Wahlbezirk Schlesien 10

Wahlbezirk Schlesien 10
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandSchlesien
Wahlkreisnummer10
TypLandgemeindewahlkreis
RegionOdrau, Wigstadtl
Anwesende Bevölkerung 37.615  (1910)
UmgangssprachenDeutsch (92,7 %), Polnisch (6,1 %), Böhmisch (1,2 %)
Wahlberechtigte7.612  (1911)
Abgeordnete
  • Richard Herzmansky (1907–1918)


Der Wahlbezirk Schlesien 10 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 10 umfasste die Gerichtsbezirke Obdrau und Wigstadtl (ohne die Gemeinden Briesau, Dittersdorf, Jantsch, Markersdorf, Waldolbersdorf), sowie die Gemeinden Lippin (Gerichtsbezirk Troppau), Stiebnig, Wollmersdorf (Gerichtsbezirk Königsberg), Altstadt, Bielau, Brawin, Brosdorf, Großolbersdorf, Radnitz und Tyrn (Gerichtsbezirk Wagstadt) sowie Alexanderfeld, Altbielitz, Batzdorf, Bistrai, Kamitz, Lobnitz, Nikelsdorf und Ober Kurzwald (Gerichtsbezirk Bielitz).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Deutsche Agrarier Richard Herzmansky als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Herzmansky sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Richard HerzmanskyDeutsche Agrarpartei329947,3 %
Dagobert HeidrichSozialdemokratische Arbeiterpartei248935,7 %
Adolf MaierChristlichsoziale Partei113616,3 %
Sonstige Parteien450,7 %
Wahlberechtigte: 7336, Ungültige/Leere Stimmen: 78, Wahlbeteiligung: 96,1 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Richard HerzmanskyDeutsche Agrarpartei415060,9 %
Dagobert HeidrichSozialdemokratische Arbeiterpartei266439,1 %
Wahlberechtigte: 7336, Ungültige/Leere Stimmen: 104, Wahlbeteiligung: 94,3 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Richard HerzmanskyDeutsche Agrarpartei314144,6 %
Johann TrenkaSozialdemokratische Arbeiterpartei274639,0 %
Johann MattesChristlichsoziale Partei110815,7 %
Sonstige Parteien550,8 %
Wahlberechtigte: 7612, Ungültige/Leere Stimmen: 161, Wahlbeteiligung: 94,7 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreisstimmenProzent
Richard HerzmanskyDeutsche Agrarpartei372254,0 %
Johann TrenkaSozialdemokratische Arbeiterpartei317346,0 %
Wahlberechtigte: 7612, Ungültige Stimmen: 219, Wahlbeteiligung: 93,5 %

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Artikel in: Das Vaterland, 24. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  4. Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 27 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

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Wappen des Herzogtums Schlesien