Forscher

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Anlage 1: Typische Anfängerfehler bei Forschern: Schatzjagden

Forscher - Komparativ des Adjektivs "forsch"

Der Forscher gehört zu der der und zu den Haltern einiger „Untertanen“, die neben ihm agierend, fortwährend schmackhaften Tee einschenken oder seine Donnerbüchsen mit Schwarzpulver nachfüllen. Er ist von jener urkomischen Menschengestalt geprägt, die ein wenig „forscher“ auftritt als der ihn umgebende Trupp von Untertanen, und der durch diesen Wagemut oftmals in brenzliche Situationen gerät. Durch ihre Spezialisierung todbringende Gefahren anzuziehen und heimzusuchen, sind Forscher in ihrer Nische heute, weitestgehend durch Laborratten und „Wissenschaftler“ ersetzt bzw. durch die selbigen verdrängt worden. Darüber hinaus sind Forscher, in alten Maßstäben denkend, Rassendiskriminierend, darin jedoch vortrefflich stilsicher und zumeist im Dschungel anzutreffen. Sie sind erkennbar an den vielseitigen Formen ihrer Schmetterlingsnetze und ihren beigen Nickerbockerhosen. Da es keinen festen Schlüssel zur Identifizierung eines Forschers gibt, bietet es sich an, den Forscher anhand seines ihn umschwirrenden Gefolges zu bestimmen und zu katalogisieren.

Ausbildung zum Forschen

Die Ausbildung zum Forschertum und seine Grundzüge erfolgen schon zu frühen Kindestagen. Ein Forscher ist daher ein gewachsenes Individuum und kann seine Qualifikationen nur schwer durch wissenschaftliche Studica erlangen. Vielmehr, der Forscher an sich ist überhaupt kein akademischer Wissenschaftler. Er ist ein Antiheld, ein Abenteurer ohne Erfolg, er ist die Realität von Indiana Jones und der Erlkönig unter den Fröschen. Weitaus wissenschaftlicher formuliert, gelten die folgenden, nicht variierbaren Gesetze zur Ausbildung des Forschers, aus einer Dekretsabschrift der Forscherzunft des 4.Jahrhunderts: "Fhorscher dyrfen daher nycht scheuen, ohn Handschuh yn ihbel rychend Dreck zu greyfn, ohn wegweysend Karthen yn unbekannth Labyrinth zustoßen und den Unterhalt zeyt Lebens ohn Geld zu bestreyten". Wichtig ist ferner das Vermeiden von stümperhaften Fehlern, wie dem zu hektischen Nachstellen von Schätzen. Ein Schatz liegt nie auf einer Parkbank oder auf einer viel befahrenen Straße; sowie das richtige Schwenken der Schmetterlingsnetze anhand der Karpitz-Orleff-Acht. Später muss der Forscher seinen heimatlichen Standort aufgeben und sich fremden Gebieten ausliefern, in denen er zumeist stirbt. Die meisten der Todesfälle gelten als schicklich und sind im Laufe der Zeit in den verschiedenen Gilden offiziell anerkannt worden (siehe Anlage 2).

Forscher entdecken

Forscher haben bisweilen alles entdeckt, was es zu entdecken gab. Hätten sie nicht die Erde entdeckt und erforscht, wäre die Menschheit, wohl noch heute, auf der Suche nach ihrem Heimatplaneten und bis dato eine schwerelose Masse im schwarzen Orbit. Da der Raum der Entdeckungen jedoch immer weiter ausgebeutet wurde, und sich langsam erschöpft, ist die Forscherriege mittlerweile selbst, als weißer Fleck, auf der Erde wieder aufzufinden. Erich Kästner erkannte diesen Missstand schon früh im 20. Jahrhundert und schrieb in seinen hoch geachteten Aufzeichnungen über das Phänomen des „Fliegenden Klassenzimmers“ folgende Zeile nieder: „Forscht wenn ihr was zum Forschen findet….“
Einen wahren Boom an Nachzüglern der Forschergesellschaft erlebte das frühe 19. Jahrhundert, als ein unscheinbarer Pudelwelpe, den ersten Saurierknochen an das Licht der menschlichen Gemeinschaft beförderte. In der Annahme erste Belege für eine weitere geheimnisvollere Welt unterhalb der Erdoberfläche gefunden zu haben, taten sich einige Wagemutige hervor, das Unterland zu erkunden. Sie haben sich ohne Erfolg durch die ganze Welt gewühlt und sich dabei so sehr abgenutzt, dass sie vollkommen abgemagert und gelbsüchtig krank, auf der anderen Seite der Erde wieder an die Oberfläche stießen. So entstand im übrigen der Chinese. Von wegen fünf tausend Jahre alte Kultur.

Verhältnis Untertan – Forscher

Anlage 2: Allgemein bekanntes, sowie anerkanntes, Forscherpech

Das Verhältnis zwischen diesen beiden Antipoden ist von Vertrauen, Aufrichtigkeit und absoluter Hingabe geprägt. Der persönliche Leibeigene weicht nie von der Seite seines „Massas“ ab, was ihn, als einziges Manko, unweigerlich, zu einem Stalker macht.
Andererseits vermag nur der Forscher einen Nutzen aus diesem zumeist engen Verhältnis zu ziehen. Er hat schon früh gelernt seine untergebenen Sklaven auszubeuten und ihnen versiert vorzugaukeln, dass diese Plünderung, für sie von großem Nutzen sei. Da die Forscherzunft einen zuvor fremd eingesetzten Untertan als verbraucht und als nicht mehr erziehbar betrachtet, bleiben die Untertanen zumeist ihr Leben lang bei ihrem ersten Forscher, um mit ihm, durch dick und dünn zu gehen.
Je größer die Gesellschaft ist, umso schicklicher gilt ihr Forscher und sein Ansehen vermag den Erfolg der Expedition in den Hintergrund zu stellen. Selbst das absolute Ausbleiben eines Gelingens ist hinnehmbar, wenn der Forscher ein, gut in Szene gesetztes Photo, vor der Masse seiner Diener gut zu vermarkten weiß. Dieserlei Bilder sind zumeist mit zwei toten Löwen im Vordergrund verziert. Die Rassendiskriminierung, die den alten Forschern daher anlastet, wird durch den gerechten Umstand wieder wettgemacht, dass sie, durch törichte Fehler, zu früh sterben. Und somit ist, summa sumarum, der einleitende Satz: "..von Aufrichtigkeit und absoluter Hingabe.." vollkommener Unsinn.

Berühmte Beispielsforscher

Die Nachnamen wurden aus Rücksicht auf die peinlich beschämten Familienmitglieder redaktionell durch „Nichts“ ersetzt.

Alle speisen bei den Kannibalen, bis auf Forscher Jochen, den wollen sie kochen
Alle Forscher tauchten nach Atlantis, außer Forscher Frank, der ertrank
Alle flohen vor den Yetis, lediglich Forscher Holger, packten die Verfolger
Alle Diener gehen zur Beerdigung, nur nicht Forscher Hagen, den haben sie getragen
Alle Aufgeklärten bekamen Kinder, außer Forscher Ralf, dem keiner half

Noch heute werden die großen Namen der Geschichte in Kinderreimen wie "Alle Kinder.." wiedergegeben und an die Ära der Forscher gemahnt, die ihr Leben ließen.

Informatives

  • Ein guter Forscher ist ein verschollener Forscher; ein berühmter Forscher ist ein toter Forscher; ein reicher Forscher ist der Nachbar vom Weihnachtsmann (aus den Annalen der ersten Forschungsdekaden)
  • Deklinationstabelle: Frosch – Fuscher – Am Forschsten
  • Es gibt zwar weniger Forscher auf Erden als Menschen auf dem Planeten, aber mehr Forscher als einer alleine im Raum
  • Der Unterschied vom Diener zum Sklaven liegt in der Wortwahl
  • James Bond Filme persiflieren das Genre der Forscher, in dem sie nicht den Helden und Hauptprotagonisten sterben lassen, sondern Bonds Personal systematisch eliminieren
  • Zahlreiche Forscher werten ihre Erkenntnisse in Laboren, wie etwa einem Holzlabor aus.
  • Sehr oft entdecken Hobbyforscher durch Zufall etwas, nachdem sie eigentlich gar nicht gesucht haben, wonach aber studierte Wichtigtuer schon ewig forschen.