Idai mrg 2019079


Autor/Urheber:
NASA Earth Observatory images by Lauren Dauphin and Joshua Stevens, using iMERG data from the Global Precipitation Mission (GPM) at NASA/GSFC. Story by Adam Voiland.
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720 x 545 Pixel (304998 Bytes)
Beschreibung:
Tropische Wirbelstürme bringen drei große Gefahren mit sich: Starkwinde, Sturmflut, und durch Starkregen erzeugte Sturzfluten und Überschwemmungen. Jede dieser drei Gefahren wirkte sich zerstörerisch aus, als Zyklon Idai am 15. März 2019 auf die Küste von Mosambik traf, nachdem der Zyklon einige Tage zuvor in der Straße von Mosambik eine scharfe Wendung eingeschlagen hatte..

Der Sturm fegte mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 175 km/h stark genug über die Küstenorte und -städte hinweg, um Bäume umzureißen und Dächer von Häusern herunterzureißen. Doch wie üblich bei tropischen Wirbelstürmen, erwies sich das Wasser als das destruktivste Element. Idais Landfall traf in etwa mit dem Gezeitenhochwasser zusammen, und so drückte der Sturm eine enorme Wasserwand ans Ufer – die Sturmflut erreichte an manchen Stellen eine Höhe von bis sechs Metern. Das Meerwasser überschwemmte eine große Fläche tiefliegenden Lands entlang des Flusses Pungwe. Gleichzeitig, während sich der große, langsam ziehende Wirbelsturm ins Landesinnere bewegte, lud er extrem starke Niederschläge in einem Großteil der Provinzen Manica und Sofala ab.

Die Sturmflut und der Regen gemeinsam machten aus dem tiefliegenden Pungwe-Becken ein Binnenmeer. Ganze Ortschaften südlich des Pungwe erschienen unter Wasser gesetzt, Weiter nördlich blieb der Sambesi angeschwollen, weil Idai dieses Gebiet sogar doppelt traf; starke Regenfälle Anfang März, welche die tropische Störung brachte, aus der sich später Zyklon Idai entwickelte. Eine Schätzung, die auf Sentinel-1-Daten vom 19. März basiert, zeigt, daß in Ostafrika rund 2165 km2 Land überschwemmt sind – diese Fläche entspricht etwa vier Fünftel der Fläche des Saarlands.

Die Karte zeigt die kumulierten Niederschlagsmengen vom 13. bis 20. März. In manchen Gebieten fielen mehr als 50 Zentimeter Regen. Diese Daten wurde allerdings nicht lokal gemessen, sondern resultieren auf Schätzungen durch Integrated Multi-Satellite Retrievals (IMERG), einem Produkt der Global Precipitation Measurements (GPM) mission. Die örtlichen Niederschlagsmengen, die am Boden gemessen wurden, können deutlich höher sein.

Zwar bleibt das volle Ausmaß der Schäden auch Tage nach dem Landfall noch unbekannt, doch deuten vorläufige Einschätzungen darauf hin, daß hunderte von Menschen durch die Auswirkungen des Sturms ungekommen sin, tausende wurden verletzt, und hunderttauesende mußten ihre Häuser verlassen und flüchten. Zehntausende von Häusern wurden beschädigt oder zerstört. In einem Bericht heißt es, daß alleine in der Stadt Beira 100.000 Personen abgeschnitten sind und auf Rettung warten. Etwa 400.000 Bewohner der Stadt, rund drei Viertel ihrer Einwohnerschaft, wurden nach Presseberichten obdachlos.

Obwohl die stärkste Bedrohung durch die Überflutungen zurückgehen, gehen Beobachter davon aus, daß die Katastrophe noch mehreren Wochen oder Monate anhalten wird. In manchen Gebieten regnet es weiterhin, und einige Orte bleiben unerreichbar, weil Straßen überflutet oder beschädigt sind, sodaß es Rettungskräften schwer fällt, Hilfe zu leisten. In manchen Gebieten besteht ein Mangel an sauberem Wasser, und die schlechten sanitären Verhältnisse haben das Risiko des Ausbruchs von Seuchen erhöht. Weil auf großen Flächen Weizen und andere Agrarerzeugnisse durch die Überschwemmungen zerstört wurden, könnte Nahrungsmangel in den kommenden Wochen und Monaten zu einem Problem werden.
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