Walter Würzbach

Walter Georg Hermann Würzbach (* 25. August 1887 in Berlin;[1]3. Mai 1971 in Berlin-Schmargendorf[2]) war ein deutscher Architekt.

Würzbach erregte Anfang der 1920er Jahre Aufsehen durch einige exemplarische Innenräume des Expressionismus in Berlin. Diese Werke sind ausnahmslos zerstört, jedoch teilweise durch Fotoplatten überliefert, die 2016 im Bildarchiv Foto Marburg wiederentdeckt wurden.

Leben

1917/1918 wurde Würzbach von Wolfgang Gurlitt zusammen mit den Künstlern Max Pechstein, César Klein und Rudolf Belling eingeladen, zunächst einige Räume der Hofkunsthandlung Fritz Gurlitt in der Potsdamer Straße neu zu gestalten, ab 1919 auch einige Räume der angrenzenden Privatwohnung. Hierbei entstanden exzentrische Ausstattungen und Dekorationen von hohem kunsthandwerklichem Niveau.[3]

Walter Würzbach war zeitweise Mitarbeiter von Bruno Paul, Walter Gropius und Peter Behrens. Von 1947 bis 1950 unterrichtete er an der Kunsthochschule Weißensee Architektur, wurde dann aber von Selman Selmanagic abgelöst.[4] 1951 schlug er dem Direktor der Hochschule der Künste Berlin, Karl Hofer vor, ein Forschungs- und Entwicklungsinstitut für industrielle Erzeugnisse und deren Gestaltungsfragen einzurichten.

Würzbach war Mitglied im Bund Deutscher Architekten.

Bauten

ADGB-Gewerkschaftshaus, links der Anbau von Würzbach

(Quelle:[8])

Einzelnachweise

  1. Geburtsregister Standesamt Berlin 3, Nr. 1597/1887
  2. Sterberegister Standesamt Wilmersdorf von Berlin, Nr. 1147/1971
  3. Sonja Feßel: Fotografie zwischen Kunstmarkt und Wissenschaft. In: Rundbrief Fotografie, Heft 23/2016.
  4. Kunsthochschule Weißensee (PDF)
  5. (Fotostrecke). In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Nr. 7, 1921, S. 233–236 (zlb.de).
  6. Abb. in: Elisabath M. Hajos, Leopold Zahn: Berliner Architektur der Nachkriegszeit. Albertus, Berlin 1928, S. 43, S. 128.
  7. Abb. in: Elisabath M. Hajos, Leopold Zahn: Berliner Architektur der Nachkriegszeit. Albertus, Berlin 1928, S. 44, S. 128.
  8. E.M. Hajos, Leopold Zahn: Berliner Architektur der Nachkriegszeit. Albertus, Berlin 1928

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Berlin, Mitte, Wallstraße, Hermann-Schlimme-Haus 03.jpg
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Das Hermann-Schlimme-Haus in der Wallstraße 61-65, Ecke Inselstraße (links), in Berlin-Mitte. Der Kernbau entstand 1922-1923 nach einem Entwurf von Max Taut und Franz Hoffmann als Verwaltungsbau für den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund. Es war einer der ersten modernen Bauten, bei denen die Rahmenkonstruktion zu einem zentralen Gestaltungsmittel wurde. Das Gebäude wurde 1930-1932 von Walter Würzbach zwischen Wallstraße und Märkischem Ufer verlängert. 1933 übernahm die Deutsche Arbeitsfront das Haus; von 1945 bis 1990 residierte hier der Berliner Bezirksvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes. Heute wird es als Büro- und Geschäftshaus von mehreren Firmen genutzt. Außerdem befindet sich hier die Botschaft der Republik Kosovo. Das Gebäude ist als Baudenkmal gelistet.