Zaki al-Arsuzi

Zaki al-Arsuzi (um 1939)

Zakī al-Arsūzī (arabisch زكي الأرسوزي, DMG Zakī al-Arsūzī) bzw. Zaki al-Arzouzi (* Juni 1899[1] in Alexandrette, heute Türkei; † 2. Juli 1968[2] in Damaskus, Syrien) war ein syrischer Lehrer, Philosoph und Politiker sowie ein Vordenker des Panarabismus.[3]

Obwohl Arsuzi bereits früh an einer Mektep-Schule den Koran auswendig lernte und seine Mutter Maryam aus einer religiösen Familie entstammte, wurde er später Atheist. Nach dem Besuch der osmanischen rüştiye-Mittelschule und seinem Studium an der Pariser Sorbonne (1927–1930) ließ sich der Alawit Arsuzi zunächst in der von Alawiten dominierten Hafenstadt Antiochia, der Hauptstadt des 1920 französisch gewordenen Sandschak Alexandrette, nieder. Dort organisierte er 1938 eine panarabische Kampagne gegen die Abtretung des Gebiets an die Türkei, musste aber 1939 seine Heimat verlassen und floh nach Damaskus. In Damaskus traf Arsuzi um 1940 auf Michel Aflaq und Salah ad-Din al-Bitar, die späteren Gründer der Baath-Partei. Die später einander verfeindeten syrischen und irakischen Flügel der Partei stellten in ihrer offiziellen Parteigeschichte die Rolle bzw. den Anteil Arsuzis bei der Gründung unterschiedlich dar. Daraus resultieren auch unterschiedliche Angaben über das Gründungsjahr. Offensichtlich ist Arsuzi – im Gegensatz zu seinen Schülern und Anhängern – trotz gewisser gemeinsamer panarabischer Anschauen aus persönlichen Differenzen mit Aflaq der Partei selbst nicht beigetreten, spätestens nach der Vereinigung der Baath-Partei mit Akram al-Hauranis Arabischer Sozialistischer Partei 1953 zog er sich zunächst aus der Politik zurück. Das bewahrte ihn vor innerparteilichen Machtkämpfen und Säuberungen, aber nicht davor, nach seinem Tod von den 1966 bzw. 1970 an die Macht gelangten alawitischen Neo-Baathisten ideologisch vereinnahmt zu werden.[4]

Literatur

  • Dalal Arsuzi-Elamir Arabischer Nationalismus in Syrien: Zaki al-Arsuzi und die arabisch-nationale Bewegung an der Peripherie Alexandretta/Antakaya 1930 - 1938, Lit, Münster/Hamburg/London 2003, ISBN 978-3-8258-5917-6

Weblinks

Commons: Zaki al-Arsuzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://damasedu.sy/?page=15&art_id=160
  2. https://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb12482911d
  3. Anderen Angaben zufolge soll er 1899 im syrischen Latakia geboren worden sein
  4. David Dean Commins: Historical dictionary of Syria, Seite 43 in der Google-Buchsuche. Maryland 2004

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