Weingut Hirsch

Der historische Zehenthof der Familie Hirsch in Kammern, 2012

Das Weingut Hirsch in Kammern ist ein österreichisches Weingut im Weinbaugebiet Kamptal in Niederösterreich.

Das Weingut

Geleitet wird das Weingut seit 1995 von Johannes Hirsch (* 11. Juni 1971). Die zu 100 Prozent mit weißen Rebsorten bestockte Rebfläche beträgt 30 Hektar (Stand 2014). Das Weingut zählt zu den renommiertesten Betrieben des Kamptales und ist überregional für seine Lagenweine der Sorten Grüner Veltliner und Rheinriesling bekannt. Die besten Weine stammen aus den Lagen Heiligenstein, Lamm, Gaisberg und Grub.

Die Weingärten werden biodynamisch bewirtschaftet. Im Jahr 2013 erfolgte die Umstellung auf den sanften Rebschnitt nach Simonit & Sirch.[1] Das Weingut ist Mitglied der Biovereinigung respekt-BIODYN[2] sowie der Vereinigung Österreichische Traditionsweingüter (ÖTW).

Pionier für Drehverschluss in Österreich

Am 5. Mai 2003 wurden erstmals die Flaschen der aus den Lagen Heiligenstein, Lamm und Gaisberg abgefüllten Topqualitäten mit Drehverschlüssen versehen. Johannes Hirsch hatte es – trotz der in österreichischen Fachkreisen mit großer Emotion geführten Diskussion – als erster österreichischer Erzeuger gewagt, die Bouteillen seiner Spitzenweine mit Schraubverschlüssen auszustatten (bis dahin waren nur Flaschen von Basisqualitäten mit Schraubverschlüssen, jene von Topqualitäten hingegen immer mit Korken verschlossen worden). Hirsch sorgte damit für beträchtliches Aufsehen. Der damalige Herausgeber des einflussreichen österreichischen Weinmagazins Falstaff, Helmut Romé, rief daraufhin sogar zum Kaufboykott auf. Wie sich jedoch herausstellen sollte, war Hirsch in der Folge Vorbild für zahlreiche österreichische Erzeuger. Mit seinem pionierhaften Schritt hatte er sich nachhaltig in die österreichische Weingeschichte eingeschrieben.[3][4]

Im Jahr 2008 wurde Johannes Hirsch für seine Drehverschluss-Pioniertat von der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ zum Österreicher des Jahres in der Kategorie Wirtschaft nominiert.[4] 2011 wurde er vom Falstaff-Verlag, der 2003 seine Pioniertat bekämpft hatte, zum „Winzer des Jahres“ gekürt.[5]

Einzelnachweise

  1. Weingut Hirsch auf weinfuehrer.wein.plus
  2. Mitgliederliste bei respekt-BIODYN auf respekt-biodyn.bio
  3. Johann Werfring: Hirsch als mutiger Vorreiter Artikel in der „Wiener Zeitung“ vom 20. Juli 2012, Beilage „Wiener Journal“, S. 22–23.
  4. a b Gerhard Hofer: Austria '08-Kandidat: Der Wasserbüffel im Weingarten Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“, Print-Ausgabe vom 27. September 2008, Online-Version vom 26. September 2008.
  5. Peter Moser: Die Wiederentdeckte Leichtigkeit des Weins (Memento des Originals vom 12. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weingut-hirsch.at Artikel in der Zeitschrift „Falstaff“, Ausgabe 04/11, S. 18–24.

Literatur

  • Vinaria. Weinguide 2014/15. Die 3800 besten Weine Österreichs. Edition LWmedia, Krems 2014, ISBN 978-3-9502275-7-4, S. 93.
  • Peter Keller: Riesling-Triumph für Österreich Artikel in der „Thurgauer Zeitung“, Online-Version vom 10. März 2011.
  • Falstaff. Weinguide 2014/2015. Österreich/Südtirol. Falstaff-Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-902660-26-8, S. 153f.

Weblinks

Koordinaten: 48° 28′ 8,5″ N, 15° 42′ 32,4″ O

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Der historische Zehenthof der Familie Hirsch in Kammern.