Persianer-Mantel-Verarbeitung 1 - Abstrecken


Autor/Urheber:
Rudolf Toursel
Größe:
676 x 1248 Pixel (551600 Bytes)
Beschreibung:
Begehrt und beliebt ist, wie eh und je, der Persianer in allen Variationen der Farbe und der Verarbeitungsmöglichkeiten. Durch den Verdienst der Veredlungsindustrie gibt es wohl kaum eine Farbe, welche nicht für Persianer angewendet werden kann. Es gibt des weiteren fast kein Material, welches sich so vorzüglich zu den mannigfaltigsten Bekleidungsstücken verarbeiten lässt. Tragfähigkeit, Festigkeit und zugleich Geschmeidigkeit. des Haares, relativ leichte Verarbeitungsmöglichkeit, somit die ganze Summe dieser Vorteile werden diesem dankbaren Material immer die Sympathie der Kunden und der Kürschner erhalten.

Trotz der verhältnismäßigen Einfachheit der Persianerverarbeitung findet dieses Material nicht immer eine liebevolle Behandlung von der Hand des Kürschners. Dies gilt vor allem bei naturgrauen Persianern. Man kann aus einem Persianerbund, mit etwas Fürsorge und Gefühl, viel „herausholen“, ohne dabei auf Kosten der Zeit zu arbeiten. Persianer verleitet auf Grund seines fast gleichmäßigen Haarcharakters leider zuweilen zum „Hacken“. Doch wohldurchdacht und überlegt, kann man schnell und rationell zugleich arbeiten.

Diese Aufsatzserie soll nur Möglichkeiten und evtl. Vergleiche aufzeigen, es ist keinesfalls daran gedacht, ein Verarbeitungs-System zu oktroyieren. Es soll vielmehr Anregung und Vergleich sein. Der besseren Übersicht halber werden die einzelnen Arbeitsgänge, in Form einer Technologie, nach Punkten aufgezeichnet.

l. Klauen Abschlagen,
wie üblich von der Haarseite. Man legt dabei die Felle immer gleich mit dem Leder nach oben ab und kann dadurch beim nachfolgenden Befeuchten zum Abstrecken verhindern, dass Wasser an das Haar kommt. Da ja die Felle, der Reihe nach, vom Haufen befeuchtet werden, wird unterbunden, dass die Arbeitsplatte nass wird und somit auch das Haar.

2. Abstrecken (Abb. 1)
Die gut gefatteten Felle (Lammarten, vor allem gefärbte Ware, benötigen ein längeres Fatten) werden nun so abgestreckt,dass das oft eingeschrumpfte Material am Pumpf gut mit den Fingerspitzen und am Kopf mit den Handballen ausgestreckt wird. Den Kopf so breit wie möglich strecken! Es ist erstaunlich, was durch gewissenhaftes Strecken für Material gewonnen wird. Mit etwas Fingerspitzengefühl wird Schnattenbildung vermieden. Die Felle trocknen schneller, wenn man sie mit der Lederseite auf Holz- bzw. Hartfaserplatten legt. Eine noch leichte Feuchtigkeit kommt der Weiterverarbeitung zustatten, man kann das Fell dadurch besser in Form ziehen.


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(c) Halfmann Pelzmanufaktur, Kürschnermeister Andreas Fahnenstich, CC BY 3.0

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