Werner Eggerath

(c) Bundesarchiv, Bild 183-19000-3828 / CC-BY-SA 3.0
Werner Eggerath (1950)

Werner Eggerath (* 16. März 1900 in Elberfeld; † 16. Juni 1977 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Schriftsteller. Er war von 1947 bis 1952 Ministerpräsident des Landes Thüringen und von 1949 bis 1954 Mitglied der Volkskammer.

Leben

Eggerath war Sohn eines Stuckateurs. Er absolvierte eine Schlosserlehre, arbeitete als Maschinist, Bergmann, Heizer, Transport- und Hafenarbeiter sowie Kraftfahrer. Von September 1918 bis März 1919 war er Soldat. Ab 1919 war er gewerkschaftlich organisiert, kämpfte 1920 in der Roten Ruhrarmee und flüchtete anschließend in die niederländische Provinz Limburg. Er lebte 1923 im deutschen Grenzort Gangelt, trat 1924 der KPD bei, wirkte als Parteifunktionär auf regionaler Ebene und Arbeiterkorrespondent. 1929 wurde er Stadtverordneter in Neuss, 1932 Unterbezirksleiter in Wuppertal.

Von 1932 bis 1934 besuchte er die Internationale Lenin-Schule in Moskau und arbeitete danach illegal für die Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition (RGO) und die deutsche KPD-Landesleitung. 1935 wurde er verhaftet und 1936 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 15 Jahren Haft verurteilt, die er zum Teil im Zuchthaus Münster und im Strafgefängnis Bochum verbüßte.

Grabstätte

Nach seiner Befreiung zog Eggerath nach Eisleben, wo er im Juli 1945 zum Landrat des Mansfelder Seekreises ernannt wurde. Im Oktober 1945 wurde er erster Sekretär der KPD-Bezirksleitung Thüringen, 1946 Abgeordneter des Thüringer Landtags und Landesvorsitzender der SED von Thüringen. Von Mai bis Oktober 1947 amtierte er als Innenminister (Nachfolger von Ernst Busse). Als Nachfolger des in den Westen geflohenen Rudolf Paul wurde Eggerath im Oktober 1947 Regierungspräsident (Ministerpräsident) des Landes Thüringen. Dieses Amt hatte er bis zur Auflösung der Länder in der DDR 1952 inne. Daneben war er 1948/49 Mitglied des Deutschen Volksrates und bis 1954 Abgeordneter der Volkskammer.

Von 1952 bis 1954 war Eggerath Staatssekretär beim Ministerpräsidenten der DDR, danach bis 1957 Botschafter in Rumänien (Nachfolger von Georg Ulrich Handke) und von 1957 bis 1960 erster Staatssekretär für Kirchenfragen. Ab 1961 lebte er als freischaffender Schriftsteller in Berlin.

Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen

Werke

  • Nur ein Mensch. Thüringer Volksverlag Weimar, 1947.
  • 10 000 Kilometer durch das Sowjetland. Erlebnisbericht. Thüringer Landesverlag Weimar 1949.
  • Die Stadt Im Tal. Dietz Verlag, Berlin, 1952.
  • Die Entscheidung des Dr. Ringler. Dietz Verlag, Berlin, 1956.
  • Kein Tropfen ist umsonst vergossen. Verlag Tribüne, 1959.
  • Wassereinbruch! Dietz Verlag, Berlin, 1960.
  • Der Kosakengeneral und andere Geschichten. Dietz Verlag, Berlin, 1961.
  • Im Land der blauen Flammen. F. A. Brockhaus, Leipzig 1964.
  • Quo Vadis Germania. Urania-Verlag, 1965.
  • Unruh im engen Tal. Verlag Tribüne, Berlin 1969
  • Die fröhliche Beichte. Ein Jahr meines Lebens. Dietz Verlag, Berlin, 1975.

Literatur

Weblinks

Commons: Werner Eggerath – Sammlung von Bildern

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Das Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik.
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Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Pergolenweg - Eggerath,‎ Werner
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Werner Eggerath

Zentralbild, Werner Eggenrath, Ministerpräsident von Thüringen

[Werner Eggerath, geboren 16.3.1900 Elberfeld, gestorben 16.6.1977 Berlin, war von 1947 - 1952 Ministerpräsident von Thüringen.]

Abgebildete Personen: