Wittgenstein-Preis

Der Wittgenstein-Preis ist der mit einem Preisgeld bis zu 1,5 Millionen Euro höchstdotierte Preis der Republik Österreich im Bereich der Wissenschaften, benannt nach dem österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein.

Der Preis wurde 1996 vom damaligen Wissenschaftsminister Rudolf Scholten und dem Physiker Arnold Schmidt ins Leben gerufen und wird üblicherweise einmal jährlich vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung vergeben.

Der Preis wird umgangssprachlich und medial auch als „österreichischer Nobelpreis“[1] oder „Austro-Nobelpreis“[2] bezeichnet.

Kriterien und Vergabemodalitäten

Für eine Auszeichnung mit dem Wittgenstein-Preis kommen nur Wissenschaftler, die von Vorschlagsberechtigten vorgeschlagen werden, infrage. Es gibt keine Quotenbeschränkung auf einzelne Wissenschaftsdisziplinen. Nominiert werden können nur in Österreich tätige Forscher, deren Herkunft und Nationalität aber beliebig ist. Der Preis wird einmal jährlich, in manchen Jahren zweimal, vergeben.

Der Preis ist mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert. Den Betrag kann der Preisträger als Fördermittel im Laufe von fünf (verlängerbar auf sechs) Jahren relativ frei für Forschungszwecke ausgeben.

Der Preis orientiert sich stark an dem in Deutschland vergebenen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, die Auswahl des Preisträgers wird allerdings von einer unabhängigen Jury vorgenommen. Diese setzt sich aus 14 internationalen Wissenschaftlern zusammen, die aus renommierten Forschungsstätten und -instituten – beispielsweise der Harvard-Universität oder dem Massachusetts Institute of Technology – stammen.

Gemeinsam mit dem Wittgensteinpreis vergibt dieselbe Jury auch jährlich den Start-Preis.

Gottfried und Vera Weiss-Preis

Seit 2014 wird jährlich abwechselnd in den Bereichen Meteorologie und Anästhesie der von der Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung finanzierte Weiss-Preis ausgeschrieben. Die Stiftung geht auf den Meteorologen Gottfried Weiss (1926–2000) und seine Frau, die Anästhesistin Vera Weiss (1926–2013), zurück.[3] Preisträger waren:

Preisträger

Quelle:[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wittgenstein-Preis (Österreich). Fischer Weltalmanach, abgerufen am 21. November 2021.
  2. a b c Christian Müller: "Austro-Nobelpreis" an Byzantinistin Rapp. APA, 9. Juni 2015, abgerufen am 21. November 2021.
  3. a b Innsbrucker Höhlenforscher erhält Weiss-Preis 2018. Artikel vom 27. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
  4. 1. Preisverleihung – Meteorologie an Dr. Kay HELFRICHT. Artikel vom 17. Februar 2017, abgerufen am 29. März 2019.
  5. Weiss-Preis 2018 für Forschung in Eishöhlen geht an Christoph Spötl. Artikel vom 28. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
  6. 2. Preisträger: Anästhesie: Dr. Klaus Ulrich KLEIN: Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 25. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
  7. Alexander Gohm erhielt Weiss-Preis. Artikel vom 23. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
  8. 3. Preisträger – Meteorologie – Dr. Alexander GOHM – Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 25. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
  9. 4. Preisverleihung an Dr. Kai Kummer – Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 28. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
  10. Weiss-Preis: Andreas Stohl. In: univie.ac.at. 16. Juni 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
  11. Weiss-Forschungspreis: Neue Erkenntnisse in der Frühgeborenen-Forschung. In: science.apa.at. 2. Juni 2022, abgerufen am 3. Juni 2022.
  12. FWF Project Finder. Abgerufen am 17. Juni 2020.
  13. Wittgenstein-Preise 2018 an den Informatiker und Mathematiker Herbert Edelsbrunner sowie an die Ethnomusikologin Ursula Hemetek. OTS-Meldung vom 13. Juni 2018, abgerufen am 13. Juni 2018.
  14. orf.at: Wittgenstein-Preis an Historiker und Mikrobiologen. Artikel vom 17. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
  15. Philipp Ther und Michael Wagner zu Österreichs neuen Wittgenstein-Preisträgern gekürt. OTS-Meldung vom 17. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
  16. Mathematiker Adrian Constantin zu Österreichs neuem Wittgenstein-Preisträger gekürt. In: fwf.ac.at. Wissenschaftsfonds FWF, 17. Juni 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
  17. Informatikerin Monika Henzinger zu Österreichs Wittgenstein-Preisträgerin 2021 gekürt. In: fwf.ac.at. 22. Mai 2021, abgerufen am 22. Mai 2021.
  18. Wittgenstein-Preis an Mikrobiologin Schleper. In: ORF.at. 22. Juni 2022, abgerufen am 22. Juni 2022.
  19. Quantenphysiker Hans J. Briegel zum FWF-Wittgenstein-Preisträger 2023 gekürt. In: fwf.ac.at. 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.