Zizernakaberd

Zizernakaberd
Ծիծեռնակաբերդ
Die Gedenkstätte mit Obelisk (2017)
Die Gedenkstätte mit Obelisk (2017)
Daten
OrtKentron, Jerewan, Armenien Armenien Welt-Icon
Art
Gedenkstätte und Museum
ArchitektGedenkstätte: Arthur Tarchanjan, Saschur Kalaschjan, Hovhannes Chatschatrjan;
Museum: Saschur Kalaschjan, Ljudmila Mkrtschjan, Arthur Tarchanjan, F. Arakeljan[1]
EröffnungGedenkstätte: 29. November 1967;
Museum: 1995[2]
Betreiber
"Armenian Genocide Museum-Institute" Foundation (AGMI)
Leitung
Harutjun Marutjan[3]
Website
genocide-museum.am
(englisch, armenisch, türkisch, russisch, französisch)
Der der Länge nach gespaltene Obelisk

Zizernakaberd (armenisch Ծիծեռնակաբերդ; englische Transkription Tsitsernakaberd, westarmenisch Dsidsernagapert; deutsch „Schwalbenfestung“) ist ein Denkmalkomplex in Jerewan zum Gedenken der Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915. Er befindet sich auf dem gleichnamigen Hügel im westlichen Teil der Hauptstadt Armeniens. Alljährlich am 24. April, dem Völkermordgedenktag, versammeln sich am Denkmal Armenier, um der Opfer des Völkermordes zu gedenken.

Geschichte

Ein halbes Jahrhundert lang wurde der Völkermord an den Armeniern 1915 von den sowjetischen Behörden verschwiegen. Erst die Massenkundgebungen der Bevölkerung Jerewans zum 50. Jahrestag des Völkermordes 1965 veranlassten die Behörden zum Errichten einer Gedenkstätte, ohne den Genozid jedoch damit offiziell anzuerkennen.[4]

Zum Bau des Monumentes wurde der Hügel Zizernakaberd, hoch über dem Hrasdan-Fluss gewählt, mit Blick auf den Ararat. Im März 1965 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Von den 78 Projekten wurden vier zur endgültigen Wahl bestimmt. Es siegte das Projekt der armenischen Architekten Saschur Kalaschjan und Arthur Tarchanjan und des Künstlers Hovhannes Chatschatrjan. Die Bauarbeiten dauerten zwei Jahre, von 1966 bis 1968. In den 1990er Jahren entstanden das unterirdische Museum und die Gedenkmauer.

Der Denkmalkomplex

Der Denkmalkomplex besteht aus drei Elementen: einem 44 Meter hohen Obelisken, der als Symbol der Teilung des historischen armenischen Siedlungsgebiets der Länge nach gespalten ist, zwölf Pylonen rings um die ewige Flamme und einer 100 Meter langen Mauer mit den Namen der Städte und Dörfer, in denen die Opfer des Massakers wohnten.

Im Jahr 1995 wurde zum 80. Jahrestag des Genozids das unterirdisch angelegte Museum des Völkermordes an den Armeniern eingeweiht. Nach dem Entwurf der Architekten Saschur Kalaschjan und Ljudmila Mkrtschjan wurde das Gebäude in die Böschung des Hügels eingebaut. Im Museum befindet sich ein Konzertsaal mit 170 Plätzen, der den Namen des armenischen Komponisten Komitas Vardapet trägt.

In der Parkallee wurden Bäume zum Gedenken an die Opfer gepflanzt.

Auf der Rückseite der Gedenkmauer befinden sich Gedenkplatten für Personen, die sich während und nach dem Völkermord für die Opfer eingesetzt haben (u. a. Johannes Lepsius, Franz Werfel, Armin Wegner, Henry Morgenthau, Fridtjof Nansen, Papst Benedikt XV., Jakob Künzler, Bodil Biørn, Hedwig Büll).

Galerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Zizernakaberd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Description and History. In: genocide-museum.am. "Armenian Genocide Museum-Institute" Foundation, abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  2. About AGMI. In: genocide-museum.am. "Armenian Genocide Museum-Institute" Foundation, abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  3. Contacts. In: genocide-museum.am. "Armenian Genocide Museum-Institute" Foundation, abgerufen am 10. Dezember 2022 (englisch).
  4. Adam T. Smith: "Yerevan, my ancient Erebuni": Archaeological repertoires, public assemblages, and the manufacture of a (post-)Soviet Nation. In: Charles W. Hartley, G. Bike Yazicioğlu, Adam T. Smith (Hrsg.): The Archaeology of Power and Politics in Eurasia: Regimes and Revolutions. Cambridge University Press, Cambridge 2012, ISBN 978-1-107-01652-1, Kapitel 3, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Auf dieser Seite verwendete Medien

A girl putting flowers to Armenian Genocide memorial. View from top.jpg
Autor/Urheber: Aleksey Chalabyan (a.k.a. Xelgen), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Armenien mit der Nummer
Armenian genocide Memorial, 2017 2 (2).jpg
Autor/Urheber: Armineaghayan, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Armenian genocide Memorial
Audio Tsitsernakaberd.ogg
Tsitsernakaberd monument, Armenia
Genocide Memorial complex from air on a sunny day, September 2017.jpg
Autor/Urheber: Aleksey Chalabyan (a.k.a. Xelgen), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Armenien mit der Nummer
Armenian Genocide Memorial - Yerevan (2902180227).jpg
Autor/Urheber: Rita Willaert from 9890 Gavere, Belgium, Lizenz: CC BY 2.0

Tsitsernakaberd - Yerevan In 1965, the 50th anniversary of the genocide, a 24-hour mass protest was initiated in Yerevan demanding recognition of the Armenian Genocide by Soviet authorities. The memorial was completed two years later, at Tsitsernakaberd above the Hrazdan gorge in Yerevan. The 44 metres (140 ft) stele symbolizes the national rebirth of Armenians. Twelve slabs are positioned in a circle, representing 12 lost provinces in present day Turkey. At the center of the circle there is an eternal flame. Each April 24, hundreds of thousands of people walk to the genocide monument and lay flowers around the eternal flame.

en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Genocide#Memorials
Yerevan-Tsitsernakaberd-40-2019-gje.jpg
Autor/Urheber: Gerd Eichmann, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Genozid-Gedenkstätte Tsitsernakaberd‎‎‎‎‎‎‎ in Jerewan in Armenien
Rowan williams garegin ii IMG 2506.JPG
Autor/Urheber: RaffiKojian, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Archbishop of Canterbury Rowan Williams and Catholicos of all Armenians Garegin II at the Armenian Genocide monument in Yerevan for a torch lighting ceremony for the genocide victims in Darfur. The two men are standing on purple cloth, with Garegin on the left and Williams on the right.
Yerevan-Tsitsernakaberd-34-2019-gje.jpg
Autor/Urheber: Gerd Eichmann, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Genozid-Gedenkstätte Tsitsernakaberd‎‎‎‎‎‎‎ in Jerewan in Armenien
Memorial trees planted at the Tsitsernakaberd (2).jpg
Autor/Urheber: Vaghinak Petrosyan, Lizenz: CC BY 2.0
Memorial trees planted by foreign dignitaries in memory of the Armenian Genocide at the Tsitsernakaberd memorial in Yerevan, Armenia.
Tsitsernakaberd - Armenian Genocide memorial complex (18․09․2019) 31.jpg
Autor/Urheber: Gardmanahay, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt das Denkmal in Armenien mit der Nummer