Wilhelm Nickel (SS-Mitglied)

Wilhelm Nickel (* 10. Dezember 1906 in Gelsenkirchen; † nach 1971) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer und am Massaker von Sonnenburg am 30./31. Januar 1945 beteiligt.
Nickel beantragte am 13. November 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. April 1940 aufgenommen (NSDAP-Mitgliedsnummer 7.590.395).[1] Er schloss sich der SS an (SS-Nummer 463.386) und wurde am 13. Juli 1943 zum SS-Hauptsturmführer befördert.
Kriminalrat Nickel war 1945 an der Staatspolizeistelle Frankfurt an der Oder eingesetzt und führte mit 20 Männern im KZ Sonnenburg auf Anordnung von Staatssekretär Herbert Klemm die Ermordung von 819 Inhaftierten durch.
Die wegen des Massakers unter dem Vorwurf der Beihilfe zum Totschlag angeklagten SS-Sturmbannführer Heinz Richter und Wilhelm Nickel wurden am 2. August 1971 vom Kieler Landgericht aus Beweismangel freigesprochen.
Literatur
- Kaspar Nürnberg: Sonnenburg. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 200–203.
- Johannes Tuchel: Die Todesurteile des Kammergerichts 1943 bis 1945: Eine Dokumentation, Lukas, Berlin 2016 (S. 45)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/30510419
Personendaten | |
---|---|
NAME | Nickel, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SS-Hauptsturmführer |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1906 |
GEBURTSORT | Gelsenkirchen |
STERBEDATUM | nach 1971 |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Hinten mit verdecktem Gesicht der angeklagte Oberregierungsrat a.D. Heinz Richter, ehemaliger SS-Obersturmbannführer, vorn der angeklagte Geschäftsführer Wilhelm Nickel, ehemaliger SS-Obersturmführer. Ihnen wird vorgeworfen, im Januar 1945 den Befehl zur Erschießung von 600 Häftlingen des Zuchthauses Sonnenberg bei Frankfurt (Oder) weitergegeben bzw. durchgeführt zu haben. Der Prozess wird 1971 fortgesetzt.