Lohschälen im Eichenwald
Bladersbach/Waldbröl 1976, Neubearbeitung 2018
Ausschnitte aus "Die Waldnachbarschaft in Bladersbach. Teil 2: Nutzung des Gemeinschaftswaldes im Frühjahr"
Charakteristische Frühjahrsarbeit der Waldnachbarschaft ist das Lohschälen. Mit dem Lohschälmesser wird die Eichenrinde vom Stamm gelöst, auf einer Ricke getrocknet und dann zu Lohbürden gebunden. Nach dem Lohschälen, Schanzenbinden und Brennholzabfahren sammeln die Waldnachbarn Waldlaub als Streueinlage. Als Spielzeug für die Kinder wird ein Waldhorn aus Rinde gefertigt.Relevante Bilder
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GerberloheAls Gerberlohe beziehungsweise Lohe werden die früher fast ausschließlich – heute in Mitteleuropa nur noch selten – zum Gerben verwendete Baumrinde oder Blätter bezeichnet. Das mittelhochdeutsche und althochdeutsche Wort lō(h) oder lōch bedeutet zum einen ‚niederes Holz‘, ‚Gebüsch‘, ‚bewachsene Lichtung‘, zum anderen geht die Gerberlohe auf mittelhochdeutsch und althochdeutsch lō zurück, das über urgermanisch *lawa- ‚abgelöste Baumrinde‘ von urindogermanisch *leṷ- ‚lösen‘ ableitbar ist. In der Regel handelte es sich dabei um Rinde, Blätter oder Holz von Eichen (Eichenlohe) und Fichten, die sehr gerbstoffreich sind und in zerkleinerter Form benutzt wurden. Die zur Gewinnung genutzten Wälder wurden auch als Lohwälder bezeichnet; zur Zerkleinerung wurden oft sogenannte Lohmühlen betrieben. .. weiterlesen