Weltreiterspiele 2006

Die Deutsche Post AG hat am 9. Februar 2006 Zuschlagsbriefmarken Für den Sport ausgegeben. Darunter auch eine Marke, die auf die Pferdesport WM 2006 in Aachen hinweist. Hier mit Ersttagsstempel aus Berlin.
Das Hauptstadion auf dem Turniergelände in der Aachener Soers am Abend des 31. August 2006.

Die Weltmeisterschaften Aachen 2006 im Pferdesport (Weltreiterspiele 2006) fanden vom 20. August bis 3. September 2006 in Aachen statt.

Organisation

Vorbereitung

Der Aachen-Laurensberger Rennverein bewarb sich während der Generalversammlung des Weltreiterverbandes am 25. April 2002 in Rabat für die Ausrichtung der Weltreiterspiele im Jahr 2006. Am 18. September 2002 gab das Exekutivkomitee des Weltverbandes der Aachener Bewerbung den Vorzug vor den Mitbewerbern aus Lexington (USA), die stattdessen Ausrichter der Weltreiterspiele 2010 wurden, Rio de Janeiro (Brasilien) sowie der dezentralen Bewerbung aus dem Vereinigten Königreich, die die Orte Hickstead, Badminton House und Goodwood einschloss. Der Aachen-Laurensberger Rennverein erwartete daraufhin 500.000 Besucher zu den unter der Schirmherrschaft Angela Merkels ausgetragenen Weltreiterspielen [1], welche erwartete 230 Millionen Euro zusätzliche Wirtschaftskraft in die Region bringen würden [2]. Eine Woche vor Beginn der Reiterspiele waren 425.000 Karten verkauft worden[3].

Im Rahmen des CHIO 2003 wurde am 17. September 2003 das offizielle WM-Logo vorgestellt, im Dezember 2005 das offizielle WM-Maskottchen „Karli“.

Durchführung

Am 20. August 2006 eröffnete Prinzessin Haya von Jordanien die Weltreiterspiele 2006 in Aachen. Die Eröffnungsfeier mit 350 Pferden wurde von 37.500 Zuschauern im Hauptstadion Aachen des Aachen-Laurensberger Rennvereins und weiteren 1,8 Millionen Zuschauern in der Übertragung des ZDF verfolgt, das damit einen Marktanteil von 12,4 Prozent erzielte [4]. Am 30. August erzielte das ZDF mit 3,41 Millionen Zuschauern (12,9 Prozent Marktanteil) die höchste Quote [5].

Insgesamt übertrugen der WDR, die ARD, das ZDF sowie Eurosport 70 Stunden aus Aachen, zusätzlich wurden 157 Übertragungen ins Ausland durchgeführt. 1.200 Journalisten und 300 Fotografen berichteten über die 852 teilnehmenden Pferde und 773 teilnehmenden Sportler aus 61 Nationen. Mit 570.000 Zuschauern an den Wettkampfstätten konnten die im Vorfeld gesteckten Erwartungen trotz vergleichsweise schlechten Wetters (73 Liter Regen pro m² fielen während der Reiterspiele) noch übertroffen werden [6].

Wettkämpfe

Distanzreiten

  • 159 Teilnehmer

Als erster Titelträger der Aachener Weltreiterspiele konnte der Spanier Miguel Vila Ubach mit einer Zeit von 9 Stunden, 12 Minuten und 27 Sekunden am 21. August die Goldmedaille im Distanzreiten über 160 km erringen, den zweiten und dritten Platz belegten die Französinnen Virginie Atger (9:16:13) und Elodie Le Labourier (9:16:14). Als bestplatzierter Schweizer belegte Urs Wenger (9:38:56) den zehnten Platz, die bestplatzierte deutsche Teilnehmerin war Sabrina Arnold auf Platz dreizehn (9:59:32). Als bestplatzierte Österreicherin erreichte Marguerita Fuller (11:57:37) als fünfzigste das Ziel.

Die Mannschaftswertung im Distanzreiten gewann das französische Team mit 28 Stunden, 11 Minuten und 27 Sekunden vor den Teams aus der Schweiz (29:57:01) und Portugal (30:38:32). Deutschland (30:51:30) belegte den vierten Platz.

Einzelwertung

RangReiterPferdZeit
Spanien Miguel Vila UbachHungares9:12:27
Frankreich Virginie AtgerKangoo d'Aurabelle9:16:13
Frankreich Elodie Le LabourierSangho'Limousian9:16:14
Spanien Jaume Punti DachsElvis HB9:22:07
Frankreich Phillipe BenoitAkim du Boulve9:24:30
10 Schweiz Urs WengerZialka9:38:56
11 Deutschland Sabrina ArnoldMadaq9:48:15
19 Schweiz Anna Lena WagnerTessa IV10:09:02
20 Schweiz Nora WagnerTemir10:09:03
21 Schweiz Karin MaigaPlatyn10:09:04
25 Deutschland Susanne KaufmannFay el Rat10:31:37
26 Deutschland Belinda HitzlerIris de Soult10:31:38
50 Österreich Marguerita FullerKalacsnyikov11:57:37

Mannschaftswertung

RangLandReiterZeit
Frankreich FrankreichVirginie Atger, Phillipe Benoit, Pascale Dietsch28:11:27
Schweiz SchweizUrs Wenger, Anna Lena Wagner, Nora Wagner29:57:01
Portugal PortugalJoao Raposo, Ana Margarita Costa, Ana Teresa Barbas30:38:32
Deutschland DeutschlandSabrina Arnold, Susanne Kaufmann, Belinda Hitzler30:51:30
Niederlande NiederlandeJeanne Linneweever, Jannet van Wijk, Anita Lamsma31:38:11

Dressur

  • 89 Teilnehmer

Am Ende des dritten WM-Tages führte die deutsche Equipe im Gesamtklassement der Disziplin Dressur. Am vierten WM-Tag, dem 23. August, konnte sie diesen Vorsprung verteidigen und wurde mit 223,625 Prozentpunkten zum achten Mal in Folge Dressur-Weltmeister. Den zweiten und dritten Platz belegten die Niederlande (217,917 Prozentpunkte) und die Vereinigten Staaten (213,917 Prozentpunkte). Die Schweiz belegte Rang acht mit 203,709 Prozentpunkten, Österreich mit 194,459 Prozentpunkten Rang elf.

Bei der zugleich als Qualifikationsprüfung zur Einzelwertung geltenden Mannschaftsweltmeisterschaft – die 30 bestplatzierten Dressurreiter nahmen am Grand Prix Special am 25., die bestplatzierten 15 zusätzlich am Grand Prix Kür am 26. August teil – erzielte der Däne Andreas Helgstrand mit 76,333 Prozentpunkten die höchste Punktzahl vor der Deutschen Heike Kemmer (75,792 Prozentpunkte) und den gleichplatzierten Anky van Grunsven aus den Niederlanden und Isabell Werth aus Deutschland (je 75,000 Prozentpunkte).
Beim am 25. August ausgetragenen Grand Prix Special erreichte schließlich Isabell Werth mit 79,480 Prozentpunkten die Goldmedaille vor Anky van Grunsven (77,800) und Andreas Helgstrand (76,560). Silvia Iklé wurde mit 73,720 Prozentpunkten bestplatzierte schweizerische Teilnehmerin auf Rang sechs, die bestplatzierte Österreicherin war Victoria Max-Theurer mit 65,240 Prozentpunkten auf Rang 29.
Beim Grand Prix Kür am 26. August siegte Anky van Grunsven mit 86,100 Prozentpunkten vor Andreas Helgstrand (81,500). Dritte im extra mit einem Dressurviereck versehenen Hauptstadion wurde Isabell Werth mit 80,750 Prozentpunkten, während Silvia Iklé als erneut beste schweizerische Reiterin Platz elf belegte (74,750 Prozentpunkte).

Einzelwertung

Special
RangReiterPferdProzent
Deutschland Isabell WerthSatchmo79,480
Niederland Anky van GrunsvenKeltec Salinero77,800
Dänemark Andreas HelgstrandBlue Hors Matiné76,560
Vereinigte Staaten Steffen PetersFloriano75,200
Deutschland Nadine CapellmannElvis VA74,760
Schweiz Silvia IkléSalieri CH73,720
Deutschland Heike KemmerBonaparte73,200
13 Deutschland Hubertus SchmidtWansuela Suerte71,040
16 Schweiz Christian PlägeRegent69,200
23 Schweiz Marie-Line WettsteinLe Primeur66,440
29 Österreich Victoria Max-TheurerFalcao65,240
Kür
RangReiterPferdProzent
Niederland Anky van GrunsvenKeltec Salinero86,100
Dänemark Andreas HelgstrandBlue Hors Matiné81,500
Deutschland Isabell WerthSatchmo80,750
Deutschland Nadine CapellmannElvis VA79,900
Deutschland Heike KemmerBonaparte78,850
11 Schweiz Silvia IkléSalieri CH74,750
14 Schweiz Christian PlägeRegent71,100

Mannschaftswertung

RangLandReiterProzent
Deutschland DeutschlandHeike Kemmer, Isabell Werth, Nadine Capellmann, Hubertus Schmidt223,625
Niederlande NiederlandeAnky van Grunsven, Imke Schellekens-Bartels, Edward Gal, Laurens van Lieren217,917
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSteffen Peters, Debbie McDonald, Guenter Seidel, Leslie Morse213,917
Danemark DänemarkAndreas Helgstrand, Anders Dahl, Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, Lone Jörgensen208,874
Schweden SchwedenJan Brink, Tinne Vilhelmson, Louise Nathorst, Kristian von Krusenstierna208,750
Schweiz SchweizSilvia Iklé, Christian Pläge, Marie-Line Wettstein, Marcela Krinke Susmelj203,709
11 Osterreich ÖsterreichVictoria Max-Theurer, Evelyn Haim-Swarovski, Nina Stadlinger, Caroline Kottas-Heldenberg194,459

Vielseitigkeit

  • 79 Teilnehmer

Die Wettkämpfe der Vielseitigkeitsreiter begannen mit dem ersten Teil der Dressurprüfung am fünften WM-Tag, dem 24. August, die am Folgetag fortgesetzt wurde und mit drei Deutschen auf den ersten drei Plätzen endete (Bettina Hoy mit 36,5, Ingrid Klimke mit 39,1 und Andreas Dibowski gleichplatziert mit der US-Amerikanerin Kimberley Severson mit je 40,90 Minuspunkten). Mit der Geländerittprüfung am 26. August fiel Bettina Hoy mit 43,7 Minuspunkten auf den zweiten Rang hinter die Britin Zara Phillips mit 41,7 Minuspunkten zurück, Rang drei belegte der Deutsche Frank Ostholt (46,9 Minuspunkte). Zara Phillips hielt ihren Vorsprung durch die Springprüfung am 27. August und gewann mit 46,7 Minuspunkten die Gesamtwertung vor dem Australier Clayton Fredericks (48,9 Minuspunkten) und der US-Amerikanerin Amy Tyron (50,7 Minuspunkte). Frank Ostholt kam als bester Deutscher knapp um 0,3 Minuspunkte geschlagen auf den vierten Platz.

In der Mannschaftswertung führte Deutschland (122,5 Minuspunkte) nach der Dressur vor Australien (136,1) und dem Vereinigten Königreich (138,6) und blieb auch nach der Geländeprüfung 143 Minuspunkten führend. Die Vereinigten Staaten belegten mit 190,10 Minuspunkten hinter der nun zweitplatzierten Equipe aus dem Vereinigten Königreich mit 175 Minuspunkten den dritten Rang. Mit 156,0 Minuspunkten sicherte sich die deutsche Equipe nach der Springprüfung Gold in der Gesamtwertung, es folgten die Briten mit 180,0 Minuspunkten auf Platz zwei und die Australier (197,3 Minuspunkten) auf dem Bronzerang.

Einzelwertung

RangReiterPferdMinuspunkte
Vereinigtes Königreich Zara PhillipsToy Town46,7
Australien Clayton FredericksBen Along Time48,8
Vereinigte Staaten Amy TryonPoggio50,4
Deutschland Frank OstholtAir Jordan 250,7
Deutschland Hinrich RomeikeMarius Voigt-Logistik52,7
Deutschland Bettina HoyRingwood Cockatoo52,8
31 Österreich Harald AmbrosMiss Ferrari92,7
34 Deutschland Ingrid KlimkeSleep Late96,7
36 Österreich Harald SieglNebelwerfer97,3

Mannschaftswertung

RangLandReiterMinuspunkte
Deutschland DeutschlandFrank Ostholt, Hinrich Romeike, Bettina Hoy, Ingrid Klimke156,0
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichZara Phillips, Daisy Dick, William Fox-Pitt, Mary King180,0
Australien AustralienClayton Fredericks, Megan Jones, Andrew Hoy, Sonja Johnson197,3
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenAmy Tryon, Kimberley Severson, Will Faudree, Heidi White198,1
Schweden SchwedenMagnus Gällerdal, Albert Dag, Linda Algotsson, Viktoria Calerbäck218,2
10 Osterreich ÖsterreichHarald Ambros, Harald Siegl, Harald Riedl1190,0

Voltigieren

  • 80 Einzelteilnehmer plus 80 Longenführer
  • 120 Gruppenteilnehmer

Die Voltigierwettbewerbe in der Albert-Vahle-Halle begannen am 24. August mit der Pflichtprüfung, bei welcher sich in der Mannschaftswertung das deutsche Team (RSV im SC 36 Neuss-Grimlinghausen) mit 7,183 Punkten vor Österreich (RC Wildegg; 7,169 Punkte) und der Schweiz (St. Gallen; 6,789 Punkte) platzierte. Nach der am 26. August erfolgten Kürprüfung lag weiterhin das deutsche Team mit 7,999 Punkten in Führung vor den Teams aus Österreich (7,818 Punkte) und den Vereinigten Staaten (F.A.M.E.; 7,774 Punkte). In der am 27. August erfolgten zweiten Kürprüfung sicherte sich die deutsche Equipe mit 8,189 Punkten die Goldmedaille vor den Teams aus den Vereinigten Staaten (8,161 Punkte) und Österreich (8,152 Punkte). Die Schweiz belegte mit 7,785 Punkten Rang vier.

In der Konkurrenz der Herren platzierte sich der Franzose Matthias Lang nach der Pflichtübung mit 8,107 Punkten vor dem amtierenden Weltmeister Kai Vorberg aus Deutschland (8,096 Punkte), in der Damenkonkurrenz die US-Amerikanerin Megan Benjamin mit 8,015 Punkten vor der Deutschen Ines Jückstock (7,967 Punkte). Am 25. August erfolgte die erste von zwei Kürprüfungen, nach der in der Herrenkonkurrenz Kai Vorberg (8,422 Punkte) vor seinem Landsmann Tim-Randy Sia (8,238 Punkte) und in der Damenkonkurrenz Megan Benjamin mit 8,237 Punkten vor der Österreicherin Katharina Faltin (8,126 Punkte) in Führung lag. Mit der am gleichen Tag erfolgten Technikprüfung behaupteten sowohl Kai Vorberg in der Herrenkonkurrenz mit 8,283 Punkten und Megan Benjamin in der Damenkonkurrenz mit 8,673 Punkten ihren Vorsprung. In der zweiten Kürprüfung am 27. August errang Megan Benjamin 8,720 Punkte und wurde mit einem Gesamtergebnis von 8,421 Punkten Weltmeisterin vor Katharina Faltin (8,600; 8,311) und deren Landsfrau Sissi Jarz (8,407; 8,254). Auch Kai Vorberg behauptete seine Führung und gewann Gold mit 8,967 Punkten in der Kür und 8,524 Punkten total vor dem ebenfalls aus Deutschland kommenden Gero Meyer (8,627; 8,161) und dem Slowaken Ladislav Majdlen (8,780; 8,150). Im März 2007 hat die juristische Kommission der FEI entschieden, Sissi Jarz nachträglich zu disqualifizieren und ihr die Bronzemedaille abzuerkennen, nachdem bei ihrem Pferd Escudo Fox in der Dopingprobe unerlaubte Substanzen festgestellt worden waren.

Einzelwertung

Damen
RangVoltigiererLongenführerPferdPunkte
Vereinigte Staaten Megan BenjaminLasse KristensenLeonardo8,421
Österreich Katharina FaltinJulia NöbauerPitucelli8,311
Deutschland Nicola StröhMichael GnadLanson 168,110
Deutschland Ines JückstockRuth JückstockDallmers Little Foot8,096
Deutschland Anja BarwigAlexander HartlArador 27,998
Österreich Jasmin GipperichKlaus HaidacherApollo7,936
Schweiz Sabrina MettlerUrsula ZossoCarracci S7,729
Herren
RangVoltigiererLongenführerPferdPunkte
Deutschland Kai VorbergKirsten GrafPicasso 2028,524
Deutschland Gero MeyerAlexander HartlArador 28,161
Slowakei Ladislav MajdlenMarian PavlakCatalin III-738,150
Spanien Ararat Martin RuizCorinna WeissGrateley Limelight8,140
Deutschland Tim-Randy SiaElke Schelp-LensingBelmondo H8,132
Österreich Stefan CsandlBirgit RufGigolino7,992
Schweiz Patric LooserAlexandra KnaufKey West7,855
10 Österreich Gregor StoecklKlaus HaidacherApollo7,715
11 Österreich Lukas WachaKlaus HaidacherApollo7,704

Mannschaftswertung

RangLandVereinLongenführerPferdPunkte
Deutschland DeutschlandTeam NeussJessica SchmitzCepin8,189
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenF.A.M.ESilke BartelGrand Gaudino8,161
Osterreich ÖsterreichRC WildeggMaria LehrmannLibretto8,152
Schweiz SchweizSt. GallenAnnemarie GebsLe Grand7,785
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichGreat BritainJohn EcclesW H Bentley7,685

Springen

  • 116 Teilnehmer

Die Springprüfungen begannen am 29. August mit einem Zeitspringen, nach dem die Niederlande mit 6,01 Strafpunkten in Führung gingen, vor den Vereinigten Staaten mit 6,85 Strafpunkten und Brasilien mit 6,99 Strafpunkten. Deutschland belegte mit 10,16 Strafpunkten den 6. Platz. Nach dem ersten Teil des Mannschaftsfinales (am 30. August) lagen noch immer die Niederländer mit 7,01 Strafpunkten vorne, Zweite waren überraschend die Ukrainer mit 13,17 Strafpunkten geworden, die mit jeweils zwei gebürtigen deutschen und belgischen Reitern antraten, Dritte die USA mit 14,85 Strafpunkten. Deutschland hatte sich auf Platz 4 verbessert und mittlerweile 15,16 Strafpunkte gesammelt. Am 31. August im zweiten Teil des Mannschaftsfinales konnten die Niederländer ihre Position halten und holten Gold mit 11,01 Strafpunkten. Silber gewannen die USA mit 18,85 Strafpunkten, Bronze ging an Deutschland mit 19,16 Strafpunkten. Die Ukraine kam knapp um 0,01 Strafpunkten geschlagen (19,17) auf Rang vier.

In der Einzelwertung führte nach dem Zeitspringen die US-Amerikanerin Beezie Madden mit 0 Fehlern und einer Zeit von 77,62. Zweiter war der Kanadier Eric Lamaze (0,39 Fehlerpunkte) und Dritter der Niederländer Gerco Schröder (0,43 Fehlerpunkte). Beide hatten ebenfalls keine Hindernisfehler, erhielten aber Fehlerpunkte, die sich an der zeitlichen Differenz zur besten Reiterin maßen. Bester Deutscher war Ludger Beerbaum auf Rang 19 (2,70 Fehlerpunkte). Die ersten drei Plätze blieben auch nach der ersten Runde der normalen Springprüfung (30. August) unverändert, da alle drei Reiter wieder keine Fehler machten. Auch Ludger Beerbaum kam ohne Strafen ins Ziel und verbesserte seine Position auf Rang 8. Auch nach dem zweiten Teil der Springprüfung am 31. August konnten Beezie Madden (0) und Gerco Schröder (0,43) ihre Plätze ohne Fehler verteidigen. Ludger Beerbaum (2,7) verbesserte sich ebenfalls ohne zusätzliche Fehler auf Rang 3. Von den anderen deutschen Reitern konnte sich nur noch Meredith Michaels-Beerbaum mit 4,92 Fehlerpunkten auf Platz 6 für die Springprüfung der besten 25 Reiter am 2. September qualifizieren. Auch hier konnte Beezie Madden ihren Vorsprung behalten, machte aber einen Hindernisfehler und lag daraufhin bei 4 Fehlerpunkten. Zweitplatzierter war der Belgier Jos Lansink mit 5,01 Fehlerpunkten, Dritte Meredith Michaels-Beerbaum mit 9,92 Fehlerpunkten. Überraschende Vierte und letzte Platzierte für das Finale war die Australierin Edwina Alexander (10,24 Fehlerpunkten), vor Ludger Beerbaum auf Platz fünf (10,70 Fehlerpunkte). Im Finale der besten 4 Reiter am 3. September, in dem alle wieder bei 0 starteten, konnte sich Jos Lansink nach einem Stechen als einziger fehlerfreier Reiter durchsetzen und gewann Gold. Silbermedaillengewinnerin Beezie Madden machte zwar einen Hindernisfehler, war aber um Sekunden schneller als die Drittplatzierte Meredith Michaels-Beerbaum, bei der ebenfalls eine Stange fiel. Edwina Alexander schied mit 4 Fehlerpunkten bereits vor dem Stechen aus und belegte somit Platz vier.

Einzelwertung

RangReiterPferdFehlerpunkteFinale
Belgien Jos LansinkCumano5,010
Vereinigte Staaten Beezie MaddenAuthentic4,004
Deutschland Meredith Michaels-BeerbaumShutterfly9,924
Australien Edwina AlexanderPialotta10,244
Deutschland Ludger BeerbaumL’Espoir10,70
10 Schweiz Niklaus SchurtenbergerCantus14,64
13 Schweiz Christina LiebherrNo Mercy18,52

Mannschaftswertung

RangLandReiterFehlerpunkte
Niederlande NiederlandeGerco Schröder, Jeroen Dubbeldam, Albert Zoer, Piet Raijmakers11,01
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenBeezie Madden, McLain Ward, Laura Kraut, Margie Engle18,85
Deutschland DeutschlandLudger Beerbaum, Meredith Michaels-Beerbaum, Christian Ahlmann, Marcus Ehning19,16
Ukraine UkraineKatharina Offel, Gregory Wathelet, Jean-Claude Van Geenberghe, Björn Nagel19,17
Schweiz SchweizNiklaus Schurtenberger, Christina Liebherr, Werner Muff, Beat Mändli24,89
14 Osterreich ÖsterreichStefan Eder, Roland Englbrecht, Jürgen Krackow, Gerfried Puck35,05

Fahren

  • 49 Teilnehmer

Nach der Einzel-Dressurprüfung am 30. und 31. August führte in der Einzelwertung Chester Weber aus den USA mit 38,87 Strafpunkten (75,8 %), vor dem Niederländer IJsbrand Chardon (41,22 Strafpunkten; 74,2 %) und dem Deutschen Michael Freund (41,60 Strafpunkten; 74,0 %). Im Marathon-Fahren am 1. September holte sich IJsbrand Chardon mit mittlerweile 145,3 Strafpunkten die Führung, gefolgt von Felix Marie Brasseur aus Belgien (146,37 Strafpunkte) und dem Schweden Tomas Eriksson (153,24 Strafpunkte). Bester Deutscher war Christoph Sandmann auf Rang vier (154,17 Strafpunkte). Am 2. September fand das Hindernis-Fahren statt, in dem sich Felix Marie Brasseur mit insgesamt 146,37 Strafpunkten den Weltmeisterschaftstitel holte. IJsbrand Chardon (149,18 Strafpunkte) und Christoph Sandmann (154,19 Strafpunkte) folgten auf den Plätzen.

In Führung gingen nach der Mannschafts-Dressur am 31. August die USA mit 82,04 Fehlerpunkten. Zweite waren die Belgier mit 88,07 Fehlerpunkten, Dritte die Deutschen mit 88,19 Fehlerpunkten. Nach dem Marathon-Fahren am 1. September holten sich die Deutschen mit 311,84 Strafpunkten die Führung. Auf Platz zwei liegen die Niederlande (315,03 Strafpunkte) und die Belgier rutschen auf Platz drei ab (315,95 Strafpunkte). Im Hindernis-Fahren am 2. September bekamen die Deutschen keine weiteren Strafpunkte und holten somit mit 311,84 Strafpunkten die Goldmedaillen. Belgien und die Niederlande bekamen mit 316,55 Strafpunkten, bzw. 319,32 Strafpunkten Silber und Bronze.

Einzelwertung

RangFahrerPferdeStrafpunkte
Belgien Felix Marie BrasseurOdorso, Orpheu, Quijote, Tulipa146,73
Niederlande IJsbrand CharonArgus, Camacho, Ferdinand, Kelvin, Zidane149,18
Deutschland Christoph SandmannDicky, Dinard, Gerlof, Haut Marnais, Erwood154,17
Schweden Tomas ErikssonFilur, Janosch, Justice, Klaroen, Quito154,23
Deutschland Michael FreundFors Flambo, Bill 22, Pir, Primus, Squire 4162,98
Schweiz Stefan KlayBoss, Dooitzen, Emis John, Leander VII, Spitfire168,72
11 Schweiz Daniel WürglerBismarck II, Favory Pastora, Nando IX, Sacramoso Emphatica, Tom IX171,47
16 Deutschland Rainer DuenCampo, Con Air, Magun, Monaco, Santo178,74
17 Deutschland Josef-Niklaus ZeitlerFelix, Lines, Mr. Bexter, Pobey, Vadapoi179,08
19 Deutschland Ludwig WeinmayrHarris Bey, Landlord, Libero, Limerick, Red Run185,09
24 Österreich Albert PointlBaron 4, Favory 212, Galbrino, Vito 3198,73
32 Österreich Josef LeibetsederGemma 29, Olaf, Rudolfo, Tina 9, Wendy 8243,00

Mannschaftswertung

RangLandFahrerStrafpunkte
Deutschland DeutschlandChristoph Sandmann, Michael Freund, Rainer Duen311,84
Belgien BelgienFelix Marie Brasseur, Geert de Brauwer, Gert Schrijvers316,55
Niederlande NiederlandeIJsband Chardon, Theo Timmerman, Koos de Ronde319,32
Ungarn UngarnJoszef Dobrovitz, Zoltán Lazar, Attila Bardos330,01
Schweden SchwedenTomas Eriksson, Jan Eric Palsson, Fredrik Persson338,17
Schweiz SchweizStefan Klay, Daniel Würgler340,19
11 Osterreich ÖsterreichAlbert Pointl, Josef Leibetseder, Fred Obernauer441,73

Reining

  • 81 Teilnehmer

Direkt in der ersten Prüfung am 1. September wurde bereits die Mannschaftsplatzierung entschieden. Hier sicherten sich die USA Gold mit 665,0 Punkten, Silber ging an Kanada (664,0 Punkte) und Bronze an Italien (656,0 Punkte). Deutschland rutschte mit 655,5 Punkten ganz knapp an den Medaillenrängen vorbei und belegte Platz vier.

Nach dem ersten Teil der Einzelwertung am 1. September lag der Kanadier Duane Latimer mit 225,5 Punkten vorne, vor den beiden US-Amerikanern Aaron Ralston (223,5 Punkte) und Tim McQuay (222,5 Punkte) auf den Plätzen. Beste der deutschen Reiter war Sylvia Rzepka auf Rang sechs (219,5 Punkte). Im Finale der besten neunzehn Reiter am 3. September konnte sich Duane Latimer nach einem Stechen gegen Tim McQuay (beide hatten 230,0 Punkte) mit 228,0 Punkten im Stechen die Goldmedaille sichern. Tim McQuay bekam mit 226,0 Punkten im Stechen Silber vor seinem Landsmann Aaron Ralston. Die beste deutsche Reiterin Sylvia Rzepka rutschte mit 219,5 auf Rang 8 ab.

Einzelwertung

RangReiterPferdPunkte
Kanada Duane LatimerHang Ten Surprize230,0 (228,0)
Vereinigte Staaten Tim McQuayMister Nicadual230,0 (226,0)
Vereinigte Staaten Aaron RalstonSmart Paul Olena227,5
Vereinigte Staaten Matt MillsEasy Otie Whiz224,5
Vereinigte Staaten Dell HendricksStarbucks Sidekick221,0
Deutschland Sylvia RzepkaGolden Mc Jack219,5
Deutschland Nico HörmannLil Ruf Cody219,0
12 Schweiz Evelyne RöthlisbergerGallo Pequeno217,5
14 Schweiz Selina SchultheissDun It Sugar Quixote217,0
17 Schweiz Jeanette KrähenbühlARC Golden Boy209,5

Mannschaftswertung

RangLandReiterPunkte
Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenAaron Ralston, Tim McQuay, Dell Hendricks, Matt Mills665,0
Kanada KanadaDuane Latimer, François Gauthier, Luke Gagnon, Lance Griffin664,0
Italien ItalienChristian Perez, Dario Carmignani, Adriano Meacci, Marco Ricotta656,0
Deutschland DeutschlandSylvia Rzepka, Grischa Ludwig, Nico Hörmann655,5
Schweiz SchweizEvelyne Röthlisberger, Selina Schultheiss, Jeanette Krähenbühl, Carmen Schultheiss651,5
Osterreich ÖsterreichRudi Kronsteiner, Tina Künstner-Mantl, Dennis Schulz, Markus Morawitz639,5

Medaillenspiegel

DisziplinGoldSilberBronze
Einzelwertung
SpringenBelgien Jos LansinkVereinigte Staaten Beezie MaddenDeutschland Meredith Michaels-Beerbaum
Dressur (Special)Deutschland Isabell WerthNiederlande Anky van GrunsvenDänemark Andreas Helgstrand
Dressur (Kür)Niederlande Anky van GrunsvenDänemark Andreas HelgstrandDeutschland Isabell Werth
VielseitigkeitVereinigtes Königreich Zara PhillipsAustralien Clayton FrederickVereinigte Staaten Amy Tyron
FahrenBelgien Felix Marie BrasseurNiederlande IJsbrand ChardonDeutschland Christoph Sandmann
Voltigieren (Herren)Deutschland Kai VorbergDeutschland Gero MeyerSlowakei Ladislav Majdlen
Voltigieren (Damen)Vereinigte Staaten Megan BenjaminÖsterreich Katharina FaltinDeutschland Nicola Ströh
DistanzreitenSpanien Miguel Vila UbachFrankreich Virginie AtgerFrankreich Elodie Le Labourier
ReiningKanada Duane LatimerVereinigte Staaten Tim McQuayVereinigte Staaten Aaron Ralston
Mannschaftswertung
SpringenNiederlande NiederlandeVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDeutschland Deutschland
DressurDeutschland DeutschlandNiederlande NiederlandeVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
VielseitigkeitDeutschland DeutschlandVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichAustralien Australien
FahrenDeutschland DeutschlandBelgien BelgienNiederlande Niederlande
VoltigierenDeutschland DeutschlandVereinigte Staaten Vereinigte StaatenOsterreich Österreich
DistanzreitenFrankreich FrankreichSchweiz SchweizPortugal Portugal
ReiningVereinigte Staaten Vereinigte StaatenKanada KanadaItalien Italien
RangLandGoldSilberBronzeGesamt
1Deutschland Deutschland61512
2Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten2439
3Niederlande Niederlande2316
4Belgien Belgien21 3
5Frankreich Frankreich1113
6Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich11 2
 Kanada Kanada11 2
8Spanien Spanien1  1
9Osterreich Österreich 112
 Danemark Dänemark 112
 Australien Australien 112
12Schweiz Schweiz 1 1
13Portugal Portugal  11
 Italien Italien  11
 Slowakei Slowakei  11

Literatur

  • Deutsche Reiterliche Vereinigung, Aachen-Laurensberger Rennverein (Hrsg.): FEI World Equestrian Games Aachen 2006. FN-Verlag, Warendorf 2006. ISBN 3-88542-484-3

Weblinks

Commons: Weltreiterspiele 2006 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Aachen-Laurensberger Rennverein: Pferdesport-WM Aachen 2006 feierlich eröffnet. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2006; abgerufen am 6. September 2006.
  2. Aachen-Laurensberger Rennverein: Eine Weltmeisterschaft in und für Deutschland. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 6. September 2006.
  3. Aachen-Laurensberger Rennverein: Reit-WM: 425.000 Tickets sind verkauft. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2006; abgerufen am 6. September 2006.
  4. Aachen-Laurensberger Rennverein: Reit-WM Aachen 2006 auch ein Quotenerfolg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2006; abgerufen am 6. September 2006.
  5. Aachen-Laurensberger Rennverein: Zahlen und Zitate. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 6. September 2006.
  6. Aachen-Laurensberger Rennverein: Die Weltmeisterschaften in Zahlen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 6. September 2006.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Belgium.svg

Flagge Belgiens

This is the national flag of Belgium, according to the Official Guide to Belgian Protocol. It has a 13:15 aspect ratio, though it is rarely seen in this ratio.

Its colours are defined as Pantone black, Pantone yellow 115, and Pantone red 032; also given as CMYK 0,0,0,100; 0,8.5,79,0; and 0,94,87,0.