Widdert

Stadtteil Widdert
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 8′ 5″ N, 7° 3′ 45″ O
Höhe:etwa 130–215 m ü. NHN
Postleitzahl:42657
Vorwahl:0212
Stadtteil Widdert (Solingen)

Lage von Stadtteil Widdert in Solingen

Baudenkmal Widdert 6, 6a

Widdert ist ein Stadtteil der Großstadt Solingen im Bergischen Land. Er befindet sich im Süden des Stadtbezirks Burg/Höhscheid.

Geographie

Der Stadtteil Widdert liegt südlich von Höhscheid auf den Anhöhen über dem Fluss Wupper, der die Stadtgrenze zu Leichlingen bildet. Das Gebiet fällt zum Wupperufer und den daran befindlichen Hofschaften Oben- und Untenrüden sowie Friedrichstal steil ab. Dagegen steigt das Gelände nördlich in Richtung Höhscheid eher mäßig an.

Widdert befindet sich abseits der überörtlich bedeutsamen Durchgangsstraßen und weist, die dünn besiedelten Wohnplätze umgebend, eine überwiegend agrarische Nutzung auf. Der Ortsteil selbst ist relativ klein und besteht nur aus wenigen Straßen, die teilweise stark abschüssig sind.

Etymologie

Im Namen des Stadtteils spielt wie in vielen weiteren Ortsnamen im Bergischen Land die ursprünglich bewaldete Umgebung eine große Rolle. So deutet die Endung des erstmals als Widerode benannten Ortes auf die anfängliche Rodung des Gebietes hindeuten (siehe Rodungsname).

Laut dem Heimatforscher Hans Brangs ist das Bestimmungswort wider von dem Wort witer abgeleitet, das Wald bedeutet. Zusammengesetzt kann der Ortsname also als Waldrodung gedeutet werden.[1] Dem Mundartforscher Rudolf Picard zufolge war der Personenname Wido für die Namensgebung ursächlich. Bei dem Ortsnamen Widdert handelt es sich demnach um die Rodung des Wido.

Geschichte

Der heutige Stadtteil Widdert geht auf zwei Einzelsiedlungen zurück, die ihre Ursprünge im 13. Jahrhundert haben: Oben- und Untenwiddert. Die urkundliche Ersterwähnung dieser Orte erfolgte als Widerode im Jahre 1218/31.[2]:2 Im Jahre 1344 wird der Ort als Wydenrode erwähnt. Seit dem Mittelalter war die ihm benannte Honschaft Widdert eine der acht Honschaften im Kirchspiel und Gerichtsbezirk Solingen, also die unterste Verwaltungseinheit auf dem Land.

Im Jahre 1929 wurde Widdert als Ortsteil der Stadt Höhscheid mit dem Stadtkreis Solingen sowie den Städten Gräfrath, Wald und Ohligs in die neue Großstadt Solingen eingemeindet.

In der Nachkriegszeit avancierte Widdert mit seinen diversen Tanzlokalen und Speisegaststätten zu einem überregional beliebten Treffpunkt.[3] Nach jener Blütezeit in den 1950er und 1960er Jahren schlossen viele dieser Einrichtungen.

Loos’n Maschinn

Loos’n Maschinn

Im Stadtteil Widdert befindet sich die inzwischen als Industriemuseum betriebene ehemalige Dampfschleiferei Loos’n Maschinn. In dem ursprünglich zum Abriss vorgesehenen Gebäude wird der Arbeitsalltag der Solinger Schleifer in der Zeit der Industrialisierung thematisiert. Der aus dem Jahr 1888 stammende Ziegelbau steht an der Börsenstraße und ist seit dem 8. August 1989 eingetragenes Baudenkmal. Das Museum wird in enger Zusammenarbeit mit dem LVR-Industriemuseum Solingen betrieben, das sich im Solinger Stadtteil Merscheid befindet.[4]

Weblinks

Commons: Widdert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Widdert, Bildergalerie zu Widdert auf bilder-von-solingen.de

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936.
  2. Reinhold Kaiser: Rheinischer Städteatlas. Lfg. VIII Nr. 45: Höhscheid. Rheinland-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-7927-0830-2.
  3. Details zur jüngeren Geschichte Widderts auf solingen-internet.de, abgerufen am 26. Februar 2015
  4. Porträt des Museums (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive) auf industriemuseum.lvr.de, abgerufen am 26. Februar 2015

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Baudenkmal Loos'n Maschinn in Solingen-Widdert, aufgenommen im Frühling 2021