Weltraumforschung
Weltraumforschung (engl. space exploration, wörtlich „Weltraumerforschung“) ist die aktive Erforschung des Weltraums entweder durch Beobachtung, Fernerkundung, Sondierung von Himmelskörpern oder durch terrestrische (auf der Erde durchgeführte) Experimente, die sich auf Zustände im Weltraum übertragen lassen.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts durchgeführte Operationen der Weltraumforschung sind insbesondere
- der Start von Raumsonden zu Planeten, Monden und Asteroiden,
- die Durchführung von Experimenten an Bord von Raumstationen (wie der ISS, früher der russischen Mir) oder
- die Beobachtung von Objekten durch Radio- und Weltraumteleskope, zum Beispiel SOHO oder das Hubble-Weltraumteleskop.
Die Weltraumforschung benutzt Techniken der Raumfahrt, ein Teil findet jedoch auch auf der Erde statt. Umgekehrt dient nur ein kleiner Teil der Raumfahrt der Weltraumforschung, ein großer Teil der Raumfahrt hat andere Zwecke (etwa kommerzielle oder militärische).
Unbemannte Weltraumforschung
Start ins Weltraumzeitalter im Jahr 1957
Sputnik 1, der erste künstliche Satellit von Menschenhand und im Oktober 1957 gestartet, markiert den Beginn der unbemannten Weltraumforschung. Im Lauf der folgenden Jahrzehnte folgten viele Raumflugkörper, die den erdnahen Raum, Asteroiden, die Rückseite des Mondes und sogar die Oberfläche vom Mars wissenschaftlich erforschten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch in Zukunft der Hauptanteil der Weltraumforschung durch automatische Sonden durchgeführt werden wird, da diese die meisten erforderlichen Aufgaben genauso gut oder sogar besser als Menschen ausführen können, auf ihrem Flug keine Versorgungsprobleme haben, sowie weder auf einen Rückflug, noch auf eine umfassende Lebenserhaltung an Bord angewiesen sind. Das alles macht sie bedeutend günstiger und verleiht ihnen drastische Vorteile bei Einsatzmöglichkeiten sowie Einsatzdauer. Der einzige Nachteil gegenüber der bemannten Weltraumforschung ist die mangelnde Flexibilität der Sonden, die nur ihre vorher festgelegten Aufgaben ausführen können.
Die mit Abstand am längsten laufende unbemannte Forschungsmission im Weltraum sind die beiden 1977 gestarteten Sonden Voyager 1 und Voyager 2, die immer noch operieren und mittlerweile die Heliosphäre des Sonnensystems verlassen haben. Neuere unbemannte Missionen sind Deep Impact sowie die beiden Mars-Rover Spirit und Opportunity.
Spektakuläre wissenschaftliche Erkenntnisse aus der unbemannten Weltraumforschung
Von den vielen unerwarteten Ergebnissen der Raumsonden sei hier erwähnt: Der Vulkanismus auf dem Jupitermond Io, die dichte Atmosphäre der Venus, Geysire auf dem Neptunmond Triton, Methanseen auf dem Saturnmond Titan.
Bemannte Weltraumforschung
Beginn 1961
Als die Sowjetunion ihren ersten Kosmonauten Juri Gagarin auf eine Erdumlaufbahn geschickt hatte, begann in der Sowjetunion und den USA die bemannte Weltraumforschung, auch als Wettlauf zwischen den gesellschaftlichen Systemen. Mit der Mondlandung durch die USA erreichte die bemannte Weltraumforschung ihren ersten Höhepunkt. Dazu zählen vor allem die Apollo-Flüge, die zu mehrmaligen Landungen auf dem Mond führten.
Planungen
In Zukunft könnte die Weltraumforschung auch die Entsendung von Raumfahrern zu fernen Objekten, beispielsweise dem Erdmond, dem Mars oder den Jupitermonden beinhalten, wobei die Ineffizienz der Antriebe Weltraumreisen zu längeren Operationen macht. Gleichzeitig sind Versorgungsprobleme zu erwarten, was Treibstoff, Essen, Luft, Wasser und sonstige Verbrauchsgüter anbelangt. Außerdem wird für Raumfahrer, die sich weit außerhalb des Magnetfeldes der Erde bewegen, die kosmische Strahlung zum Beispiel durch Sonneneruptionen gefährlich, die bei längerer Aussetzungsdauer das Krebs-Risiko erhöhen kann. Somit bleibt bemannte Weltraumforschung an fernen Objekten, zumindest in den 2010er Jahren, unwahrscheinlich.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der bemannten Weltraumforschung
Untersucht werden vorwiegend die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf den Menschen, auf Tiere und auf Pflanzen.
Siehe auch
- Asteroidenbergbau
- Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums
- Zeitleiste der Erkundung des Weltraums
- Liste der Listen von Trägerraketenstarts
- Liste der Raumsonden
- Weltraumressourcengesetz, Weltraumzeitalter
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
NASA photograph of one of the two identical Voyager space probes Voyager 1 and Voyager 2 launched in 1977.
The 3.7 metre diameter high-gain antenna (HGA) is attached to the hollow ten-sided polygonal body housing the electronics, here seen in profile. The Voyager Golden Record is attached to one of the bus sides.
The angled square panel below is the optical calibration target and excess heat radiator.
The three radioisotope thermoelectric generators (RTGs) are mounted end-to-end on the left-extending boom. One of the two planetary radio and plasma wave antenna extends diagonally left and down, the other extends to the rear, mostly hidden here. The compact structure between the RTGs and the HGA are the high-field and low-field magnetometers (MAG) in their stowed state; after launch an Astromast boom extended to 13 metres to distance the low-field magnetometers.
The instrument boom extending to the right holds, from left to right: the cosmic ray subsystem (CRS) above and Low-Energy Charged Particle (LECP) detector below; the Plasma Spectrometer (PLS) above; and the scan platform that rotates about a vertical axis.
The scan platform comprises: the Infrared Interferometer Spectrometer (IRIS) (largest camera at right); the Ultraviolet Spectrometer (UVS) to the right of the UVS; the two Imaging Science Subsystem (ISS) vidicon cameras to the left of the UVS; and the Photopolarimeter System (PPS) barely visible under the ISS.
Suggested for English Wikipedia:alternative text for images: A space probe with squat cylindrical body topped by a large parabolic radio antenna dish pointing upwards, a three-element radioisotope thermoelectric generator on a boom extending left, and scientific instruments on a boom extending right. A golden disk is fixed to the body.Apollo 11 - Aldrin-Ausstieg