Viertausender

Dent Blanche (4.357 m)

Viertausender ist eine Bezeichnung für Gipfel, die mindestens 4000, aber weniger als 5000 Meter über dem Meer hoch sind. Unter (Hobby-)Bergsteigern gelten Viertausender als Prestigeobjekte für eine Besteigung. Das braucht zwar keine Expedition wie für die höchsten Gipfel auf anderen Kontinenten, jedoch haben auch solche Besteigungen den Charakter von Hochtouren.

Europa

→ Siehe: Liste der Viertausender in den Alpen

Viertausender stellen in Europa die höchsten Berge und Gipfel dar und befinden sich in den Alpen. Über die Grenze zwischen Europa und Asien besteht keine Einigkeit, weshalb die Zugehörigkeit der über 5000 Meter hohen Kaukasus-Gipfel Elbrus, Schchara und Kasbek umstritten ist. Der höchste Viertausender der Alpen ist der Mont Blanc mit 4805 m Höhe und der niedrigste mit 4000 m Höhe der Ostgipfel von Les Droites.

Ungeklärt ist die genaue Anzahl der Alpen-Viertausender, da es keine übereinstimmenden Abgrenzungskriterien für Berge, Gipfel und Nebengipfel gibt. Offiziell hat die Alpinismusvereinigung UIAA 82 Gipfel zu Viertausendern und 46 zu Nebengipfel-Viertausendern erklärt, welche sich auf drei Länder verteilen. Insgesamt liegen 55 Gipfel komplett in einem Staatsgebiet, über 27 verläuft eine Staatsgrenze, wobei auf keinem Gipfel drei Länder aneinandergrenzen. Somit ergibt sich folgende Verteilung: Die Schweiz hat 48 Viertausender, Italien 35 und Frankreich 25.[1]

Die Viertausender befinden sich mit einer Ausnahme in den Westalpen, in den Berner Alpen (9), den Dauphiné-Alpen (2), den Grajischen Alpen (29) und den Walliser Alpen (41). Einziger Viertausender der Ostalpen ist der Piz Bernina (4048 m ü. M.) in der Berninagruppe. Von den 41 Viertausendern der Walliser Alpen türmen sich 36 um das Mattertal, was die größte Konzentration von Gipfeln der Viertausender in den Alpen ist.[2]

Nördlichster Viertausender der Alpen:Schreckhorn4078 mSchweiz!546.5891395508.118536546° 35′ 21″ N, 008° 07′ 07″ O
Östlichster Viertausender der Alpen:Piz Bernina4048 mSchweiz!546.3822225509.908056546° 22′ 56″ N, 009° 54′ 29″ O
Südlichster Viertausender der Alpen:Barre des Écrins4102 mFrankreich!544.9222225506.360000544° 55′ 20″ N, 006° 21′ 36″ O
Westlichster Viertausender der Alpen:Barre des Écrins4102 mFrankreich!544.9222225506.360000544° 55′ 20″ N, 006° 21′ 36″ O

Afrika

In afrikanischen Gebirgen sind Viertausender im Hohen Atlas (Toubkal: 4167 m), im Hochland von Abessinien (Ras Daschän: 4533 m), im Ausläufer des Adamaouagebirges (Kamerunberg: 4070 m), in den Virunga-Vulkanen (Karisimbi: 4507 m) sowie in Form des 4565 m hohen Mount Meru in Tansania zu finden. In Afrika gibt es insgesamt 38 Viertausender.

Nordamerika

In den Rocky Mountains finden sich eine Reihe Viertausender, vor allem in den Bundesstaaten Colorado (Mount Elbert: 4402 m) und Wyoming (Gannett Peak: 4210 m). Des Weiteren steigen sowohl die Sierra Nevada als auch die Kaskadenkette deutlich über 4000 m an; der höchste Gipfel der Sierra Nevada ist der Mount Whitney mit 4420 m, und in der Kaskadenkette erreicht Mount Rainier eine Höhe von 4394 m. Auf Hawaii befindet sich der Vulkan Mauna Kea mit einer Höhe 4214 m und einer Gesamthöhe von 9705 m über dem Meeresgrund. Das US-amerikanische Pendant zu den Viertausendern sind die Fourteener, welche alle Berge einschließen, die höher als 14.000 Fuß (4267,2 m) sind.

Antarktis

Der höchste Berg der Antarktis ist der Mount Vinson (4892 m), der lange Zeit für einen Fünftausender gehalten worden ist. Daneben gibt es noch weitere Erhebungen über 4000 m, wie den Mount Kirkpatrick (4528 m) im Transantarktischen Gebirge.

Ozeanien

In Ozeanien gibt es Viertausender auf der Insel Neuguinea. Der höchste ist die Carstensz-Pyramide mit 4884 Meter.

Asien und Südamerika

In Asien gibt es 14 Achttausender, in Südamerika 42 Sechstausender. Die Kategorie Viertausender ist dort bedeutungslos.

Weblinks

Wiktionary: Viertausender – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Die Viertausender der Alpen – Offizielles UIAA-Verzeichnis. In: UIAA-Bulletin. UIAA, Nr. 145, März 1994 (PDF; 632,6 kB).
  2. Mattertal. Bundesamt für Landestopografie swisstopo, abgerufen am 13. April 2016.

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Dent Blanche picswiss.jpg
Autor/Urheber: Roland Zumbühl, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dent Blanche, im Vordergrund die Porte de Zinal