Potsdamer Platz 1919
Archiv-Nr. II 5891
Das Foto zeigt den Potsdamer Platz in einer politisch turbulenten Zeit. Rechts biegt der Triebwagen 3009, Typ Maximum 30, der Großen Berliner Straßenbahn mit einem Beiwagen von der Königgrätzer Straße (späteren Stresemannstraß) kommend in die Potsdamer Straße ein. Die Weiterfahrt wird durch Regierungssoldaten behindert, die zum Schutz der Durchführung der Wahlen am 19.1.1919 in Richtung Innenstadt marschieren. Plakate auf den Triebwagen und an dem Schinkelschen Wachgebäude weisen auf die Wahl hin. Die Linie P verkehrte zwischen Westend und dem Bahnhof Rixdorf (später Neukölln). Rechts ist das Café im Hotel Fürstenhof zu erkennen. Links fällt der Blick über den Leipziger Platz in die Leipziger Straße. Triebwagen verschiedener Bauart kommen aus der Richtung Spittelmarkt.
Anmerkung: Der Bahnhof Rixdorf wurde bereits am 15. März 1912 in Neukölln umbenannt.
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Repro aus Landesbildstelle Berlin (Hrsg.): Verkehr in Berlin. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1. Nahverkehr. Haude & Spener, Berlin 1988, ISBN 3-7759-0320-8, S. 47.
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Große Berliner StraßenbahnDie Große Berliner Straßenbahn AG (GBS) war ein im Großraum Berlin tätiges Straßenbahnunternehmen während der Zeit des Deutschen Kaiserreichs und der beginnenden Weimarer Republik. Die am 8. November 1871 als Große Berliner Pferde-Eisenbahn AG (GBPfE) gegründete Gesellschaft war nach der Berliner Pferde-Eisenbahn das zweite Pferdebahnunternehmen in Berlin. Sie eröffnete am 8. Juli 1873 ihre erste Pferdebahnlinie vom Rosenthaler Tor nach Gesundbrunnen. Die Große Berliner entwickelte sich in den kommenden Jahren schnell zum mit Abstand größten Berliner Nahverkehrsunternehmen. Bis 1879 gingen weitere Linien in die damaligen Vororte und eine alle Radialen verbindende Ringlinie im ungefähren Verlauf der ehemaligen Akzisemauer in Betrieb. In den beiden darauffolgenden Entwicklungsphasen wurden zunächst die Berliner Innenstadt erschlossen und anschließend zwei wichtige Durchmesserstrecken in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung gebaut. Gleichzeitig dehnte sich das Streckennetz, teils unter Zugeständnissen der damals noch eigenständigen Gemeinden, bis in die Vororte aus. Von 1896 bis 1902 elektrifizierte die Gesellschaft ihr Streckennetz. Sie firmierte aus diesem Grund ab dem 25. Januar 1898 als Große Berliner Straßenbahn AG. Als Gegenleistung für die Elektrifizierung erwirkte die Stadt Berlin 1901 die Einführung des Zehnpfennigtarifs auf allen Linien im Berliner Weichbild. Im gleichen Zeitraum baute die Große Berliner ihre Monopolstellung durch die Übernahme beziehungsweise Angliederung der Neuen Berliner Pferdebahn (1894/1901), der Westlichen und Südlichen Berliner Vorortbahn und der Berlin-Charlottenburger Straßenbahn (1900) weiter aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Große Berliner Straßenbahn zum größten privaten Straßenbahnunternehmen in Deutschland angewachsen. .. weiterlesen