Werner Jacobs (Regisseur)

Werner Jacobs (* 24. April 1909 in Berlin; † 24. Januar 1999 in München) war ein deutscher Filmeditor und Filmregisseur.

Leben

Der Sohn des Stereotypeurs und Kaufmanns Ludwig Jacobs und seiner Frau Erna geb. Kadow machte 1928 sein Abitur an der Oberrealschule in Berlin-Steglitz. Da er aus finanziellen Gründen kein Studium aufnehmen konnte, war er zwei Jahre vergeblich auf Arbeitssuche. 1930 fand er eine Beschäftigung bei dem Berliner Synchronstudio Rhythmographie. Jacobs arbeitete hier als Zeichner, und Assistent beim Filmschnitt und Tonschnitt.

1934–37 wirkte er als Schnittmeister und Regieassistent bei der deutschen Filiale von MGM, wo er deutsche Fassungen von Filmen u. a. mit Greta Garbo herstellte. Ab 1939 wurde Jacobs von der Bavaria Film auch als Schnittmeister und Regieassistent bei deutschen Produktionen eingesetzt. Ab 1940 war er zum Kriegsdienst eingezogen, bis er wegen einer schweren Lungen- und Rippenfellentzündung ab 1943 als kampfunfähig galt.

Nach Kriegsende war Jacobs bis 1949 Chef-Schnittmeister aller Beiträge der Wochenschau-Serie Welt im Film. Er arbeitete weiter als Regieassistent und drehte selbst mehrere Kurz-Dokumentarfilme, die damals als Vorprogramm in den Kinos üblich waren.

Mit Der weißblaue Löwe gab Jacobs 1952 sein Debüt als Spielfilmregisseur. Er entwickelte sich zum routinierten Arrangeur von Musikkomödien, Operettenverfilmungen und Schlagerfilmen, in denen die jeweiligen Stars wie Peter Alexander, Cornelia Froboess oder Freddy Quinn ihre großen Auftritte hatten. Diese Unterhaltungsfilme, mal komisch, mal rührselig, vermieden jede gedankenschwere Auseinandersetzung mit Zeitproblemen und erzielten meist große Publikumserfolge wie 1960 die Operettenverfilmung Im weißen Rößl mit den populären Schauspielern Peter Alexander, Waltraut Haas, Gunther Philipp und Adrian Hoven.

1967 bis 1971 inszenierte Jacobs insgesamt vier Teile der Reihe Die Lümmel von der ersten Bank, mit denen er wieder seinen Sinn für Komik unter Beweis stellte. Sehr erfolgreich waren auch seine beiden auf Mitgefühl ausgerichteten Regiearbeiten mit dem holländischen Schlagerstar Heintje.

Werner Jacobs war als Regisseur ein typischer Vertreter des deutschen Nachkriegskinos. Nach dem Ende des traditionellen Musikfilms in den siebziger Jahren zog er sich ins Privatleben zurück. Er war seit 1945 mit Gertrud Hart verheiratet und wurde Vater seiner Söhne Joachim (* 1948) und Hans (* 1949).

Die Grabstätte von Werner Jacobs befindet sich auf dem Friedhof am Perlacher Forst in München.

Filmografie

Schnitt

Regie

Literatur

  • Michael Wenk: Werner Jacobs – Regisseur, Autor, Cutter, Produzent. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 31, 1999.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 179 f.

Weblinks