RiesenOfenCarlshuette


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Freilichtmuseum Roscheider Hof: Dieser Werkstattofen stand bis März 2020 in der Turnhalle des Eisenbahner Turn- und Sportvereins (ETUS) Konz auf dem Gelände des heutigen Brückenbauhofs der Deutschen Bahn AG. Die erst in den 1950er Jahren errichtete Turnhalle war sicher nicht der ursprüngliche Standort dieses Ofens. Er wird wohl vorher in einer der zahlreichen Werkstätten des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes in Konz gestanden haben.

Hersteller war die Carlshütte aus Büdelsdorf bei Rendsburg in Holstein, wie aus der Gießmarke "CH" und Hammer und Schlegel erkennbar ist. Die Hütte wurde 1827 von Marcus Hartwig Holler gegründet und ist nach dem königlichen Gouverneur von Schleswig-Holstein, Carl von Hessen benannt. Ab etwa 1900 wurde sie schrittweise von der Familie Ahlmann übernommen, die sie im folgenden über mehrere Generationen führte. Der Namensübergang von Holler'sche Carlshütte auf Ahlmann'sche Carlshütte erfolgte 1941. Im Jahr 1974 musste sie die erste und 1997 die zweite und endgültige Insolvenz über sich ergehen lassen und wurde als Folge dieser geschlossen. Ihr Problem war, dass emaillierte gusseiserne Badewannen - ihr Hauptprodukt der letzten Jahre - immer mehr von billigen Kunststoffwannen verdrängt wurden.

Werkstattöfen dienten vor allem zum Beheizen größerer Räumlichkeiten wir Fabriken und Werkstätten. Unser Ofen ist ein Hohenzollern-Schüttofen, eine Konstruktion der Hohenzollernhütte aus Düsseldorf, die 1929 liquidiert wurde. Deren Werkstattöfen wurden danach von der Carlshütte übernommen und ab 1930 weitergebaut. Der Ofen besteht aus einer Anzahl von Ringen, die ineinander gesteckt werden konnten. Der unterste Ring beherbergt den Aschekasten mit einer als Schieber realisierten Reguliereinrichtung. Mit dieser konnte die Zufuhr von Frischluft in die Brennkammer eingestellt werden. In den Ringen oberhalb der Brennkammer wird die entstehende Hitze durch mehrere gegenläufige Schrägebenen optimal ausgenutzt. Durch die ovalen Löcher wurde kalte Luft von unten angesaugt, erwärmt und konnte als warme Luft ein Ring-Stockwerk höher nach außen dringen. Durch die dadurch entstandene Konvektion war man nicht nur auf die Strahlungshitze angewiesen und konnte auch kleinere Henkelmänner oder Töpfe im Inneren des Ofens abstellen und sich so das Mittagessen warmhalten.

Öfen dieses Typs und Größe waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts absolute Massenware. Da sie sich im Gegensatz zu schön gestalteten Zimmeröfen als Dekoware eher weniger eignen haben wohl nur sehr wenige dieser Öfen überlebt. Unser Ofen ist höchstwarscheinlich der einzige "Überlebende" seiner Art.
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