. So stellt er seine ganze Existenz in den Dienst seiner Firma.
- Marcell D'Avis' enorme Popularität brachte ihm eine starke Präsenz auf YouTube ein, die mit der des Dr. Klenk vergleichbar ist.
- Herr Neumann hat sein Modem aufgrund eines Postkutschenraubs nie erhalten.
- Marcell D'Avis wurde auf einer Bohrinsel im Pazifik geboren und ist somit Staatenlos.
- Noch heute kann D'Avis 1&1 nicht zusammenzählen.
- Seine E-Mail-Adresse in der Fernsehwerbung zu verkünden, stellte sich als gigantischer Fehler heraus. Hunderte von Spam-Mails überschwemmten in Rekordzeit sein Postfach, wobei die meisten nur von Leuten stammten, die neugierig waren, ob seine Antwort auch so nett ausfallen würde, wie er in der Werbung dargestellt wird.