Vorwerkpark

Blick von oben auf den Fischteich
Bachaue des Murmelbaches
Berühmt für die Rhododendren
Einer der Aussichtspunkte über das Tal
Der Laubengang
Märchenhafte Stimmung an den Teichen

Der Vorwerkpark (auch Vorwerk'sche Park oder Parkanlage Vorwerk) ist ein Landschaftspark im Wuppertaler Stadtteil Barmen, Ortsteil Lichtenplatz.

Geschichte

Die Parkanlage Vorwerk wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Adolf Vorwerk (Gründer des gleichnamigen Unternehmens) als Privatpark der nahegelegenen Vorwerk'schen Villa, der Villa Emma, am Rand der Barmer Anlagen eingerichtet. Die Villa und der älteste Teil der Parkanlage, der Laubengang, wurden 1895 errichtet.[1] Die Villa im Schweizer Villenstil an der Adolf-Vorwerk-Straße 23 war der angestammte Familiensitz und wurde bis 1959 bewohnt, später erfolgte der Abriss.

Über die Entstehungsjahre des Vorwerkparks gibt es so gut wie keine Pläne und Unterlagen. Zu den unteren Parkanlagen zählen: ein Steinbruch mit einem Goldfischteich, eine Grotte mit Wasserfall, ein Badeteich und Pumpenhaus am Murmelbach, auch Marper Bach genannt. Um 1907 wurde der Steinbruch zum Rhododendronpark umgestaltet, an dessen Gestaltung der Wuppertaler Baumschulist und Züchter Nissen beteiligt war. Bis zu sechs Gärtner sollen beschäftigt gewesen sein.

Im Zweiten Weltkrieg wurden wie im angrenzenden Viertel weite Teile des Parks zerstört. In der Nachkriegszeit wurden auf den Grünflächen Kohl, Möhren und andere Nutzpflanzen angebaut. Hinzu kamen Obstbäume, die auch heute noch stehen. Danach wurden 1950 neue Rhododendren und winterharte japanische Azaleen um den neu angelegten Goldfischteich gesetzt. Die Beete wurden wieder mit Rasen eingesät und konnten nun wieder pflegeleicht durch einen Großflächenmäher gemäht werden. In dieser Zeit übernahm ein einzelner Gärtner die Pflege. Anlässlich einer Begehung des Parks durch die Deutsche Rhododendron-Gesellschaft im Jahr 1964 heißt es:

„… Rhododendrenanpflanzungen wetteifern in ihrer Blütenpracht mit den jungen und jüngsten Hybriden eigener und fremder Herkunft in vielfältigen Variationen. Die überall eingestreuten Azaleengruppen geben mit ihren besonderen Farbnuancierungen den Anlagen eine eigene heitere Note…“

Im Zuge eines 1993 stattfindenden Familientreffens der Vorwerks ließ man den Privatpark durchforsten. Es wurde ein Steg am Goldfischteich errichtet und zugewachsene Wege wurden frei gelegt. Bei dem Freischnitt des stark zugewachsenen Steinbruchs rutschten dabei einige Hangteile ab. Für die Restaurierung des Vorwerkparks zeichneten verantwortlich: Planung durch Calles – De Brabant, Landschaftsarchitekten BDLA, Ausführung durch Jakob Leonards Söhne GmbH & Co.

Die Gesellschafter des Unternehmens Vorwerk, die im Besitz des Grundstücks mit Park und Villa waren, waren aber nicht an der Fortsetzung der kostenintensiven Pflege des Parks interessiert. Max Jörg Vorwerk gründete daher eine Stiftung, die den Park weiter betreuen sollte. Zur Finanzierung wurde das Grundstück verkauft, auf dem das von Adolf Vorwerk errichtete, aber im Zweiten Weltkrieg zerstörte Barmer Luftkurhaus stand. Für den lukrativen Verkauf des neuen Baugrundes musste das Baurecht geschaffen werden – denn es war als Waldgebiet ausgewiesen. Der Vorstand der Stiftung soll laut den Bestimmungen aus dem jeweiligen Stadtoberhaupt Wuppertals gemeinsam mit dem amtierenden Vorsitzenden des Barmer Verschönerungsvereins und einem Mitglied der Familie Vorwerk bestehen. Der Barmer Verschönerungsverein ist involviert, da die Barmer Anlagen und der Vorwerkpark aneinandergrenzen und sich auch die Interessen von Stiftung und Verschönerungsverein überschneiden.

2001 wurde der Park nach einer umfangreichen Sanierung inoffiziell geöffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am 31. Mai 2003 fand die offizielle Öffnung des Vorwerk-Parks durch Max Jörg Vorwerk in Anwesenheit von Oberbürgermeister Hans Kremendahl statt.

Liste der Gründer und Bewahrer des Vorwerk-Parks

Beschreibung

Bei der Anlage des Privatparks wurde unter anderem ein älterer Steinbruch einbezogen, der nach Aufbringung von Oberboden zu einem blühenden Felsengarten umgestaltet wurde. Weiter befinden sich zahlreiche Wiesen, Bachläufe und mehrere Teiche im Park. Nahezu sämtliche Felspartien werden von Sträuchern und Bäumen bewachsen, besonders zahlreich sind Rhododendronarten zu finden.

Im Laufe der Zeit haben sich einige seltene und gefährdete Tierarten angesiedelt. Der untere Teil der Parkanlage gehört dem Naturschutzgebiet Murmelbachtal an. Weitere Flächen gehören zu dem Landschaftsschutzgebiet auf dem Scharpenacken.

Erschlossen wird das Gelände durch ein Wegenetz, an dem Aussichtspunkte mit Bänken eingerichtet wurden. Der östliche Eingang aus dem Barmer Wald, der ursprüngliche Zugang von Seiten der Villa, ist mit einem 50 Meter langen Laubengang (Pergola) auf einer Stützmauer gestaltet. Hier befindet sich auch ein Treppenzugang zum Barmer Wald, der durch ein schmiedeeisernes Tor geschützt wurde. Über diesem Tor ist ein Mauerstein mit der Jahreszahl 1895 eingearbeitet. Ursprünglich war die Bruchsteinmauer die Grenze zu den Anlagen des Verschönerungsvereins.

Trivia

Seit dem Frühjahr 2010 ist es im Vorwerkpark möglich, über einen WiFi-Hotspot online zu gehen.

Einzelnachweise

  1. Vergleiche Mauerstein im Zugang zum Barmer Wald
  2. Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mik.nrw.de

Literatur

  • Silke Nasemann: „Bergische Blätter“, Ausgabe 10/2002
  • Kerstin Walter: Vom Steinbruch zum Landschaftsgarten – Der Wuppertaler Vorwerk-Park, in: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 44, Worms: Wernersche Verlagsgesellschaft, 2014, S. 348–354.

Weblinks

Commons: Parkanlage Vorwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 15′ 16,9″ N, 7° 12′ 22″ O

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Vorwerkpark, Adolf-Vorwerk-Straße, Wuppertal.
Quer durch das Gewässer wächst ein Trupp einer Pestwurz-Art (Petasites spec.). Außer der einheimischen Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus) ist an dieser Stelle auch mit der Asiatischen oder Japanischen Pestwurz (Petasites japonicus) zu rechnen. In der Flora von Wuppertal ist angegeben: „Ursprünglich als Zierpflanze verwildert und eingebürgert. (...) Murmelbachtal, an den Vorwerk-Teichen, sich dort seit vielen Jahren haltend und ausbreitend.“ – Doch welche Art zeigen die mehr als 20 bzw. 30 Jahre später aufgenommenen Fotos?
Wolf Stieglitz: Flora von Wuppertal (= Jahresberichte des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal, Beiheft 1). Wuppertal 1987, S. 139.
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