Wahnbach (Sieg)

Wahnbach
Bild
Daten
GewässerkennzahlDE: 27274
LageBergische Hochflächen
  • Wahlscheid-Seelscheider Lößgebiet
    • Wahnhochfläche

Bergische Heideterrasse

Kölner Bucht

  • Siegburger Bucht
    • Sieg-Agger-Niederung

Deutschland

FlusssystemRhein
Abfluss überSieg → Rhein → Nordsee
Quellebei Obermiebach als Miebach
50° 56′ 46″ N, 7° 25′ 24″ O
Quellhöheca. 333 m ü. NHN[1]
Mündungbei Seligenthal in die SiegKoordinaten: 50° 47′ 38″ N, 7° 16′ 18″ O
50° 47′ 38″ N, 7° 16′ 18″ O
Mündungshöheca. 62 m ü. NHN[1]
Höhenunterschiedca. 271 m
Sohlgefälleca. 9,1 ‰
Länge29,7 km[2] 
(inkl. 1,5 km Miebach)
Einzugsgebiet73,523 km²[2]
Abfluss[3]
AEo: 73,523 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
212,41 l/s
1,307.56 m³/s
17,8 l/(s km²)
Durchflossene StauseenHerrenteich, Wahnbachtalsperre
Verlauf des Wahnbachs

Der Wahnbach ist – zusammen mit seinem nordwestlichen Quellbach Miebach – ein 29,7 Kilometer langer, nordöstlicher und rechter Zufluss der Sieg im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis in Deutschland.

Der Wahnbach ist ein grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach.[3]

Verlauf

Der gänzlich im Bergischen Land und Naturpark Bergisches Land verlaufende Wahnbach entspringt mit seinem gleichnamigen, nordöstlichen Quellbach südwestlich von Pfaffenscheid, einer westlichen Ortslage des Wiehler Stadtteils Drabenderhöhe. Seine Quelle liegt an der Grenze vom Rhein-Sieg-Kreis zum Oberbergischen Kreis auf etwa 310 m ü. NHN. Eine seiner Quellen ist der zwölf Meter tiefe, in Naturstein gehauene Brunnen im Gewölbekeller des Museums „Grüne Scheune“ in Drabenderhöhe.[4]

Anfangs fließt der Bach – entlang der Bundesstraße 56 – südwestwärts nach Niedermiebach. Dort mündet aus Richtung Nordwesten von Obermiebach kommend mit dem anderthalb Kilometer langen Miebach, der im Heckberger Wald (Heck) rund 950 Meter östlich des Heckbergs (383,4 m) auf 333 m Höhe entspringt, sein nordwestlicher Quellbach ein. Von dessen Quelle (255 m) bis zur Wahnbachmündung ist der Wahnbach 29,4 Kilometer[5] lang; ohne den Miebach sind es nur 27,9 Kilometer[5].

Anschließend passiert oder durchfließt der Wahnbach südsüdwestwärts Oberbusch und Wellerscheid, wo rechtsseits der Dichsbach einmündet; kurz darauf fließt auch von rechts kommend der Müchelsbach ein. Dann passiert er die Mucher Ortsteile Oberwahn, Altenhof, Niederhof und Niederwahn, wo rechtsseits der Distelsiefen zufließt. Hiernach erreicht der Bach den Kernort der Gemeinde Much, der größten Ortschaft direkt am Bach. Dort mündet von rechts der Gibbinghauser Bach ein.

Fortan passiert der Wahnbach entlang der Landesstraße 189 die Mucher Ortsteile Loßkittel, Roßbruch, Amtsknechtswahn, Wiese und Bennrath, wonach er nach linksseitigem Einmünden des Altenhegersiefen zwischen Sommerhausen und Kreuzkapelle zum Herrenteich, dem größten Stillgewässer der Gemeinde Much, aufgestaut wird. Danach passiert der Bach Herchenrath und Hillesheim, wonach rechtsseits der Markelsbach einmündet.

Das Landschaftsbild des Wahnbaches am Oberlauf ist von Ackerbau und Viehwirtschaft geprägt.

Hiernach passiert der Wahnbach einige Ortsteile der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid: Stein, wonach links der Steinbonnensiefen einmündet, Scherpemich, Gutmühle, wonach rechtsseits der Schwitzelsbach zufließt, Oberwennerscheid, Hausermühle und Niederwennerscheid, wonach linksseits mit dem Wendbach der längste Wahnbach-Zufluss einmündet; rund 1 km nordwestlich von Gutmühle liegt abseits des Bachs mit Seelscheid der nördliche Hauptort der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid.

Anschließend verlässt der Wahnbach östlich von Bruchhausen nahe seiner Unterquerung der Bundesstraße 507 die Landesstraße 189, wonach er zur etwa 2 km² großen Wahnbachtalsperre aufgestaut wird; rund ein Kilometer östlich seines Einflusses in den Stausee liegt abseits des Bachs mit Neunkirchen der südliche Hauptort der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. Der Stausee, der zum Beispiel von Lütgesbach, Ingenbach, Birkenbach, Füllenbach, Ziefer Bach und Honderbach gespeist wird, liegt in dort von Wald gesäumten Bachtal, auf dessen unbewaldeten Höhenrücken abseits des Bachs unter anderem Birk, Wolperath, Braschoß, Remschoß, Heisterschoß und Happerschoß liegen.

Nach Durchfließen der Wahnbachtalsperre, wo rechtsseits der Ummigsbach einmündet, fließt der Wahnbach durch Seligenthal (östlicher Ortsteil von Siegburg), um rund zwei Bachkilometer unterhalb der Staumauer kurz nach dem Dorf und dortigem Unterqueren der Landesstraße 316 in den Rhein-Nebenfluss Sieg zu münden. Dabei überwindet das Wasser von der normalen Stauzielhöhe (124,1 m) des Stillgewässers bis zur Wahnbachmündung in die Sieg auf zirka 62 m Höhe noch etwa 60 Meter von seinen insgesamt rund 271 Metern Höhenunterschied.

Zuflüsse und Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Wahnbachs ist 73,523 km² groß.

Zuflüsse des Wahnbachs[2][3]
Stat.
in km
NameGKZ[Z 1]LageLänge
in km
EZG
in km²
MQ
in l/s
Mün­dungs­ortMündungs­höhe
in m ü. NHN
Einflussrichtung
026,50Dichsbach27274-12rechts002,11200000,99900003,1400 in Wellerscheid23200000von Nordwesten
025,80Sengsiefen27274-14links0001,30200000,47600001,8600 22400000
025,40Berrensiefen27274-16links0000,97100000,47500000,3500 21800000
025,30Müchelsbach27274-2[Z 2]rechts003,85600002,16700001,9300 oberhalb Oberwahn21700000von Nordwesten
024,70Langensiefen27274-32links0000,84000000,35100003,3800 unterhalb Oberwahn21000000
024,10Wolfsieferbach27274-34links0000,82300000,30000002,7200 in Niederwahn20400000
023,70Distelsiefen27274-36rechts001,07100000,45500004,5800 bei Niederwahn20100000von Nordnordwesten
022,10Gibbinghausener Bach27274-4[Z 2]rechts005,82000009,18800093,5000 in Much19000000von Nordnordwesten
021,50Kutzbachsiefen27274-52rechts000,96500000,36200004,3800 in Much18800000
021,10N. N.27274-532rechts000,62300000,2180  Reichensteiner Mühle18300000
020,90Stockemssiefen27274-54links0000,89400000,50800005,0500 18200000
020,50Wahner Siefen27274-552rechts000,54900000,26400002,4000 18000000
019,40Levertssiefen27274-56links0001,03700000,55800005,0600 bei Bennrath17900000
019,10Altenhegersiefen27274-58links0001,39200000,57700005,1900 oberhalb des Herrenteichs17800000von Süden
018,10Sommerhauser Siefen27274-592links0000,15100000,0140  17800000
015,30Markelsbach27274-6[Z 2]rechts003,95900009,02600023,6600 unterhalb von Hillesheim15700000von Norden
014,20Steinbonnensiefen27274-72links0001,17200000,62500004,8200 unterhalb von Stein15100000von Osten
012,60Schwitzelsbach27274-74rechts000,64800000,2270  unterhalb Gutmühle14200000von Nordwesten
009,20Wendbach27274-8[Z 2]links0007,33600008,70400072,0800 oberhalb der Wahnbachtalsperre12700000von Nordosten
008,70N. N.27274-912rechts001,69100000,66500004,4500 bei Bruchhausen12500000
007,70Wolkersbacher Siefen27274-914links0001,06200000,61200004,3500 12400000
006,90Lütgesbach
(auch: Lüttgesbach/Alzenbach)
27274-916rechts001,35200000,57500004,0000 in Wahnbachtalsperre12400000von Nordwesten
006,70Ingenbach27274-918rechts001,74900000,90800005,8600 in Wahnbachtalsperre12400000von Nordwesten
005,90Heiderbach27274-92rechts001,87900000,95900005,9000 in Wahnbachtalsperre12400000
005,40Sieferbach27274-932links0001,36900000,51200003,4700 in Wahnbachtalsperre12400000
004,90Birkenbach27274-934rechts001,63200000,67400004,2000 in Wahnbachtalsperre12400000von Westnordwesten
004,40Krautwiesenbach27274-936links0001,51900000,47500003,2600 in Wahnbachtalsperre12400000
003,50Bleibach27274-9372rechts001,16700000,41200002,4300 in Wahnbachtalsperre12400000
003,10Füllenbach27274-938links0001,91700000,69600004,3800 in Wahnbachtalsperre12400000von Osten
002,90Ziefer Bach27274-94links0002,16200000,83100004,9800 in Wahnbachtalsperre12400000von Osten
002,30Honderbach27274-96rechts002,40900001,13300006,9600 in Wahnbachtalsperre12400000von Nordnordwesten
001,60Pützmichsiefen27274-972links0001,36100000,58200003,2000 oberhalb Seligenthal7900000
001,50Ummigsbach27274-98rechts002,13200001,24700005,6200 unterhalb der Ummigsbachbrücke7700000von Nordwesten
000,80Stäbach27274-992links0001,44300000,66500003,7000 in Seligenthal6900000
000,60N. N.27274-994links0001,03800000,33700002,1200 6800000

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit zur besseren Lesbarkeit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Wahnbach steht.
  2. a b c d Die Gewässerkennzahlen dieser und der in der Systematik nachgeordneten Bäche haben sich gegenüber dem Gewässerverzeichnis von 2010 geändert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b c Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2019 (XLSX; 1,65 MB)(Hinweise)
  3. a b c Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  4. https://www.wahnbach.de/die-wahnbachtalsperre/der-wahnbach.html
  5. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)

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(c) WikiTerra in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Oktobernachmittag am Wahnbach