Werner Wittig (Künstler)

Werner Wittig (* 25. Oktober 1930 in Chemnitz; † 31. Dezember 2013 in Radebeul) war ein deutscher Maler, Holzstecher und Druckgrafiker.

Leben und Wirken

Nach einer Lehre und gerade begonnenen Berufstätigkeit in Chemnitz als Bäcker verlor Wittig durch einen Unfall 1948 die linke Hand, während die Rechte schwer beschädigt wurde.[1] Neben einer Umschulung als Industriekaufmann[2] erlernte er ab 1949 an der Volkshochschule in Chemnitz in Abendkursen das Malen und Zeichnen. Gefördert durch den Direktor der Chemnitzer Kunstsammlungen, Friedrich Schreiber-Weigand, studierte Wittig von 1952 bis 1957 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Erich Fraaß, Hans Theo Richter und Max Schwimmer. Im Jahr 1957 wurde Wittig Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Von 1958 bis 1961 baute er die Grafikwerkstatt des Verbands Bildender Künstler im Bezirk Dresden auf, die er auch leitete.

Im Jahr 1970 hatte Wittig seine erste größere Einzelausstellung mit Gemälden und Grafiken in der Kunstausstellung Kühl in Dresden. Ab jenem Jahr erarbeitete er sich die Technik des Holzrisses, dessen Farbvariante er Mitte der 1970er Jahre entwickelte. Erste farbige Exemplare gestaltete er 1975. Vor allem mit diesen Farbholzrissen „von bis zu sieben Druckstöcken in ebenso vielen Farben“[3] zählt er zu den „renommiertesten Vertretern des Künstlerhochdrucks in Deutschland“.[4] Als Beispiel sei der von 1999 stammende Farbholzriss Am Wasser genannt. Sein Hauptthema war seit etwa 1976 die Kombination der Genres Landschaft und Stillleben. In jenem Jahr nahm er an der 7. Internationalen Triennale für farbige Druckgrafik in Grenchen in der Schweiz teil und erhielt in Berlin den 1. Preis für Farbgrafik der DDR; im Folgejahr 1977 erreichte er den 2. Preis für Farbgrafik der DDR mit 100 ausgewählten Grafiken. Wittig war 1976 zusammen mit Gunter Herrmann Mentor für Horst Hille zur Aufnahme in den Verband Bildender Künstler.

Seine erste Einzelausstellung in der Bundesrepublik Deutschland durch die Galerie Döbele in Ravensburg wurde ihm im Jahr 1981 ermöglicht. Im Jahr 1985 durfte er nach Italien reisen. Zu seinem 60. Geburtstag 1990 stellte Wittig erneut in der Kunstausstellung Kühl in Dresden aus. Seitdem folgten diverse weitere Ausstellungen.

Werner Wittig lebte und arbeitete seit 1958[2] oder 1961[1] als freischaffender Maler und Grafiker in Radebeul.[4] Dort verstarb er am Silvestertag 2013.[5]

Auszeichnungen

Er erhielt zahlreiche Grafikpreise, darunter:[6]

Werk

Werke von Werner Wittig befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, so in:

Literatur

  • Gert Claußnitzer: Werner Wittig. Maler und Werk. Verlag der Kunst, Dresden 1973.
  • Georg Reinhardt (Hrsg.): Werner Wittig – Die Holzrisse. Verzeichnis der Holzrisse 1956–2000. Dresden 2000.
  • Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen / Städtische Galerie Dresden (Hrsg.): Stille. Holzrisse und Gemälde von Werner Wittig. Reutlingen 2008, ISBN 978-3-939775-02-7.
  • Wolfgang Zimmermann: „Ein kühler Morgen zwischen den Jahren“; Werner Wittig und Michael Hofmann stellen in den Räumen der Sparkasse aus. In: Radebeuler Monatshefte e. V. (Hrsg.): Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Januar 2014, S. 8 f. (Online – mit einem Farbholzschnitt des Künstlers).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Wittig, Werner: Biographie
  2. a b Werner Wittig: Holzrisse, Zeichnungen. (Nicht mehr online verfügbar.) Kunstverein Freital, archiviert vom Original am 21. August 2007; abgerufen am 27. Januar 2014.
  3. Stille. Holzrisse und Gemälde von Werner Wittig
  4. a b Ausstellungsarchiv Stadt Reutlingen: Ausstellung: Stille. Holzrisse und Gemälde von Werner Wittig
  5. Matthias Zwarg: Das leise Ende eines stillen Künstlers: Im Alter von 83 Jahren ist der in Chemnitz geborene Werner Wittig gestorben. In: Freie Presse. 8. Januar 2014, abgerufen am 27. Januar 2014.
  6. Werner Wittig bei Kuenstlerdatenbank.ifa.de
  7. Stadt Zwickau: Preisträgerliste. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.zwickau.de. 8. Oktober 2009, archiviert vom Original am 14. Januar 2011; abgerufen am 24. Juli 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zwickau.de