Vilâyet Hüdavendigâr

Das Vilâyet Hüdâvendigâr um 1900
Karte zum Vilayet Hüdavendigâr von 1895

Das Vilâyet Hüdâvendigâr (osmanisch ولايت خداوندكار İAVilâyet-i Hüdâvendigâr,[1] türkisch Hüdâvendigâr Vilâyeti) oder Vilâyet Bursa – entsprechend ihrem Verwaltungszentrum (Hüdâvendigâr ist ein poetischer osmanischer Name für die heutige Stadt Bursa), war eine der Provinzen (Vilâyet) des Osmanischen Reiches.

Die Hauptstadt war Bursa.[2] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte es eine Fläche von 67.980 km².[3] Von 1881 bis 1888 wurde das Vilâyet Karesi (heute Balikesir) als ein eigenständiges Vilâyet von Hüdâvendigâr abgespalten.

Bevölkerung

Vilâyet Hüdavendigâr 1881, Grenzen and ethnische Verteilung

Bis zum Ersten Weltkrieg hatte das Gebiet große griechische und armenische Bevölkerungsanteile. Gemäß der Volkszählung aus dem Jahre 1914 waren 474.114 Einwohner Muslime[4], 74.927 Griechen[4] und 60.119 Armenier.[4] Auch Juden lebten in der Großprovinz.[4] Durch den Völkermord an den Armeniern und den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei wurde die nichtmuslimische Bevölkerung fast komplett ausgelöscht. Heute leben praktisch keine Griechen und Armenier mehr auf dem Gebiet.

Verwaltungsgliederung

Sandschaks des Vilâyets:[5]

  1. Sandschak von Bursa
  2. Sandschak von Ertugrul (Bilecik)
  3. Sandschak von Kütahya
  4. Sandschak von Karahisar-i-Sarip (Afyonkarahisar)
  5. Sandschak von Karesi (Balikesir)

Weblinks

Commons: Vilâyet Hüdâvendigâr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Salname-yi Vilâyet-i Hüdâvendigâr („Yearbook of the Vilayet of Hüdavendigar“), Hüdavendigar vilâyet matbaası, [Bursa], 1296 [1878]. in the website of Hathi Trust Digital Library.
  2. M. Th Houtsma: First encyclopaedia of Islam: 1913-1936. S. 768.
  3. A. H. Keane: Asien. S. 459, Textarchiv – Internet Archive
  4. a b c d Volkszählungsstatistiken von 1914. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Generalstab der Türkei, S. 605–606, archiviert vom Original am 7. Oktober 2011; abgerufen am 19. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsk.tr
  5. Hudâvendigar Vilayeti. Tarih ve Medeniyet

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the Ottoman Empire (1844–1922).svg
The Ottoman flag and Turkey Republic Flag of 1844–1935. Late Ottoman flag which was made based on the historical documents listed in the Source section. Note that a five-pointed star was rarely used in the crescent-and-star symbol before the 19th century.
Vilayet of Hüdavendigar, Mutasarrifate of Biga, Mutasarrifate of Izmit (1881) Boundaries and Ethnic Makeup.png
Autor/Urheber: Berkaysnklf, Lizenz: CC BY 4.0
Die Karte zeigt die Verwaltungsgrenzen und bezirksweise ethnische Verteilung des Hüdavendigâr Vilayets, Mutesarraflik Bigas und Mutesarraflik Izmits nach dem Zensus des Türkisches Reiches von 1881

Quellen: Kemal H. Karpat, Ottoman Population 1830-1914: Demographic and Social Characteristics, 1985, University of Wisconsin

Vital CUINET, La Turquie d'Asie. Geographie administrative, statistique, descriptive et raisonné e de chaque province de l'Asie-Mineure, 1894, British Library
Hüdavendigâr Vilayet, Ottoman Empire (1900).svg
Map of Hudavendigar Vilayet, Ottoman Empire (1900)