Wehretal

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 51° 9′ N, 10° 0′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Kassel
Landkreis:Werra-Meißner-Kreis
Höhe:179 m ü. NHN
Fläche:39,2 km2
Einwohner:4999 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:128 Einwohner je km2
Postleitzahl:37287
Vorwahlen:05658, 05651
Kfz-Kennzeichen:ESW, WIZ
Gemeindeschlüssel:06 6 36 014
Gemeindegliederung:5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Landstraße 70
37287 Wehretal
Website:www.wehretal.de
Bürgermeister:Timo Friedrich (parteilos)
Lage der Gemeinde Wehretal im Werra-Meißner-Kreis
KarteWerra-Meißner-KreisHessenSontraWaldkappelHessisch LichtenauGutsbezirk Kaufunger WaldGroßalmerodeBerkatalMeißnerNeu-EichenbergWitzenhausenHerleshausenRinggauWehretalWeißenbornEschwegeWanfriedMeinhardBad Sooden-AllendorfNiedersachsenThüringenLandkreis Hersfeld-RotenburgSchwalm-Eder-KreisLandkreis Kassel
Karte

Wehretal ist eine Gemeinde im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Reichensachsen.

Geographie

Geographische Lage

Wehretal liegt ca. 50 km südöstlich der nordhessischen Großstadt Kassel. Es befindet sich zwischen Eschwege im Norden und Sontra im Süden.

In Richtung Norden fällt das Gelände über den Lauf der Wehre, nach der die Gemeinde benannt wurde, zu ihrer Flussmündung in die Werra bei Eschwege hin ab. Im Osten liegt der Schlierbachswald, im Südosten der Ringgau, südwestlich schließt sich das Stölzinger Gebirge an und im Westen ragt der Hohe Meißner auf.

Nachbargemeinden

Wehretal grenzt im Norden an die Kreisstadt Eschwege, im Osten an die Gemeinde Weißenborn, im Süden an die Gemeinde Ringgau und die Stadt Sontra, sowie im Westen an die Stadt Waldkappel und im äußersten Nordwesten an die Gemeinde Meißner (alle im Werra-Meißner-Kreis).

Gemeindegliederung

Die fünf Ortsteile von Wehretal sind:

Geschichte

Gemeindebildung

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen kam es zu Gemeindezusammenschlüssen. Am 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oetmannshausen in die Nachbargemeinde Hoheneiche eingegliedert. Am 1. Oktober 1971 kam Vierbach zu Reichensachsen. Diese beiden Gemeinden fusionierten am 31. Dezember 1971 zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Wehretal. Am 1. April 1972 wurde schließlich der Nachbarort Langenhain eingegliedert.[2]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wehretal 5148 Einwohner. Darunter waren 47 (1,0 %) Ausländer, von denen 24 aus dem EU-Ausland, 8 aus anderen europäischen Ländern und 14 aus anderen Staaten kamen.[3] (Bis zum Jahr 2019 erhöhte sich die Ausländerquote auf 2,6 %.) Nach dem Lebensalter waren 843 Einwohner unter 18 Jahren, 1947 zwischen 18 und 49, 1221 zwischen 50 und 64 und 1140 Einwohner waren älter.[4] Die Einwohner lebten in 2223 Haushalten. Davon waren 546 Singlehaushalte, 690 Paare ohne Kinder und 783 Paare mit Kindern, sowie 177 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 504 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1419 Haushaltungen lebten keine Senioren.[4]

Einwohnerentwicklung

Wehretal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
5.129
1975
  
5.175
1980
  
5.294
1985
  
5.305
1990
  
5.436
1995
  
5.472
2000
  
5.665
2005
  
5.501
2010
  
5.255
2011
  
5.148
2015
  
5.015
2020
  
4.963
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[5]; Zensus 2011[3]

Religionszugehörigkeit

• 1987:4572 evangelische (= 84,9 %), 566 katholische (= 10,5 %), 245 sonstige (= 4,6 %) Einwohner[6]
• 2011:3877 evangelische (= 75,3 %), 417 katholische (= 8,1 %), 854 sonstige (= 16,6 %) Einwohner[6]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 56,4 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
43,9
(−9,1)
33,3
(+7,1)
19,2
(+3,3)
3,6
(−1,3)
2016

2021

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Wehretal 2021
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands43,91053,01454,51549,41645,216
FWGFreie Wählergemeinschaft Wehretal33,3826,2722,3623,5731,210
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands19,2415,9418,5520,2617,35
FDPFreie Demokratische Partei3,614,924,716,826,22
Gesamt100,027100,027100,027100,031100,031
Wahlbeteiligung in %58,654,853,457,261,2

Ortsbezirke

Für die ehemaligen Gemeinden Hoheneiche, Langenhain, Oetmannshausen und Vierbach bestehen Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[11]

Bürgermeister

Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[12]

Das Endergebnis der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Wehretal am 28. Oktober 2018 lautete wie folgt:[12][13]

  • Timo Friedrich (parteilos) 53,2 %
  • Thomas Freitag (SPD) 46,8 %

(Wahlbeteiligung: 75,05 %)

Somit stellt erstmals seit 1952 nicht mehr die SPD den Bürgermeister.

Wappen

Bannerflagge der Gemeinde Wehretal
Blasonierung: „Im von Rot und Silber gevierten Schilde einen golden gekrönten grünen Herzschild, darin ein goldenes unziales W, dessen mittlerer Schaft kreuzförmig gestaltet ist.“[14]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Wehretal hat mit Beschluss ihrer Gemeindevertretung vom 16. November 1981 ein Wappen angenommen. Sie wählte einen gevierten Schild, der auf die Bedeutung der Herren von Boyneburg für die Gemeinde hinweist, aber in den hessischen Landesfarben Rot und Weiß tingiert ist; diesem Schild ist ein Herzschild mit dem Buchstaben W aufgelegt, der auf die namensgebende Wehre mit dem heutigen Gemeindenamen anspielt.

Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 2. März 1982 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 6. April 1982 durch das Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Die Flagge der Gemeinde Wehretal zeigt auf der nach dem oberen Drittel von Weiß und Grün gevierten Flaggenbahn auf der Vierung das Wappen der Gemeinde.“[15]

Partnerschaften

Im Juni 1992 wurde eine seitdem auf verschiedenen Ebenen intensiv gepflegte Partnerschaft zu den Gemeinden Bellou-en-Houlme, La Ferrière-aux-Étangs, La Coulonche und Saires-la-Verrerie im Département Orne der Normandie in Frankreich besiegelt.

Des Weiteren besteht seit dem Jahr 2007 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Gánt in Ungarn.

Regelmäßige Veranstaltungen

Traditionell findet im Ortsteil Reichensachsen am dritten Wochenende im Juni das Wichtelfest statt. Höhepunkt der fünftägigen Feierlichkeiten ist der sonntägliche große Festzug. Dieser wird schon seit Generationen durch die örtlichen Schulen und Vereine sowie Musikzüge aus Reichensachsen und den umliegenden Orten gestaltet.

Verkehr

  • Über die Bundesstraßen 7 (Kassel–Eisenach), 27 (GöttingenBad Hersfeld) und 452 (Eschwege–Wehretal) ist der Ort erreichbar.
  • Zwischen den Ortsteilen Reichensachsen und Oetmannshausen verläuft die Trasse der noch teilweise im Bau befindlichen BAB 44 mit der von 2016 bis 2020 gebauten Wehretalbrücke, dem Tunnel Trimberg und dem Tunnel Spitzenberg, alle die im Herbst 2022 in Betrieb genommen werden sollen.
  • Die Gemeinde hat einen Bahn-Haltepunkt (Wehretal-Reichensachsen) an der Bahnstrecke Göttingen–Bebra, einem Teil der einstigen Nord-Süd-Strecke.

Persönlichkeiten

  • Imelda Landgrebe, 1. Ehrenbürgerin der Gemeinde Wehretal, langjährige Vorsitzende der Gemeindevertretung, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse und der Goldenen Ehrennadel der Gemeinde
  • Bernd Schleicher (1947–2023), direkt gewähltes Mitglied des Hessischen Landtags von 1986 bis 1999
  • Markus Zimmer (1964–2006), deutscher Musiker und Sänger der Band The Bates.
  • Rainer Cadenbach (1944–2008), Musikwissenschaftler und Professor an der Universität der Künste in Berlin, in Reichensachsen geboren

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388 und 389.
  3. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Wehretal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  4. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 115, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  5. statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  6. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 150, archiviert vom Original am 31. März 2022;.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  11. Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Wehretal, abgerufen im September 2020.
  12. a b Bürgermeister-Direktwahlen in Wehretal. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  13. Bürgermeisterwahl in Wehretal: Timo Friedrich hat gewonnen. 29. Oktober 2018, abgerufen am 23. März 2021.
  14. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Wehretal im Werra-Meißner-Kreis, Regierungsbezirk Kassel vom 22. März 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr. 12, S. 589, 329 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).
  15. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Wehretal im Werra-Meißner-Kreis, Regierungsbezirk Kassel vom 26. April 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr. 17, S. 839, 478 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,5 MB]).

Weblinks

Commons: Wehretal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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