Curtius Olympia 3 t 08


Autor/Urheber:
Gebr. Romaïdis, Patras
Größe:
1018 x 1320 Pixel (152702 Bytes)
Beschreibung:
Der Hermes des Praxiteles. Vergl. das Supplementheft zum 2. Bande der „Ausgrabungen“: Hermes mit dem Dionysosknaben, ein Originalwerk des Praxiteles, gefunden im Heraion zu Olympia, herausg. von Georg Treu (Berlin, Wasmuth, 1878). Indem ich für das Nähere auf die vorstehend angeführte Schrift verweise und mir ein Eingehen auf die von Benndorf in einer Anzeige derselben (Kunstchronik 1878 S. 777ff.) aufgeworfenen Fragen vorbehalte, trage ich hier nur einiges Thatsächliche nach. Der Marmor ist, nach dem Zeugniss eines zuverlässigen und kundigen athenischen Marmorarbeiters, parisch. Ferner ist mir erst nach der Ankunft der Abgüsse in Berlin das Fragment des rechten Fusses aufgefallen, welcher nach Arbeit und Grösse dem Hermes anzugehören scheint und ebenso wie der Dionysosrumpf im Gymnasium aufgelesen worden ist. Dies Fragment würde beweisen, dass der Gott ohne Fussflügel und Sandalen gebildet war. Endlich haben Bildhauer darauf aufmerksam gemacht, dass der Rücken der Figur theilweise schon vollendet gewesen sein muss, als der Künstler damit begann, ihn nochmals mit dem Meissel zu übergehen, offenbar weil ihm die Rückenmuskeln noch zu stark erschienen. In dieser Arbeit scheint er unterbrochen worden zu sein. Die Künstler sehen zugleich in der stehen gebliebenen Meisselstrichen den Beweis dafür, dass Praxiteles sich derselben Instrumente bedient hat, welche auch heute noch bei der Marmorarbeit in Gebrauch sind.
Lizenz:
Public domain
Credit:
Ernst Curtius (Hg.): Die Ausgrabungen zu Olympia, Band 3: Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1877–1878, Berlin 1877. Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg
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Weitere Informationen zur Lizenz des Bildes finden Sie hier. Letzte Aktualisierung: Tue, 09 Apr 2024 10:40:20 GMT

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Paul Oscar Gustav Hirschfeld war ein deutscher Klassischer Archäologe. Während seines Studiums schloss er sich eng an Ernst Curtius an, unternahm danach ausgedehnte Bildungsreisen und schließlich eine Expedition in das bis dahin noch weitgehend unerforschte Innere Kleinasiens. Als erster Leiter der deutschen Ausgrabungen in Olympia (1875–1878) und als Professor für Archäologie in Königsberg (1878–1895) setzte er seine Karriere fort, verstarb aber schon früh im Alter von 47 Jahren. Hirschfeld zählt als Forscher und akademischer Lehrer zu den bedeutendsten Archäologen des späten 19. Jahrhunderts. Seine Schriften brachten neue Erkenntnisse in der Vasenmalerei, der Topografie insbesondere Griechenlands und Kleinasiens und der historischen Geografie. .. weiterlesen