Diverses:Skarabäus-Die Wahrheit über den Mistkäfer

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.



Prolog

(sächsisch: Brouloug)

Über den gemeinen Mistkäfer, eine der schillerndsten Kreaturen des Universums, ist schon viel Wichtiges und Richtiges, auch Enzyklopädisches (sächs.: Endsiegloubädschis) geschrieben worden, nur nichts Sinnloses und Pseudophilosophisches.

Historisches (sächs.: Hisdorschis)

Nicht jeder, der vom Mist sich angezogen fühlt, ist ein Käfer, doch jeder Käfer, der im Miste anderer wühlt, ist ein Mistkäfer. Ja, Mistkäfer lieben Mist, aber nur den saftigen von Pflanzenfressern, wie Pferden, Kühen, humanoiden Vegetariern und Veganern. Es gibt etwa 150 Mistkäferarten und der bekannteste und schönste ist der (scarabaeus sacer), den die alten Ägypter als Gott verehrten.

Also: Nicht jeder Mistkäfer ist ein Skarabäus.

  • Und heilig muss der Skarabäus ohnehin gewesen sein, denn er vermehrte sich ohne Sex, da es Mistkäferweibchen damals noch nicht gab. Die Ägypter fragten auch nicht, was denn wohl zuerst gewesen sei: Käfer, Kugel (Pille) oder Ei? Scharenweise entkroch der Skarabäus alljährlich dem angeschwemmten Nilschlamm und führte ein reines Eigenbrödlerdasein, indem er Mistkugeln formte, rollte und in Brunnenschächten vergrub. Dort unten in tiefster Finsternis, auf einer Schilfmatte, saß dann dieser Skarabäus, staunend, eine Mistkugel im gespitzem Mund und wartete auf seinen Auftritt in der ersten Morgenstund. Er schob die Mistkugel sodann aus dem Brunnenschacht (Wurmloch), verwandelte sie in die gleißende Sonnenscheibe, stieg mit ihr empor zum Fimament und avancierte so zum Morgensonnengott.

Diesen gottgewordenen Mistkäfer nannten die alten Ägypter Chepre, was frei übersetzt etwa Chef/Big Boss (also Gott) bedeuten könnte. Ein einsamer, deutscher Schafhirt (engl.: Shephert) wäre auch denkbar. Wem fällt da nicht das alte Kirchenlied "The Lord is my Shephert", (deutsch: "Der Herr ist mein Hirte") (lat.: so/Mimimi/Mido-) ein. Das klingt zwar irgendwie bescheppert, ist es auch, aber man muss es eben nur nicht glauben oder gar verstehen wollen.

  • Wer garantiert, dass die Ägytologinnen und Ägyptologen die Hieroglyphen richtig deuten? Wenn man die Vokale und Konsonanten frei vertauschte, was durchaus üblich ist, könnte aus Shephert sogar ein Ship-Hirt (Schutzheiliger der Nilschiffer- und Pferde) werden. Also könnte aus Chepre auch ein "Ehre dem Herrn" (Chep= Chef/Herr und re=Ehre), also ein Halleluja werden. Es kann kein Zufall sein, dass Schäfer und Käfer sich reimen.
  • Auch eine Shopka (sorb.: shoppende, Amulette kaufende, Frau) könnte aus Chepre entstehen oder gar eine Mütze (Schapka), die mancherorts als Schbeggdeggel (hochdt.: Speckdeckel) bezeichnet wird, weil sie (die Mütze) am Ende wie ein Mistkäfer in der Morgensonne glänzt. Sogar eine verwirrende für Umkehr (Ship-re = Wendekommando auf See) könnte man aus Chepre konstruieren.

Ja, nicht jeder Skarabäus stinkt wie ein Mistkäfer. Einige sehen zwar aus wie Mistkäfer, sind aber in Wirklichkeit Amulette, die aus edlen Materialien (Gold, Silber, Edelstein) gefertigt, um den Hals getragen, Glück bringen sollen. Doch nicht jeder, der ein Skarabäus-Amulett trägt, hat wirklich Glück. Wahrscheinlich hilft es auch nur dem, der felsenfest in diesem Glauben ist.

  • Und mit Verlaub gefragt: Wer glaubt heutzutage noch an die alten ägyptischen Götter? Schon Pharao (dt.: König) Echnaton sagte sich von ihnen los. Und der hatte bekanntlich kein Glück. Das könnte allerdings ein Beweis dafür sein, dass Mistkäfergott Chepre ihm zürnte oder alles nur Aberglaube war. Echnaton jedenfalls scheiterte, der Skarabäus ist als Gott nicht mehr gefragt, lebt aber als gemeiner Mistkäfer im Reiche der Bedeutungslosgkeit weiter. So grausam und ungerecht kann das Schicksal sein.

Gegenwärtiges und Künftiges (sächs.: gängnwärdschis und ginfdschis)

In Tibet gibt es keine Mistkäfer. Die Tibeter müssen all ihren Mist verbrennen, damit sie u.a. bei einer Schale Tee beten können. Trotzdem ist die Luft dort frisch und rein, und die Sonne geht regemäßig auf, quasi wie von allein.

  • Anders im christlichen Abendland: Obwohl die meisten Lebensmittel, die, im Magen-Darm-Trackt veredelt und dem Mistkäfer hernach als Nahrung dienen, hierzulande gar nicht mehr hergestellt werden, produzieren die Abendländer mehr Mist als jemals verbrannt werden könnte. Und was wären also die unbedarften patriotischen Europäer ohne Mistkäfer?

Ehre dem Mistkäfer! Hierzulande gibt es noch genug. Halleluja!

Ohne Mistkäfer würde die Klimaerwärmung ihren Höhepunkt schneller erreichen als gegenwärtig herauf beschworen wird. Aller Mist der Erde würde so schnell vertocknen, dass die Mistkäfer keine Freude mehr daran finden würden und jämmerlich krepieren müssten. Das wäre nicht nur der Anfang vom Ende der abendländischen Kultur, sondern der ganzen Welt.

  • Die Idee vom Mist, als sich selbst erneuernde Energiequelle, führte also direkt in die Klimakatastrophe. Die Erde würde (wie einst Mars und Mond) zunehmend von einer dicken, trockenen, braunen Staubschicht bedeckt und einer Mistkugel ähnlich werden. Chepre würde aus seiner wieder erwachen und die stinkende (Mistkugel) Erde in ein schwarzes Loch im Universum schieben. Dann wäre alles aus.

Doch die Hoffnung stirbt (theoretisch) zuletzt.

Diese schwarzen Löcher sind (so glauben einige theoretische Physiker) quasi der Eingang zu sogenannten Wurmlöchern (ursprünglich als Einstein-Rosen-Brücke oder Brunnenschacht bezeichnet) und so könnte Chepre auf der anderen Seite als römischer Gott Janus, seine Wiederkunft feiern.

  • Das wäre in einem theoretischen, zweidimensionalen Raum (also zwischen zwei zweidimensionalen Universen) auch möglich, sagen seriöse, theoretische Physiker. Aber wohin die reale dritte Dimension entschwinden würde, sagen sie nicht. Ja, so sind die theoretischen Physiker.

Also sind Zeitreisen theoretisch nicht nur möglich, sondern sogar notwendig. Dann könnte man zurück zum Herrn Einstein reisen (der hat sich bekanntlich schon aus der dritten Dimension zurückgezogen) und um Rat fragen. Er würde das Mysterium des Skarabäus und des gemeinen Mistkäfers im Wurmloch des gekrümmten, zweidimensionalen Universums sicher (also theoretisch) erklären. Man muss es nur glauben und hoffen und den ganzen Mist auch lieben wollen.


Wohl dem, der noch einen Mistkäfer in seinem Garten hat. Es muss ja nicht gleich ein Skarabäus sein.