Zlatko Čordaš

Zlatko Čordaš (deutsch Slatko Tschordasch, serbisch Златко Чордаш, * 26. September 1948 in Kragujevac, Serbien) ist ein ehemaliger jugoslawischer Tischtennisspieler und -trainer. Bei Mannschaftsweltmeisterschaften gewann er dreimal Bronze, zweimal wurde er im Doppel Vizemeister bei den Jugend-Europameisterschaften. Später war er Teambetreuer des Deutschen Tischtennis-Bundes DTTB.

Spieler

Čordaš wuchs in Zagreb, SR Kroatien, auf. Als Jugendlicher trat er dem Verein Postar Zagreb bei, später wechselte er zu Vjesnik Zagreb.

Mit 14 Jahren wurde er in die Jugendnationalmannschaft Jugoslawiens berufen. Bei den Jugendeuropameisterschaften 1965 in Prag wurde er im Doppel Zweiter (mit Darko Klevisar). Ein Jahr später wiederholte er in Szombathely diesen Erfolg zusammen mit Antun Stipančić.

Parallel spielte er auch im Nationalteam der Herren. Von 1965 bis 1973 wurde er für alle fünf Weltmeisterschaften nominiert. 1969 und 1971 wurde er mit der jugoslawischen Mannschaft Dritter. Bei der Europameisterschaft 1970 gewann die jugoslawische Mannschaft Silber. Insgesamt 151-mal wurde Čordaš zu Länderspielen eingeladen.

Von 1979 bis 1982 spielte Zlatko Čordaš für den TTC Heusenstamm in der deutschen Bundesliga[1]. Danach wurde er für den ASV JOOLA Landau in der Regionalliga aktiv, mit dem er den Aufstieg in die 2. Bundesliga erreichte. 1990 bestritt er hier seine letzten Spiele.[2]

Trainer

Nach Ende seiner internationalen Laufbahn als Aktiver arbeitete Čordaš als Trainer. Bei der WM 1975 und der WM 1977 betreute er die Nationalmannschaft von Kanada, 1979 war er Co-Trainer von Jugoslawien. Ab 1982 wirkte er als Co-Trainer beim ATSV Saarbrücken.

Von 1986 bis 1997 arbeitete er als Teamcoach beim Deutschen Tischtennis-Bund DTTB. Insbesondere Rosskopf / Fetzner betreute er bei deren Gewinn der Weltmeisterschaft 1989.

1997 wurde er "Competition Manager for Europe" in Diensten der ITTF und ETTU. Seit 2003 ist Čordaš Technischer Berater für das Nationale Olympische Komitee (NOK) von Katar[3].

Privat

Čordaš studierte zwei Jahre lang an der Universität Sarajevo Sport. Er ist verheiratet mit der jugoslawischen Tischtennisnationalspielerin Irena Čordaš und hat zwei Söhne, Sascha und Sinischa. Von 1982 bis 1997 war er Promotion Director bei der Tischtennisfirma JOOLA. Im November 1994 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft.[4]

Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

[5]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
YUG Balkan Meisterschaft 1972 Ankara TUR  Halbfinale Gold  1
YUG Balkan Meisterschaft 1971 Brasov ROU  Gold   1
YUG Balkan Meisterschaft 1970 Sofia BUL  Gold Gold  1
YUG Balkan Meisterschaft 1968 Skopje YUG  Silber   1
YUG Balkan Meisterschaft 1966 Brasov ROU     1
YUG Europameisterschaft 1970 Moskau URS  letzte 16 Viertelfinale  2
YUG Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1966 Szombathely HUN   Silber   
YUG Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1965 Prag TCH   Silber   
YUG EURO-TOP12 1971 Zadar YUG  12    
YUG Weltmeisterschaft 1973 Sarajevo YUG  letzte 32 letzte 16 letzte 32 
YUG Weltmeisterschaft 1971 Nagoya JPN  letzte 32 keine Teiln. keine Teiln. 3
YUG Weltmeisterschaft 1969 München FRG  letzte 32 Qual Qual 3
YUG Weltmeisterschaft 1967 Stockholm SWE  Rd 1 letzte 32 keine Teiln. 
YUG Weltmeisterschaft 1965 Ljubljana YUG  Qual letzte 32 letzte 64  

Quellen

  • Manfred Schäfer: Interview mit Zlatko Čordaš, Zeitschrift DTS, 1988/2 Seite 10 – 11
  • 75 Jahre Deutscher Tischtennis-Bund – Ein Spiel fürs Leben, ISBN 3-00-005890-7, Seite 206

Einzelnachweise

  1. Chronik des TTC Heusenstamm (Memento vom 8. Oktober 2007 im Internet Archive) (pdf)
  2. Chronik ASV JOOLA Landau (abgerufen am 25. September 2012; PDF; 1,7 MB)
  3. Zeitschrift DTS, 2002/11 Seite 7
  4. Zeitschrift DTS, 1995/1 Seite 39
  5. Zlatko Čordaš Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 5. September 2011)