Willy-Hager-Preis

Mit dem Willy-Hager-Preis werden jüngere Wissenschaftler für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik im Bereich der Wasser- oder Abwasseraufbereitung ausgezeichnet. Der Preis ist nach dem Ingenieur Willy Hager (1905–1975) benannt, der im Alter von 27 Jahren die Firma Hager+Elsässer GmbH in Stuttgart-Vaihingen gründete.

Der jährlich von der Willy-Hager-Stiftung (gegründet am 31. Januar 1973) ausgeschriebene Preis ist mit 6000 € dotiert. Willy Hager bestimmte die Förderung der Wissenschaft durch Forschung auf dem Gebiet des Umweltschutzes, insbesondere der Verfahrenstechnik der Reinigung und Aufbereitung von Frisch- und Abwasser zum Stiftungszweck. Die Preisträger werden auf der Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft geehrt. Der Preis wurde auch mehrmals zwischen zwei Preisträgern geteilt.

Die Willy-Hager-Medaille wird alle drei Jahre an Personen verliehen, „die sich in hervorragender Weise um die wissenschaftliche Erforschung der Grundlagen und Verfahren der Wasseraufbereitung und der Abwasserreinigung verdient gemacht haben. “

Preisträger des Willy-Hager-Preises

  • 2021: Sema Karakurt-Fischer: Development and validation of a novel treatment concept for planned potable reuse based on sequential managed aquifer recharge technology for more sustainable water management[1]
  • 2020: Benedikt Aumeier: Konzept zur dezentralen Aufbereitung von Oberflächenwässern, das ohne Strom auskommt[2]
  • 2019: David B. Miklos: Enhanced Removal of Trace Organic Chemicals from Wastewater Treatment Plant Effluents Using UV-Based Advanced Oxidation Processes[2][3]
  • 2018
    • Asya Drenkova-Tuhtan: Phosphorus Elimination and Recovery from Wastewater with Reusable Nanocomposite Magnetic Particles
    • Maximilian Weissbach: Technische Implementation und Entwicklung vonRegelungsstrategien zur Integration des Coupled Aerobic-anoxic Nitrous Decomposition Operation (CANDO)-Prozess in bestehende Abwasserreini-gungssysteme zur simultanen Stickstoffeliminati-on und Energierückgewinnung über Stickstoff
  • 2017: Eduard Rott: Untersuchungen zur Elimination von Phosphor aus phosphonathaltigen Industrieabwässern
  • 2016: Maximilian Huber: Development and Evaluation of an Assessment Method for Decentralized Stormwater Treatment Systems for Runoff from Traffic Areas
  • 2015: Timo Pittmann: Herstellung von Biokunststoffen aus Stoffströmen einer kommunalen Kläranlage
  • 2014: Sebastian Petzet: Phosphorrückgewinnung in der Abwassertechnik – Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen
  • 2013: Claudia Niewersch: Nanofiltration for Phosphorous Recycling from Sewage Sludge
  • 2012: Thomas Riethmann: Untersuchungen zur Sorption von Quecksilber aus Verbrennungsabgasen und Nebenprodukten in Entschwefelungsanlagen.
  • 2011: Clemens Fritzmann: Entwicklung eines Mikromischers zur Intensivierung des Stofftransports bei ausgewählten Membranverfahren.
  • 2010: Jochen Henkel: Oxygen Transfer Phenomena in Activated Sludge.
  • 2009
    • Florencia Saravia: Entfernung von organischen Spurenstoffen und Untersuchung von Foulingprozessen in getauchten Membranen und Hybridverfahren.
    • Jens Haberkamp: Organisches Membranfouling bei der Ultrafiltration kommunaler Kläranlagenabläufe: Ursachen, Mechanismen und Maßnahmen zur Verringerung.
  • 2008: André Lerch: Deckschichtbildung durch Flocken in von innen nach aussen durchströmten Ultrafiltrationskapillarmembranen.
  • 2007
    • Thomas Glauner: Wasseraufbereitung von Schwimmbeckenwasser – Bildung und Nachweis von Desinfektionsnebenprodukten und ihre Minimierung mit Membran- und Oxidationsverfahren.
    • Christian Schaum: Verfahren für eine zukünftige Klärschlammbehandlung – Klärschlammkonditionierung und Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche.
  • 2006
    • Arne Genz: Entwicklung einer neuen Adsorpitionstechnik zur Entfernung natürlicher Organika mit granuliertem Eisenhydroxid.
    • Thomas Wintergens: Modellierung von Membranbioreaktoren für die Abwasserbehandlung unter Berücksichtigung endokrin wirksamer Substanzen.
  • 2005: Elmar Rother: Optimising Design and Operation of the Biofiltration Process for Municipal Wastewater Treatment.
  • 2004: Claudia Weidlich: Entwicklung eines elektrochemisch schaltbaren Ionenaustauschers zur Wasserenthärtung auf der Basis des leitfähigen Polymers Polypyrrol.
  • 2002: Sven Thate: Untersuchung der elektrochemischen Deionisation zur Reinstwasser-Herstellung.
  • 2001: Petra Koziollek: Cometabolischer Abbau von cis-1,2-Dichlorethen und Vinylchlorid durch Ethen-verwertende Bakterien.

Preisträger der Willy-Hager-Medaille

  • 2022: Sven-Uwe Geißen[4]
  • 2019: Karl-Heinz Rosenwinkel
  • 2016: Martin Jekel
  • 2013: Peter Cornel
  • 2010: Rolf Dieter Gimbel
  • 2007: Carl Franz Seyfried
  • 2004: Fritz H. Frimmel
  • 2001: Ivan Sekoulov
  • 1998: Heinrich Strathmann
  • 1995: Robert Rautenbach, Kurt Marquardt

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dr.-Ing. Sema Karakurt-Fischer wurde mit dem Willy-Hager-Preis 2021 ausgezeichnet. Abgerufen am 16. Juni 2022.
  2. a b Finn Gidion: Willy-Hager-Preis für „vierte Reinigungsstufe“ und dezentrale Wasseraufbereitung. In: gwf-wasser.de. gwf Wasser, 19. Mai 2021, abgerufen am 8. Juni 2021.
  3. Willy-Hager Preis 2019 – Preisverleihung verschoben. In: willy-hager-stiftung.de. 21. April 2020, abgerufen am 11. Mai 2020.
  4. Ulrike Möllmert: Sven-Uwe Geißen erhält Willy-Hager-Medaille 2022. DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, Pressemitteilung vom 22. Juli 2022 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 22. Juli 2022.