Wilhelm Plappert

Gottlieb Martin Wilhelm Plappert (* 25. Februar[1] 1856 in Braunschweig; † 12. Januar 1925 in Stuttgart) war ein deutscher Bühnenmaler. Er war Leiter der Theatermalerei des Stuttgarter Hoftheaters.
Leben


Der Sohn eines Perückenmachers besuchte zunächst eine Bürgerschule und anschließend die Privat-Lehranstalt von Dr. Günther in Braunschweig. Nach erfolgreichem Abschluss begann er am Braunschweiger Collegium Carolinum das Studium der Theatermalerei. 1874–1883 arbeitete er für den Hoftheatermaler Jean Robert Martin in Hannover. Ab 1883 war er am Hoftheater in Stuttgart tätig, ab 1890 bis zu seiner Pensionierung 1913 in fester Anstellung. Auch nach seiner Pensionierung wurde während des Ersten Weltkrieges wieder auf ihn zurückgegriffen; er galt damals als einer der bekanntesten Theatermaler Deutschlands. Der württembergische König Wilhelm II. ernannte Plappert zum Professor und Hofrat. 1925 veranstaltete der Württembergische Kunstverein eine Gedächtnisausstellung zu seinen Ehren.
Alle Theatermalereien Plapperts in Stuttgart wurden beim Brand des Hoftheaters 1902 und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Konzerthaus Ravensburg haben sich jedoch 70 großformatige Rückprospekte, 35 Kulissenbögen, 11 Soffitenstücke und 145 Vorsatzstücke erhalten, die für Gastspiele der Stuttgarter Bühne in den Jahren 1902–1910 angeschafft wurden und wohl sämtlich auf Wilhelm Plappert zurückzuführen sind.
Ehrungen
- Große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Friedrichs-Ordens
- 1903: Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichs-Orden
- 1912: Professorentitel
Literatur
- Jochen Ansel, Dieter Büchner (Hrsg.): Theatermalerei um 1900. Die Bühnendekorationen des Stuttgarter Hoftheatermalers Wilhelm Plappert für das Konzerthaus in Ravensburg. (= Arbeitsheft des Regierungspräsidiums Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege; 48). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2024, ISBN 978-3-7995-2077-5 (396 S.; mit ausführlichem bebilderten Verzeichnis; Vorschau beim Verlag)
- Dieter Büchner: Vorhang auf! Die historischen Bühnendekorationen des Ravensburger Konzerthauses. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, ISSN 0342-0027, 41. Jahrgang 2012, Heft 2, S. 76–82. (Digitalisat)
- Karl Wilhelm Mügel: Gottlieb Martin Wilhelm Plappert, In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 461
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hahn, Hannover 1996, S. 461
Personendaten | |
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NAME | Plappert, Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Plappert, Gottlieb Martin Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theatermaler |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1856 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 12. Januar 1925 |
STERBEORT | Stuttgart |
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Einer von zahlreichen erhaltenen Bühnenprospekten des Konzerthauses Ravensburg aus der Erbauungszeit um 1900, ausgestellt im Rahmen der Karl-Erb-Ausstellung im Alten Theater in Ravensburg, August 2008
Konzerthaus Ravensburg, Bühnenbild von Wilhelm Plappert, ca. 1902-1910, Prospekt und davorgehängter Kulissenbogen mit Interieur eines Palmenhaus; ca. 10 m x 5 m
Wilhelm Plappert, 1912.