Welterbe in Usbekistan

Zum Welterbe in Usbekistan gehören (Stand 2023) sieben Stätten des UNESCO-Welterbes, darunter fünf Stätten des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes.[1] Ichan Qalʼа, die erste Welterbestätte in Usbekistan, wurde bereits 1990 in die Welterbeliste eingetragen, als Usbekistan noch eine Unionsrepublik der Sowjetunion war. Nach seiner Unabhängigkeit musste Usbekistan erst eine eigene Tentativliste vorlegen, was 1994 geschah. Darauf bestätigte die UNESCO die bereits 1993 beschlossene Eintragung des historischen Zentrums von Buxoro als zweite Welterbestätte Usbekistans in die Liste des UNESCO-Welterbes. Die bislang letzten Welterbestätten wurden 2023 eingetragen.

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Usbekistan in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

f1 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Ichan Qalʼа
(Lage)
1990K543Ichan Qalʼа, die ummauerte Altstadt der Oasenstadt Xiva ist der Standort von 51 historischen Großbauten und 250 Wohnhäusern und zeigt bemerkenswerte Arten von architektonischen Ensembles. Die herausragende Charakteristik von Itchan Kala leitet sich jedoch nicht so sehr von den einzelnen Denkmälern ab, sondern auch von dem unvergleichlichen städtischen Aufbau der Stadt und von der Harmonie, mit der die großen Bauten des 19. und 20. Jahrhunderts in eine traditionelle Struktur integriert wurden.
Historisches Zentrum von Buxoro
(Lage)
1993K602Die Altstadt von Buxoro stellt das vollständigste und unberührteste Beispiel einer mittelalterlichen zentralasiatischen Stadt dar, die ihr Stadtgefüge bis heute bewahren konnte. Buxoro hat im Hinblick auf die urbane Struktur und Bauwerke einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung und Planung von Städten in einem weiten Bereich Zentralasiens gehabt.
Samarkand – Schnittpunkt der Kulturen
(Lage)
2001K603Der historische Teil von Samarqand besteht aus drei Hauptabschnitten. Im Nordosten befindet sich die archäologische Stätte der antiken Stadt Afrosiab. Im Süden liegen architektonische Ensembles und die mittelalterliche Stadt der Timuriden-Epoche des 14. und 15. Jahrhunderts, die eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Stadtplanung, Architektur und Kunst in der Region spielte. Im Westen liegt das Gebiet, das den Erweiterungen des 19. und 20. Jahrhunderts entspricht, die von den Russen im europäischen Stil erbaut wurden. Außerdem gehören das Ulug Begs Observatorium, Abdi-Darun und Ishrat-khona und die Namazgoh-Moschee
Historisches Zentrum von Shahrisabz
(Lage)
2001K
(G)
885Innerhalb der mittelalterlichen Mauern von Shahrisabz findet sich eine Sammlung außergewöhnlicher Denkmäler und altertümlicher Quartiere, von denen Teile noch verblieben sind. Das historische Zentrum von Shahrisabz zeugt von der säkularen Entwicklung der Stadt und von Jahrhunderten ihrer Geschichte, besonders aus der Zeit Timurs und der Timuriden im 15. Jahrhundert.

(seit 2016 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes)

Westliches Tian-Shan-Gebirge
(Lage)
2016N
Usbekistan
Kirgisistan
Kasachstan
1490Das westliche Tian-Shan-Gebirge zeigt eine außergewöhnliche Vielfalt und Schönheit eines Mosaiks von Landschaften, eine einzigartige Kombination verschiedener Arten von Ökosystemen, eine außergewöhnliche Vielfalt an Fauna und Flora mit einem beträchtlichen Anteil von endemischen Arten und Gemeinschaften sowie eine große Anzahl von seltenen und bedrohte Arten.

Die grenzüberschreitende Welterbestätte enthält in Usbekistan zwei Schutzgebiete im Biosphärenreservat Tschatkal. Weitere Schutzgebiete befinden sich in Kasachstan und Kirgisistan.

Seidenstraßen: Zarafshan-Karakum-Korridor
Seidenstraßen: Zarafshan-Karakum-Korridor2023K
Turkmenistan
Usbekistan
Tadschikistan
167516 einzelne Stätten in Usbekistan, weitere in Tadschikistan und Turkmenistan.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., v.

Winterkalte Wüsten von Turan
(c) Daniel Hug, CC BY 2.0
Winterkalte Wüsten von Turan2023N
Turkmenistan
Kasachstan
Usbekistan
16935 Wüsten in Usbekistan, weitere in Turkmenistan und Kasachstan.

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2023 sind 31 Stätten in der Tentativliste von Usbekistan eingetragen.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

f1 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Komplex von Sheikh Mukhtar-Vali1996K798Mausoleum
Khanbandi1996K809Staudamm
Ak Astana-baba1996K810Mausoleum
Qanqa2008K5286
Shahrukhiya2008K5287
Abdulkhan-Bandi-Staudamm2008K5288
Zomin-Berge
Eingang zum Nationalpark
Zomin-Berge
(Lage)
2008N5289unter anderem Rückzugsort für den Sibirischen Steinbock
Arab-Ata-Mausoleum2008K5290
Historisches Zentrum von Qoʻqon
Palast des Xudayar Khan
Historisches Zentrum von Qoʻqon
(Lage)
2008K5291Historischer Stadtkern von Qoʻqon, der ehemaligen Hauptstadt des Khanats Kokand
BWShohimardon
(Lage)
2008N5292Ort im Ferghanatal, vollständig von kirgisischem Staatsgebiet umschlossene Exklave Usbekistans
Ahsiket2008K5293
Antikes Pap2008K5294
Hissargebirge2008N5295
Andijon
Andijon
(Lage)
2008K5296
Siypantosh-Felszeichnungen2008K5297In der Serafschankette
Antikes Termiz
Antikes Termiz
(Lage)
2008K/N529810 Historische Stätten bis zu 5 km um die Stadt Termiz im Süden Usbekistans, Kyrk-Kyz Palast der Samaniden-Herrscher aus dem 10. Jahrhundert, Termiz, Kyr Kiz und das Jarkurgan-Minarett standen bereits seit 1996–2005 auf der Tentativliste.
Zarautsoy-Felszeichnungen2008K5299
Boysun2008K/N5300
Poykent2008K5301
Varakhsha2008K5302
Chashmai-Ayyub-Mausoleum
Chashmai-Ayyub-Mausoleum
(Lage)
2008K53042016 als Erweiterung in den Schutzbereich der 1993 eingetragenen Weltkulturerbestätte Historisches Zentrum von Buxoro aufgenommen.
Architektonischer Komplex von Bahoutdin
Architektonischer Komplex von Bahoutdin2008K5306
Sarmishsay2008K/N5307
Mir-Sayid-Bakhrom-Mausoleum2008K5309In Karmana
Xazorasp2008K5310
Wüstenburgen des antiken Choresmien
Wüstenburgen des antiken Choresmien2008K5311Toprak-kala, Ayaz Kale, Koy-Kirilgan Kala, Guldursun Kala, Pil Qala, Anka Qala, Qurgashin Qala, Djanbas Qala im ehemaligen Choresmien
Stätten der Seidenstraße in Usbekistan2010K5500fasst u. a. mehrere der oben einzeln in der Tentativliste aufgeführten Stätten, die an der Seidenstraße in Usbekistan liegen, zu einer seriellen Stätte zusammen, insgesamt 18 Stätten: Qasim Sheikh, Raboti Malik, Mir-Sayid Bakhrom Mausoleum, Minaret von Vobkent, Varakhsha, Chashma-Ayub Mausoleum, Bahoutdin Komplex, Chor-Bakr (alle auch in der Nominierung von 2021 enthalten), Antikes Termiz, Historisches Zentrum von Qoqon, Kanka, Shahruhiya, Ahsiket, Pap, Andijon, Poykent, Sheikh Mukhtor-Vali und Khazarasp.

Einige der Stätten sind bereits Teil des Welterbes Seidenstraße: Zarafshan-Karakum-Korridor.


Makhalla in Taschkent
Makhalla in Taschkent2021K6578Altstadtbezirk

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten stand früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]

f1 Karte mit allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Abijatta-Shalla-Nationalpark
Abijatta-Shalla-Nationalpark1978–1981K9965

Weblinks

Commons: Welterbestätten in Usbekistan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Usbekistan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  2. Tentativliste von Usbekistan. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Ethiopia. In: World Heritage Site. Abgerufen am 26. September 2023 (englisch).

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красный фриз Варахши здание, комната 11, юг и восток стен (частично), VII-VIII века
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Kukeldash Madrasah, inner yard, Tashkent
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Ayaz Kale - Festung aus der Kuschanenzeit in Choresm
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Kalon-Ensemble in Bukhara (Uzbekistan)
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Khan's Palace, Kokand, today's Uzbekistan. The inscriptions on the building are in Persian, the lingua franca of West and Central Asia at the time.
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The entrance to Zaamin National Park, Uzbekistan
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The eastern (right) side of dumbbell-shaped Lake O'a (Lake Shalla) forms the 17-km-wide O'a caldera. Greenish-colored Lake Kunni (Lake Abiata) at the upper right lies NE of the Pleistocene caldera. Post-caldera activity produced pyroclastic cones north of the caldera. The small greenish Chitu maar on the SW side of the lake was erupted in an area of Holocene vents along the Corbetti-Shalla fissure system extending north from Corbetti caldera. Fumarolic activity continues on the southern and eastern shores of the lake.
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Aksu-Jabagly Nature Reserve, with Juniperus scrub. Plateau between Kshi- and Ulken-Kaindy, Kazakhstan.
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Registan in Samarqand.
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Walls of Itchan Kala, the Old City of Khiva, Uzbekistan.