Museum für Volkskunde-Gedenktafel, Laudongasse 15-19, Wien 8.,
Konrad Mautner (1880-1924) und Heinrich Moses (1852-1920) haben bedeutende Sammlungen zur österreichischen Volkskultur zusammengetragen. Rudolf Trebitsch (1876-1918) hat an den westlichen Rändern Europas geforscht. Er unterstützte das Museum mit namhaften Summen. Trebitsch trat früh dem Rassismus und Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft entgegen, die sich alsbald auch in diesem Hause zeigen sollte. Die 1883 in Odessa geborenen uns 1920 in der Schweiz promovierte Eugénie Goldstern hat mit vergleichenden Forschungen zur Alltagskultur im Alpenraum der Ethnographie neue Wege eröffnet und dem Museum bedeutende Stücke übereignet. Sie wurde 1942 aus Wien deportiert und ermordet wie im selben Jahr auch Marianne Schmidl. 1980 in Berchtesgaden geborene, war sie die erste Frau, die in Österreich im Fach Ethnologie promoviert worden war. 1938 war sie wegen ihrer Herkunft in den "dauernden Ruhestand" versetzt worden. 1938 wurde auch Adelgard Perkmann "aus rassischen Gründen vom Dienst enthoben". Die in Czernowitz geborene Bibliothekarin des Vereins überlebte und starb 1946 in Wien. Museum und Verein für Volkskunde widmen diese Tafel als Zeichen der Erinnerung ihrer jüdischen Freunden, Gönnerinnen und Gönnern.
März 2013Relevante Bilder
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