Zentrum für Demokratie Aarau

Zentrum für Demokratie Aarau
Gründung2009
TrägerschaftKanton Aargau, Stadt Aarau, Universität Zürich, Fachhochschule Nordwestschweiz
OrtAarau, Schweiz
Mitarbeiter48 (Stand 31. Oktober 2017)
Websitehttps://www.zdaarau.ch/

Das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) ist ein akademisches Forschungsinstitut in Aarau. Es befasst sich mit der Grundlagenforschung und Lehre auf dem Gebiet der Demokratie. Die Trägerschaft setzt sich zusammen aus der Universität Zürich, der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Stadt Aarau und dem Kanton Aargau.[1] Sitz des ZDA ist die Villa Blumenhalde. Es umfasst die Abteilungen: Allgemeine Demokratieforschung (ADF), Centre for Research on Direct Democracy (c2d) und Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik (PBGD).

Standort mit Geschichte

Villa Blumenhalde, Sitz des Zentrums für Demokratie Aarau

Das ZDA wurde im Januar 2009 gegründet.[2] Beherbergt ist es in der Villa Blumenhalde, die in den Jahren 1817/18 nach Plänen des Demokratiepioniers Heinrich Zschokke erbaut wurde.[3] Politiker, Philosoph und Bestsellerautor Zschokke war wesentlich an der Gründung der modernen Schweiz und am Aufbau des Kantons Aargau beteiligt.[4] Er lebte mit seiner kinderreichen Familie bis zu seinem Tod 1848 in der Villa Blumenhalde. 1959 erwarb die Ortsbürgergemeinde Aarau das klassizistische Gebäude. In den Jahren 1989/90 wurde es zu einer Bildungsstätte für Bezirksschullehrpersonen (Didaktikum).[5]

Forschungsbereiche

Das ZDA forscht unter anderem zu Abstimmungen und Wahlen

Kernaufgabe des ZDA ist die wissenschaftliche Erforschung von Demokratiefragen. Exemplarisch für das Themenspektrum seien folgende Forschungsgebiete genannt:

  • Abstimmungen und Wahlen
  • E-Democracy
  • Populismus und direkte Demokratie
  • Umsetzung von Volksinitiativen
  • Demokratie in der Gemeinde
  • Politische Bildung
  • Unterrichtsforschung

Das ZDA betreibt zudem das Demokratiebarometer, eine Online-Datenbank zu Volksabstimmungen, eine Datenbank Schweizer Wahlen und Abstimmungen sowie die Plattform Politische Bildung, die Lehrpersonen Materialien, Informationen und Anregungen für den Unterricht in politischer Bildung offeriert.

Aarauer Demokratietage

Aarauer Demokratietage 2017: Die Rolle der Medien in der direkten Demokratie

Ein etabliertes Gefäss für den Transfer von Forschungserkenntnissen in die Öffentlichkeit stellen die Aarauer Demokratietage dar, die seit 2009 jährlich stattfinden. Beispiele bisheriger Veranstaltungen:

  • 150 Jahre direkte Demokratie im Aargau (2019)
  • Forum Direkte Demokratie: Hotspots im Aargau (2018)
  • Die Rolle der Medien in der direkten Demokratie (2017)
  • (Un-)Gleichheiten und Demokratie (2015)
  • Demokratie in der Gemeinde (2014)
  • Demokratie und Europäische Union (2013)
  • Demokratisierung im arabischen Raum (2011)
  • Finanzkrise und Demokratie (2010)

Weblinks

Commons: Zentrum für Demokratie Aarau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hochschul- und Innovationsförderung. Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau, 8. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2012.
  2. Samuel Hunziker: Forschung in Aarau. Eine Geschichte des Zentrums für Demokratie. In: Argovia. Band 129. Hier und Jetzt, Baden 2017, ISBN 978-3-03919-431-5, S. 119.
  3. Hans Fahrländer: Fünf Jahre Zentrum für Demokratie. Wie Aarau doch noch zur Universitätsstadt wurde. In: Aarauer Neujahrsblätter. Band 68. Hier + Jetzt, Aarau 2013, ISBN 978-3-03919-295-3, S. 24.
  4. Biografie Heinrich Zschokke (1771–1848). Abgerufen am 31. Oktober 2017.
  5. Küttigerstrasse 21, Blumenhalde, 1817–1818 (Dossier (Denkmalschutzinventar)). Abgerufen am 31. Oktober 2017.

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Die Villa Blumenhalde in Aarau, Küttingerstraße 27, entstand 1817/18 nach den Plänen von Heinrich Zschokke (1771-1848), deutscher Schriftsteller, Pädagoge und bedeutender Staatsmann, der sich 1802 in Aarau niedergelassen hatte. Hier wohnte er mit seiner Ehefrau Nany Rüsperli, seinen zwölf Jungen und seiner einzigen Tochter, Das Gebäude steht am Südhang des Hungerberges, nördlich der Kettenbrücke. Der Altstadt am gegenüberliegenden Ufer der Aare zugewandt, dokumentiert es die Wohnvorstellungen des führenden Bürgertums zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die klassizistische Villa mit zweigeschossigem Mitteltrakt wird von zwei schmalen, ebenfalls zweigeschossigen Seitentrakten flankiert. Die Südfassade besitzt einen vierachsigen Mittelrisalit, der von einem dreieckigen Giebel mit Lünette abgeschlossen wird. An der Rückseite schliesst sich ein Erweiterungsbau mit verglastem Innenhof der Architekten Meier und Oehler aus den Jahren 1989/90 an; Quelle:SchweizerBau Dokumentation: www.baudokumentation.ch. Rechts blickt man auf die Treppe im Garten der Villa Blumenhalde, ein Werk des amerikanischen Bildhauers Sol LeWitt. Davor befindet sich die Bronzeplastik Figur mit Fisch von der italienischen Künstlerin Irma Fernanda Russo-Giudici (1899-1994). Aus einer Würdigung des Dr. Marcel Guignard, Stadtammann von Aarau, war das anfangs des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude von Beginn an, nicht zuletzt dank dem hochgebildeten Bau- und Hausherrn, ein Begegnungsort fortschrittlicher, aufklärerischer und liberaler Geister. So war die Blumenhalde Ausgangspunkt von vielen bildungspolitischen Impulsen und Ideen, von denen manche später verwirklicht wurden. In diesem Sinne war es für die Ortsbürgergemeinde, als sie die Liegenschaft 1959 erwerben konnte, immer klar, dass die Blumenhalde dereinst wieder einem kulturellen Zweck zugeführt werden sollte. So beherbergte die Blumenhalde zweitweise die Lehrerbildungsstätte, das Didaktikum und seit 2008 befindet sich das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) in dem Gebäude. Dieses widmet sich der Demokratie und dem Wissenstransfer. Somit konnte an das geistige Erbe des seinerzeitigen Bauherrn und Bewohners in fast idealer Weise wieder angeknüpft werden.
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9. Aarauer Demokratietage 2017: Die Rolle der Medien in der direkten Demokratie. Foto: Basler
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Das ZDA forscht unter anderem zu Abstimmungen und Wahlen.