Yemisi Ogunleye

Yemisi Ogunleye

(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0

Yemisi Ogunleye (Deutsche Hallenmeisterschaften 2022)
NationDeutschland Deutschland
Geburtstag3. Oktober 1998 (26 Jahre)
GeburtsortGermersheim, Deutschland
Größe185[1] cm
BerufSportsoldatin
Karriere
DisziplinKugelstoßen
BestleistungFreiluft: 20,00 m (2024)
Halle: 20,27 m (2025)
VereinMTG Mannheim
TrainerIris Manke-Reimers
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Ringe
 Olympische Spiele
Gold2024 ParisKugelstoßen
Logo der World Athletics
 Hallenweltmeisterschaften
Silber2024 GlasgowKugelstoßen
Logo der EAA
 Halleneuropameisterschaften
Silber2025 ApeldoornKugelstoßen
Logo der Europäischen Olympischen Komitees
 Europaspiele
Silber2023 KrakauKugelstoßen
Logo der EAA
 Europameisterschaften
Bronze2024 RomKugelstoßen
Logo des DLV
 Deutsche Meisterschaften
Bronze2020 BraunschweigKugelstoßen
Bronze2021 BraunschweigKugelstoßen
Silber2023 KasselKugelstoßen
Gold2024 BraunschweigKugelstoßen
Logo des DLV
 Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold2024 LeipzigKugelstoßen
Gold2025 DortmundKugelstoßen
Deutsche U20-Meisterschaften
Gold2015 JenaKugelstoßen
Bronze2017 UlmKugelstoßen
letzte Änderung: 22. Februar 2025[2]

Yemisi Magdalena „Yemi“ Ogunleye[3] (* 3. Oktober 1998 in Germersheim[4]) ist eine deutsche Kugelstoßerin. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris wurde sie Olympiasiegerin.

Leben

Ogunleye hat einen aus Nigeria stammenden Vater und eine deutsche Mutter und wuchs in Bellheim auf. Nach Anfängen im Ballett und Turnen auf Wettkampfebene beim TV Schwegenheim gelangte sie zum Sechskampf mit den Turndisziplinen Boden, Barren und Sprung und den Leichtathletikdisziplinen Sprint, Weitsprung und Kugelstoßen. Letztere trainierte sie bei der TSG Haßloch. Da ihre Körpergröße für das Turnen ein Nachteil und für die Leichtathletik von Vorteil war, wechselte sie mit 13 Jahren komplett vom Turnen zum Siebenkampf.[5] Mit 15 und erneut mit 16 Jahren verletzte sie sich an Kreuzband und Meniskus und hatte zwei Knieoperationen. Sie musste sportlich zwei Jahre pausieren,[6] den Mehrkampf aufgeben und konzentrierte sich auf das Kugelstoßen.[7][8]

Nach Knieproblemen stieg Ogunleye 2020 vom Angleiten auf die Drehstoßtechnik um.[6][7] 2020 und 2021 erreichte sie bei den Deutschen Meisterschaften jeweils einen dritten Platz. 2022 wurde sie Vierte und in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen.[6][3]

2023 kam es innerhalb weniger Tage zu einer Leistungsexplosion, die sie, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband titelte, von der Ersatzbank in die Weltklasse führte.[7] Bei den deutschen Hochschulmeisterschaften am 18. Mai in Darmstadt erzielte sie eine neue persönliche Bestleistung von 18,20 m,[9] die sie zwei Tage später, bei den Halleschen Werfertagen, auf 18,53 m steigerte, um am 28. Mai 2023, beim Pfingstsportfest Rehlingen, mit drei Stößen über 19 Meter auf 19,31 m vorzustoßen.[7] Damit erfüllte sie die 18,80-m-Norm für die Weltmeisterschaften im August 2023 in Budapest, wo sie in der Qualifikation ihre Bestmarke auf 19,44 m steigerte. Für den zweiten Platz zuvor bei den Deutschen Meisterschaften 2023 genügten ihr 17,91 m.

2024 stieß Ogunleye bei den Hallenweltmeisterschaften 2024 in Glasgow erstmals über 20 Meter. Mit einer Weite von 20,19 m wurde sie hinter der Kanadierin Sarah Mitton Vizeweltmeisterin.[10] Bei den Europameisterschaften im Juni 2024 in Rom gewann sie mit 18,62 m Bronze[11] und wurde mit 19,25 m im selben Monat Deutsche Meisterin. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris gewann sie mit 20,00 m im letzten Versuch die Goldmedaille.[12]

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2025 in Dortmund konnte Ogunleye ihre bisherige persönliche Bestleistung von 20,19 Metern nochmals übertreffen und wurde mit eine Weite von 20,27 Metern Deutsche Hallen-Meisterin. Bei den Halleneuropameisterschaften 2025 in Apeldoorn gewann Ogunleye Silber.[13]

Ihre Trainerin ist Iris Manke-Reimers.[5] Ogunleye hat den Bachelor-Studiengang in Sonderpädagogik an der PH Heidelberg abgeschlossen.[3][6][9]

Religion

Als Kinder wurden Ogunleye und ihr Bruder von der Mutter in die Kirche „geschleppt“ und saßen dort nur, um ihr einen Gefallen zu tun. Mit 14 Jahren und in einer schwierigen Lebensphase fand sie für sich zu Gott[14] und ist seitdem mit der Karlsruher Pfingstgemeinde Christ Gospel City verbunden.[3] Um anderen Menschen damit zu helfen, macht sie ihren Glauben öffentlich. Vor dem entscheidenden letzten Stoß zur Olympiagoldmedaille 2024 betete sie.[14] Für ihr öffentliches Jesus-Zeugnis in verschiedenen Medien wird sie im Mai 2025 in Stuttgart mit dem Goldenen Kompass ausgezeichnet.[15]

Auszeichnungen

Bestleistungen

  • Freiluft: 20,00 m, 9. August 2024, Paris, Olympische Sommerspiele 2024
  • Halle: 20,27 m, Februar 2025, Dortmund, Deutsche Leichtathletik-Hallenmeisterschaften 2025
Commons: Yemisi Ogunleye – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kilian Gaffrey, Moritz Leihkamm: Warum ist die Schlankeste die Stärkste? In: bild.de. 10. August 2024, abgerufen am 10. August 2024.
  2. Profil von Yemisi Ogunleye beim Deutschen Leichtathletik-Verband
  3. a b c d Franziska Müllers: Yemisi Ogunleye - eine Olympiasiegerin hautnah. aus der Doku-Reihe UNCOVERED Olympia 2024. In: zdf.de. 20. Juli 2024, abgerufen am 10. August 2024. Video, Videolänge 12:14 min (Kurzform des Vornamens bei 00:20 min; Sportsoldatin bei 01:33; Studium bei 01:39; Kirchengemeinde bei 07:03; Glaube an Gott bei 10:06)
  4. Yemisi Ogunleye bei eurosport.de
  5. a b Jan-Henner Reitze: Yemisi Ogunleye – Wendepunkte führen bis in die Weltspitze. In: leichtathletik.de. 10. April 2024, abgerufen am 9. August 2024.
  6. a b c d Johannes Knuth: „Oh Gott, wo willst du mich noch hinbringen?“ In: sueddeutsche.de. 18. August 2023, abgerufen am 10. August 2024.
  7. a b c d Yemisi Ogunleye: Von der „Ersatzbank“ mitten in die Weltklasse. In: leichtathletik.de. 2. Juni 2023, abgerufen am 9. August 2024.
  8. Johannes Seemüller: Yemisi Ogunleye: Vom Mobbing-Opfer zur starken Persönlichkeit. In: swr.de. 6. Dezember 2023, abgerufen am 27. Juni 2024.
  9. a b 18 Meter für Yemisi Ogunleye bei Hochschul-DM. In: leichtathletik.de. 19. Mai 2023, abgerufen am 10. August 2024.
  10. Thomas Bauer MSc: Sensation: Silber für Deutschland bei WM. In: hdsports.de. 1. März 2024, abgerufen am 1. März 2024.
  11. Kugelstoßerin Ogunleye holte erste Medaille für deutsches Team. In: spiegel.de. 8. Juni 2024, abgerufen am 8. Juni 2024.
  12. Olympiasiegerin! Yemisi Ogunleye gelingt im letzten Versuch die Gold-Überraschung In: leichtathletik.de
  13. Yemisi Ogunleye: "Nur gemeinsam ins Finale". In: sportschau.de, 10. März 2025, abgerufen am 10. März 2025.
  14. a b Oliver Kelch: Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye will ihren Glauben zeigen. In: domradio.de. 14. August 2024, abgerufen am 16. August 2024.
  15. https://www.pro-medienmagazin.de/wp-content/uploads/2025/02/pdf_PRO_2025_01.pdf (S. 31)
  16. Ogunleye und Neugebauer sind „Leichtathleten des Jahres 2024“. In: swr.de. 15. Januar 2025, abgerufen am 7. Februar 2025.

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The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
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Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
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Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
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Leichtathletik, Deutsche Hallenmeisterschaften: Kugelstoßen der Frauen, Yemisi Ogunleye
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