Windach

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:48° 4′ N, 11° 2′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberbayern
Landkreis:Landsberg am Lech
Verwaltungs­gemeinschaft:Windach
Höhe:599 m ü. NHN
Fläche:24,84 km2
Einwohner:3817 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:154 Einwohner je km2
Postleitzahl:86949
Vorwahl:08193
Kfz-Kennzeichen:LL
Gemeindeschlüssel:09 1 81 146
Gemeindegliederung:6 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung:von-Pfetten-Füll-Platz 1
86949 Windach
Website:www.windach.de
Erster Bürgermeister:Richard Michl (Freie Wähler Windach)
Lage der Gemeinde Windach im Landkreis Landsberg am Lech
KarteAmmerseeLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis OstallgäuLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis StarnbergLandkreis FürstenfeldbruckWindachWeil (Oberbayern)Utting am AmmerseeUnterdießenThainingPürgenSchwiftingSchondorf am AmmerseeScheuringRott (Landkreis Landsberg am Lech)ReichlingPrittrichingVilgertshofenPenzing (Bayern)ObermeitingenLandsberg am LechKinsauKauferingIglingHurlachHofstetten (Oberbayern)GreifenbergGeltendorfFuchstalFinningEresingEgling an der PaarEching am AmmerseeDießen am AmmerseeDenklingenApfeldorf
Karte
Windach von Südosten

Windach ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.

Gemeindeteile

Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Hechenwang, Oberwindach, Schöffelding und Unterwindach.

Geschichte

Hofmark

1157 wurden die Herren von Windach erstmals urkundlich erwähnt. Windach gehörte zum Kurfürstentum Bayern. Es handelte sich um eine geschlossene Hofmark, die später in Besitz der Freiherren von Füll gelangte und deren Sitz Unterwindach war.[4]

Erster Weltkrieg

Es wurden 151 Männer aus der Pfarrei Windach (Unterwindach, Oberwindach, Hechenwang) als Soldaten einberufen; 36 sind gefallen.

Im Jahr 1917 wurden sechs Kirchenglocken für Kriegszwecke beschlagnahmt und abtransportiert. In den drei betroffenen Kirchen konnte in den 1920er Jahren das Geläut ergänzt werden.

Zweiter Weltkrieg

Es wurden aus der Pfarrei Windach 191 Männer eingezogen; 66 von ihnen sind gefallen.

Für Kriegszwecke wurden fünf Glocken eingeschmolzen. Jeder der drei Kirchen verblieb eine. Die Geläute wurden in den Jahren 1948/49 wieder ergänzt.

Gemeindefusion

Am 1. April 1939 wurden die Gemeinden Oberwindach und Unterwindach zur neuen Gemeinde Windach zusammengeschlossen.[5]

Erster Bürgermeister der fusionierten Gemeinde wurde August Popp.[6]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Schöffelding und ein Großteil der Gemeinde Hechenwang (ohne Achselschwang) eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
19701741
19872264
19912565
19952725
20003214
20053601
20103668
20153759
20203844
20233874

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[7]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder:

Sitzverteilung im Gemeinderat
JahrDGWFWGSFWWWGHBILOgesamtWahlbeteiligung in %
2020235241670,9[8]
2014434231665,6[9]
2008632231670,7

Legende:

  • BILO = Bürgerinitiative Lebendiger Ortskern (seit 2020 BILO/B90 Grüne)
  • DGW = Dorfgemeinschaft Windach
  • FWGS = Freie Wählergemeinschaft Schöffelding
  • FWW= Freie Wähler Windach
  • WGH = Wählergemeinschaft Hechenwang

Die Gemeinderatswahl 2008 wurde angefochten und nach Ungültigkeitserklärung des Landratsamtes am 28. September 2008 wiederholt.

Bürgermeister

Erster Bürgermeister der Gemeinde ist Richard Michl. Er wurde im Jahr 2014 Nachfolger von Walter Graf. Am 15. März 2020 wurde er mit 70,3 % der Stimmen wiedergewählt.[10][11]

Wappen

Blasonierung: „In Blau unter einem silbernen Wellenbalken ein aufspringendes, golden bewehrtes silbernes Ross auf silbernem Dreiberg.“[12]

Wappenführung seit 1953

Pfarrkirche Maria am Wege
Schloss Windach
Kirche St. Petrus und Paulus

Sehenswürdigkeiten

  • Zeltähnliche Pfarrkirche „Maria am Wege“, u. a. ausgestaltet mit einer gotischen Madonna und einem Kreuzweg in 17 Bildern von Max Raffler. Die Kirchweihe fand im Juni 1971 statt. An der B 12 gelegen, wurde sie auch Autofahrerkirche genannt; an der A 96 ist sie seit 1992 eine Autobahnkirche.
  • Schloss Windach, aus dem Jahr 1610 stammend (Sitz der Verwaltungsgemeinschaft, frei zugänglicher Schlosspark)
  • Katholische Nebenkirche St. Petrus und Paulus (Alte Pfarrkirche) mit dem ehemaligen Pfarrhaus
  • Pfarrkirche St. Martin in Hechenwang, von Joseph Schmuzer 1740 erbaut
  • Großes frühmittelalterliches Erdwerk südwestlich des Ortes über der Windach (Schanze Unterfinning)
  • Kleine frühmittelalterliche Abschnittsbefestigung auf der Burgleiten zwischen Windach und Eresing (Abschnittsbefestigung Unterwindach)

Bodendenkmäler

Verkehr

Windach hat eine Anschlussstelle an der A 96 MünchenLindau.

Persönlichkeiten

  • Philipp Jacob Weigel (1752–1826), Benediktinermönch und Kirchenmusiker, in Windach geboren
  • Max Hagen (1859–1914), Landschaftsmaler, lebte in Windach
  • Frederick Kanfer (1925–2002), Psychologe, Gründer der psychosomatischen Klinik in Windach
  • Claus-Peter Lieckfeld (* 1948), Schriftsteller und Journalist, lebt in Windach
  • Ernst Kistler (1952–2021), Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, in Windach geboren
  • Veronika Straaß (* 1957), Schriftstellerin und Übersetzerin, lebt in Windach
Commons: Windach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Gemeinde Windach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
  3. Gemeinde Windach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  4. Narziß Baader, Geschichte der Hofmark Windach, in: Oberbayerisches Archiv Band 46, S. 242–277, München 1890.
  5. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 507.
  6. Gerhard Heininger: 450 Jahre Schloss Windach, in: Schriften des Archivs der Verwaltungsgemeinschaft Windach, Ausgabe 10, S. 83, St. Ottilien 2018.
  7. Einwohnerzahlen Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern
  8. Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in Windach – Gesamtergebnis. Abgerufen am 19. März 2020.
  9. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014 – Gemeinderatswahlen Oberbayern. Archiviert vomOriginal am 4. Januar 2016; abgerufen am 2. Oktober 2017.
  10. Augsburger Allgemeine: Michl siegt deutlich, abgerufen am 31. März 2015
  11. Wahl des ersten Bürgermeisters – Kommunalwahlen 2020 in Windach – Gesamtergebnis. Abgerufen am 19. März 2020.
  12. Wappen von Windach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

Auf dieser Seite verwendete Medien

Windach-Autobahnkirche2.jpg
Autor/Urheber: Photokid261, www.sunkiddance.de, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Autobahnkirche "Maria am Wege" in Windach, Landkreis Landsberg am Lech, Bayern, Deutschland, gesehen aus südlicher Richtung.
Windach in LL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Windach, Landkreis Landsberg am Lech, Bayern, Deutschland.
Windach Pfetten-Füll-Platz3 Kirche St Peter&Paul 001 201503 584.JPG
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Windach_Von-Pfetten-Füll-Platz 3, Katholische Nebenkirche Kirche St Petrus und Paulus, Ansicht von NO
Schloss Windach.jpg
Autor/Urheber: Dark Avenger, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schloss Windach (Windach, Landkreis Landsberg am Lech, Oberbayern). Gesamtansicht