Villar de Cañas

Gemeinde Villar de Cañas
Villar de Cañas 03.jpg
Villar de Cañas – Ortszentrum
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Villar de Cañas (Spanien)
Basisdaten
Autonome Gemeinschaft:Kastilienla Mancha Kastilien-La Mancha
Provinz:Cuenca
Comarca:Mancha Alta
Koordinaten39° 47′ N, 2° 34′ W
Höhe:820 msnm
Fläche:70,36 km²
Einwohner:374 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:5,32 Einw./km²
Postleitzahl:16433
Gemeindenummer (INE):16253
Verwaltung
Website:Villar de Cañas

Villar de Cañas ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 374 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) im Südwesten der Provinz Cuenca in der Autonomen Region Kastilien-La Mancha. Der Ort gehört zu der von einem starken Bevölkerungsschwund betroffenen Serranía Celtibérica.

Lage und Klima

Der Ort Villar de Cañas liegt in einer Talsenke im Quellgebiet mehrerer Bäche im Südteil der Kastilischen Hochebene (meseta) in einer Höhe von ca. 820 m. Die Provinzhauptstadt Cuenca befindet sich ca. 67 km (Fahrtstrecke) nordöstlich. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 495 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002019
Einwohner1.3381.2431.633446374[2]

Aufgrund der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark rückläufig (Landflucht).

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Ortes basierte jahrhundertelang im Wesentlichen auf Selbstversorgung; Überschüsse an Lebensmitteln sowie Tierhäute und Wolle konnten an fahrende Händler verkauft oder gegen andere Produkte getauscht werden. Durch den Ausbau der Infrastruktur hat sich die Situation im 20. Jahrhundert deutlich verbessert.

Im Dezember 2011 erhielt der Ort nach mehrjähriger landesweiter Diskussion den Zuschlag für die Errichtung eines zentralen spanischen Zwischenlagers für Atommüll; zum Zeitpunkt der Standortentscheidung wurde eine Lagerdauer von ca. 60 Jahren vorgesehen. Berichten zufolge begrüßten die lokale Bevölkerung und führende Vertreter den Entscheid aus wirtschaftlichen Gründen, während Gegner auf das in der Region gegebene Erdbebenrisiko verweisen.

Geschichte

Funde zu einer Besiedlung in keltischer, römischer, westgotischer und islamisch-maurischer Zeit fehlen. Nach der Rückeroberung (reconquista) der Stadt Cuenca und ihres Umlands (1177–1180) durch die Truppen des kastilischen Königs Alfons VIII. wurde eine Politik der Wiederbesiedlung (repoblación) der eroberten Gebiete durch Christen aus allen Teilen der Iberischen Halbinsel betrieben.[3]

Ermita de Nuestra Señora de la Cabeza

Sehenswürdigkeiten

  • Die – mit Ausnahme der Ecksteine – aus Bruchsteinen errichtete Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción ist ein dreischiffiger Bau aus dem 16. Jahrhundert mit späteren Veränderungen; die Sonnenuhr an der Südfassade trägt die Jahreszahl 1776. Das Obergeschoss des Glockenturms (campanario) ist insgesamt etwas feiner gestaltet. Das Renaissance-Portal führt in den von drei gleich hohen Schiffen (Hallenkirche) gebildeten Kirchenraum.[4]
  • Gegenüber der Kirche steht eine ehemalige Herberge (posada) aus dem 17. Jahrhundert.
  • Die verputzten und weißgetünchten Häuser des Ortes haben teilweise noch Lehmwände und Holzdecken.[5]
  • Auf dem etwa 500 m vom Ort entfernten Friedhof (cementerio) steht die im 17. Jahrhundert überwiegend aus Bruchsteinen erbaute, aber turmlose, einschiffige Ermita de Nuestra Señora de la Cabeza.[6]

Weblinks

Commons: Villar de Cañas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Villar de Cañas – Bevölkerungsentwicklung
  3. Villar de Cañas – Geschichte
  4. Villar de Cañas – Kirche
  5. Villar de Cañas – traditionelle Architektur
  6. Villar de Cañas – Ermita

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