Waldbrand (EP)

Waldbrand EP
Extended Play von Madeline Juno

Veröffent-
lichung(en)

30. September 2016

Label(s)Embassy of Music

Format(e)

CD, digital

Genre(s)

Electro, Pop

Titel (Anzahl)

5

Länge

18:00

BesetzungMadeline Juno: Gesang

Produktion

Oliver Som

Chronologie
Salvation
(2016)
Waldbrand EPDNA
(2017)
Singleauskopplung
30. September 2016Waldbrand

Waldbrand EP ist die erste Extended Play der deutschen Singer-Songwriterin Madeline Juno.

Entstehung und Artwork

Die Entstehung von Waldbrand wurde durch Initiative Musik gefördert. Alle Stücke des Albums wurden gemeinsam von Madeline Juno und dem deutschen Musikproduzenten Oliver Som geschrieben und komponiert. Bereits auf dem Vorgänger Salvation schrieben die beiden die drei Stücke Quicksand, Restless und Youth zusammen. Som war gleichzeitig auch alleine für die Abmischung, Aufnahme und Produktion des Albums zuständig. Als Koproduzentin („Additional Producer“) stand ihm Juno zur Seite. Die Waldbrand EP wurde unter dem Musiklabel Embassy of Music veröffentlicht und durch BMG Rights Management und Emmaspark Music/Sony ATV vertrieben.[1]

Auf dem Cover des Albums ist – neben Künstlernamen und Albumtitel – Junos Oberkörper, im freien bei Nacht, zu sehen. Sie trägt eine an den Armen hochgekrempelte Jeans-Jacke und hält mit ihrer rechten Hand ein brennendes Feuerzeug vor ihr Gesicht. Das Coverbild sowie Fotografien im Begleitheft stammen von Philipp Gladstone.[1]

Veröffentlichung und Promotion

Die Erstveröffentlichung der Waldbrand EP erfolgte am 30. September 2016 als Download. Das Album besteht aus fünf neuen Studioaufnahmen.[2] Am 21. Oktober 2016 erfolgte die Veröffentlichung einer CD, die während Junos Salvation Tour erhältlich war. Nach der Tour war die CD handsigniert in limitierter Auflage über Junos Merchandise-Shop zu erwerben.[3] Um das Album zu bewerben, veröffentlichte Juno in einer Art Countdown täglich einen kompletten Liedtext zu einem der Lieder auf ihren diversen Social-Media-Kanälen.

Hintergrundinformation

Nach dem einige Monate zuvor auf Salvation erstmals zwei deutschsprachige Titel auf einem offiziellen Tonträger Junos erschienen, erschien mit der Waldbrand EP erstmals ein komplett deutschsprachiger Tonträger Junos. In einigen Interviews und einem „Track-by-Track“ zu ihrem Nachfolgealbum DNA (2017) beschrieb Juno den Entstehungsprozess bzw. die Entscheidung deutschsprachige Titel wie folgt: Sie habe im aktuellen Jahr viel für andere deutsche Künstler geschrieben und sie war neugierig, wie sie heute in ihrer Muttersprache klinge. Bisher gab es nur zwei frühe Lieder von ihr auf Deutsch, die sie auf ihrem YouTube-Profil veröffentlichte. 2014 veröffentlichte sie das Lied Herzchen und ein Jahr später Küss die kalten Jungs. Sie wollte wissen, ob ihre Lieder auf Deutsch funktionieren und man sie dann „extrem modern“ produzieren könne.[4] Der Beginn dieser „neuen Reise“ startete mit dem gleichnamigen Lied Waldbrand. Sie habe das Stück aus dem Nichts geschrieben. Als sie es fertiggestellt hatte, war ihr klar: „Ja, okay, das ist die Richtung in die ich gehen möchte.“ Sie glaube es gefalle ihr so gut, sich in ihrer Muttersprache auszudrücken, und nicht nur sie hätte Klarheit, auch die Menschen, die ihre Musik hören, hätten eine Klarheit, die es vorher nicht unbedingt gab, außer man habe sich „außergewöhnlich arg“ damit auseinandergesetzt.[5]

In einem Interview mit Funk, das 2021 im Rahmen der Musiksendung Musik gegen die Einsamkeit erfolgte, äußerte sich Juno zur Frage, wieso sie vom Englischen ins Deutsche wechselte, mit folgenden Worten: Sie habe bis zum Wechsel nie auf Deutsch geschrieben, auch nicht für andere Künstler. Abgesehen von zwei Ausnahmen, die sie für sich selbst geschrieben und nichts dabei gefühlt habe, hätte sie es nicht einmal probiert. Ein Lied sei ein „Joke-Song“ gewesen (Herzschen), das andere sei „über Sad“ gewesen (Küss die kalten Jungs) und sie habe es gehasst, weil sie dachte: „Meine Fresse, reiß dich mal zusammen.“ Zum Zeitpunkt, als sie beschlossen hatte, die Sprache zu wechseln, konnte sie die Gesamtsituation nicht ertragen. Sie habe unter anderem Universal verlassen und ihre Band verloren. Dass sie aufhören wolle, stand laut eigener Aussage jedoch nie zur Debatte. Der Verlust der Band kam dadurch, dass sie diese über Jahre mit einem anderen „großen“ Künstler geteilt habe. Die Bandmitglieder seien ihre besten Freunde gewesen, ihre „Brüder“. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es irgendwann einmal nicht mehr auf diese Weise funktionieren würde, dass die ganze Band zweigleisig spiele. Sie und die Band hätten etwa ein halbes Jahr lang Auftritte absagen müssen und irgendwann musste man einfach mal sagen: „Ey, ganz kurz. Wir können nicht mehr die ganze Zeit Gigs absagen, weil wir keine Ersatzband haben, seit ihr weiter dabei oder nicht?“ Von einem Bandmitglied, dass für die ganze Band sprach, hieß es „nein“. Das habe ihr damals „so krass“ das Herz gebrochen. Juno habe geglaubt, dass sie irgendwie sauer auf sich selbst und die Gesamtsituation gewesen sei, die sie nicht kontrollieren konnte. Sie habe gedacht, dass sie alles „neu“ haben wolle. Sie habe gewollt das alles „verschwindet“, dass sie von „neu anfangen“ könne. Aus „irgendeiner Laune“ habe sie dann Waldbrand geschrieben, worin es genau darum ginge. Juno erinnere sich noch ganz genau daran, dass sie gewollt habe, dass alle Leute, die wissen, was passiert sei, das hören und verstehen, was gerade zu diesem Zeitpunkt Phase sei, auch wenn es ihr selbst nichts bringen würde.[6]

Inhalt

Alle Liedtexte des Albums sind in deutscher Sprache verfasst und stammen von Madeline Juno und Oliver Som. Musikalisch bewegen sich die Lieder im Bereich des Elektropops, was mitunter an der Inspiration durch Calvin Harris und Major Lazer lag.[4] Es handelt sich bei allen Stücken um Neukompositionen. Sowohl der Hauptgesang und der Hintergrundgesang stammt eigens von Juno selbst.[1]

Titelliste
#TitelAutor(en)[1]Produzent(en)[1]Länge[1]
1Ich wache aufMadeline Juno, Oliver SomOliver Som; Madeline Juno (Koproduzent)3:41
2Waldbrand3:38
3Verlernt3:43
4In Farbe3:41
5Stadt im Hinterland3:17

Singleauskopplungen

Waldbrand

Zeitgleich mit der Veröffentlichung der EP erschien auch die gleichnamige Single als Einzeldownload. Am 23. Dezember 2016 erschien eine 2-Track-Single zu Waldbrand als Download. Diese beinhaltet einen Remix von Helmo und einen gemeinsamen Remix von Chris Avedon und Kevin Neon. Auf dem nachfolgenden Album DNA ist eine Akustikversion des Liedes enthalten. Marvin Tyczkowski vom deutschsprachigen E-Zine Plattentests.de beschrieb Waldbrand als einer der „besten Songs überhaupt“ von Juno und hob es neben Drei Worte und Gift als Highlight von DNA hervor.[7]

Bereits einen Tag vor der EP- und Singleveröffentlichung veröffentlichte Juno ein offizielles Musikvideo zu Waldbrand auf ihrem YouTube-Kanal. Das Drehbuch zu Waldbrand stammt von Juno selbst. Die Dreharbeiten erfolgten in Berlin am 9. September 2017.[8] Das Musikvideo lässt sich in drei Abschnitte unterteilen, die immer wieder abwechselnd zu sehen ist. Die erste Szene zeigt Juno die mit einem beladenen Pritschenwagen an eine abgelegene Stelle fährt, dort Kisten – unter anderem mit Fotoalben – ablädt, diese mit Benzin übergießt und anzündet. In der zweiten Szene ist sie in einer alten, teils zerfallenen, Lagerhalle zu sehen. Zunächst schminkt sie sich und läuft in einem weißen Spitzenkleid herum. Nach kurzer Zeit deckt sie einen Tisch und hält ein Candle-Light-Dinner ab. Sie unterhält sich zunächst mit sich selbst, ehe sie beim Anstoßen bemerkt, das sie alleine ist. Daraufhin lässt die das Rotwein-Glas fallen und beginnt zu wüten, sie schmeißt erst nur die Stühle um, danach räumt sie den teils den Tisch ab und schmeißt ebendiesen zum Schluss komplett um. Die dritte Szene zeigt Juno in einer Badewanne liegend. Zunächst ist nicht festzustellen in welcher Flüssigkeit Juno badet, gegen Ende ist zu sehen wie sie die Badewanne zuvor mit Benzin gefüllt hat. Das Video endet mit einer langen Szene, in der Juno in der besagten Badewanne liegt, ein Streichholz anzündet und dieses anstarrt während es sich langsam absinkt. Die Gesamtlänge des Videos beträgt 3:35 Minuten. Regie führte Johannes Weber, produziert wurde das Album durch Damian Pociapowicz. Bis heute zählt das Musikvideo über 4,2 Million Aufrufe bei YouTube (Stand: April 2021).[9]

Das Stück sei für Juno bis heute ein „so wichtiges“ Lied, das eine für sie wichtige Zeit eingefangen habe. Sie habe sich deshalb dazu entschlossen Waldbrand erneut als Bonustitel auf DNA zu packen. Sie habe das Gefühl gehabt, dass dem Lied schuldig zu sein, daher sei das Lied nicht in „ausproduzierter Version“ vorhanden, sondern in akustischer Form, „ganz roh“, wie man es noch nicht kennen würde. Die Idee zum Liedtitel kam ihr, als sie den Begriff „forest fire“ hörte. Das klang für sie so schön und sie habe sich darüber geärgert, dass Waldbrand dagegen so harsch klänge. Aber je mehr sie über das Wort nachdachte, desto besser gefiel ihr es.[4] Inhaltlich geht es um einen Neustart, den Juno nach dem Weggang von Universal und ihrer Band ebenfalls einleiten musste.[6] Durch Waldbrand habe Juno Deutsch als Sprache für ihre Texte (wieder-)entdeckt.[4]

Mitwirkende

Albumproduktion

Artwork

  • Philipp Gladstone – Fotograf (Begleitheft und Cover)

Unternehmen

Charts und Chartplatzierungen

Die Waldbrand EP verfehlte bislang einen offiziellen Charteinstieg. Juno konnte sich lediglich an zwei Tagen (30. September bis 1. Oktober 2016) in den deutschen iTunes-Tagesauswertungen platzierten, in denen sie mit Platz 17 die höchste Chartnotierung verzeichnen konnte.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f CD-Begleitheft: Waldbrand EP, Madeline Juno, 30. September 2016.
  2. Waldbrand EP. In: itunes.apple.com. Abgerufen am 24. September 2017.
  3. Waldbrand Signed EP CD. (Memento vom 24. September 2017 im Internet Archive) madelinejuno.bigcartel.com, 2016, abgerufen am 22. Mai 2019.
  4. a b c d Madeline Juno – Waldbrand. In: embassyofmusic.de. 11. Oktober 2016, abgerufen am 24. September 2017.
  5. Madeline Juno: Madeline Juno – DNA Track-by-Track // Teil 4. In: youtube.com. 7. September 2017, abgerufen am 24. September 2017.
  6. a b soundsof: Musik gegen die Einsamkeit | Madeline Juno: die Mutmacherin | Sounds Of „Zuhause“ auf YouTube, 6. Februar 2021, abgerufen am 16. April 2021.
  7. Infinite content. In: plattentests.de. Abgerufen am 10. September 2017.
  8. Madeline Juno. In: facebook.com. Abgerufen am 24. September 2017.
  9. Madeline Juno: Madeline Juno – Waldbrand (Official Video) auf YouTube, 30. September 2016, abgerufen am 16. April 2021.
  10. Madeline Juno – Waldbrand EP. In: itunescharts.net. Abgerufen am 24. September 2017.