Wilhelm Góra

Wilhelm Góra
Personalia
Voller NameWilhelm Antoni Góra
Geburtstag18. Januar 1916
GeburtsortBeuthenDeutsches Reich
Sterbedatum21. Mai 1975
SterbeortDuisburgDeutschland
PositionMittelfeldspieler
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
Strzelec Szarley
Pogoń Katowice
KS Cracovia
(…) 1948Hameln 07
1948–1949VfB Mühlburg2 (0)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1935–1939Polen16 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Wilhelm Antoni Góra (nach 1945: Wilhelm Gora, Spitzname Boy) (* 18. Januar 1916 in Beuthen; † 21. Mai 1975 in Duisburg) war ein deutsch-polnischer Fußballspieler.

Karriere

Góra begann seine Karriere im Beuthener Vorort Scharley (Szarley) beim dortigen Verein Strzelec Szarley. Anschließend wechselte der Mittelfeldspieler über Pogoń Katowice (Kattowitz) zum KS Cracovia, wo er de facto als Vollprofi aktiv war (nominell war er in einer Firma beschäftigt) und wo er 1934 sein Debüt in der polnischen Fußball-Liga gab. Insgesamt absolvierte er für Cracovia 134 Spiele. Ein Jahr später debütierte er in der polnischen Nationalmannschaft und gehörte zum Kader für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, der den 4. Platz belegte. Bei der WM 1938 in Frankreich bestritt er das einzige polnische Spiel, das legendäre 5:6 gegen Brasilien. Bis 1939 blieb er Nationalspieler und absolvierte 16 Partien. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs unterschrieb er die Deutsche Volksliste und spielte beim Polizeisportverein DTSG Krakau, dem Nachfolgeverein des von den Deutschen verbotenen Wisła Krakau.

Bald musste er jedoch als Soldat der Wehrmacht in den Krieg ziehen und wurde in Italien von den Briten gefangen genommen. Da er vor dem Krieg polnischer Staatsbürger war, bekam er die Möglichkeit, sich dem 2. Korps der Polnischen Armee unter General Władysław Anders anzuschließen. Nach 1945 wollte Góra wieder in seine Heimat zurückkehren. Versuche, in Stettin Fuß zu fassen, scheiterten ebenso wie die Rückkehr nach Krakau an seiner Biographie während des Krieges. Góra ließ sich somit in der Bundesrepublik Deutschland nieder, wo er bis zu seinem Tod lebte. In der Nachkriegszeit hatte er noch bei 07 Hameln[1] und dem VfB Mühlburg gespielt.

Weblinks

Literatur

  • Thomas Urban: Schwarze Adler, Weiße Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-775-8.

Einzelverweise

  1. Sport-Magazin vom 12. Mai 1948, Seite 16 (mit Preußen fusionierte 07 erst 1949).