Zygomorph

Gundermann (Glechoma hederacea), zygomorphe Blüte von vorne

Als zygomorph (aus dem Griechischen ζυγόν, zygon, (Ochsen-)Joch, und μορφή, morphé, Form), dorsiventral oder monosymmetrisch auch enantiomorph bzw. spiegelsymmetrisch, zweiseitig symmetrisch, werden in der Botanik Blüten bezeichnet, die aus zwei spiegelgleichen Hälften (bilaterale Symmetrie) bestehen, also über nur eine Symmetrieebene verfügen. Auch der unterschiedliche (asymmetrische) Bau von Unter- und Oberseite am Körper von Tieren wird „dorsiventral“ genannt.[1]

Zygomorphe Blüten treten besonders bei solchen Pflanzenfamilien auf, die an bestimmte Bestäuber angepasst sind (Eutropie), besonders bei Anpassung an Bestäubung durch Bienen (Melittophilie) und Vögel (Ornithophilie).

Der Begriff wurde von Alexander Braun um die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt.

Pflanzenfamilien mit zygomorphen Blüten sind beispielsweise die Lippenblütler (Lamiaceae) und die Schmetterlingsblütler (Faboideae).[2]

Im Blütendiagramm ist nur eine Symmetrieachse vorhanden. In Blütenformeln werden zygomorphe Blüten durch einen senkrechten Pfeil nach unten () gekennzeichnet.

Literatur

  • Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang. 2., erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2003, ISBN 3-8274-1398-2, S. 318.

Einzelnachweise

  1. Dorsiventral. In: Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999 (online [abgerufen am 3. Oktober 2016]).
  2. Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Weblinks

Wiktionary: zygomorph – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Glechoma hederacea