Vibram

Schuh mit Vibram-Sohle

Vibram ist ein Warenzeichen der gleichnamigen italienischen Firma mit Hauptsitz in Albizzate (Provinz Varese) für abriebfeste Schuhsohlen aus Gummi.[1] Ursprünglich wurden sie vor allem an Bergschuhen eingesetzt. In jüngerer Zeit finden sie weite Verbreitung an Sport-, Wander- und Winterschuhen vieler Hersteller.

Geschichte

Vibram-Logo
Vibram FiveFingers

Bei einem Bergunglück starben 1935 auf der Punta Rasica (3305 m) an der schweizerisch-italienischen Grenze sechs Bergsteiger wegen untauglichen Schuhwerks. Vitale Bramani (1900–1970), ebenfalls Bergsteiger, nahm dies zum Anlass und forschte an neuen Schuhen mit Gummisohlen, die für alpines Gelände besser geeignet sein sollten. Auf der Grundlage der Vulkanisierungstechnologie von Charles Goodyear entwickelten Bramani und sein Freund Ettore Castiglione mit dem Reifenhersteller Pirelli die wasser- und winterfeste Gummisohle, die er 1937 zum Patent anmeldete und mit deren Hilfe Bramani und Castiglione im selben Jahr die Erstdurchsteigung der Nordwestwand am Piz Badile gelang.[2][3] Nach 1945 wurden die Gummisohlen mit dem Unternehmen Vibram vermarktet, dessen Name aus Teilen des Vor- und Nachnamens von Vitale Bramani zusammengesetzt ist.

Vibram ist ein italienisches Markenprodukt; typisch für die Vibram-Sohle ist das langgestreckte, gelbe Logo, das zwischen Absatz und vorderer Sohle angebracht ist. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Profile der Vibram-Sohle. Eines der aktuellen Produkte sind die Sohlen für Motorradfahrer, insbesondere für die Gruppe der Supermoto-Rennfahrer, welche mittels des auf dem Boden schleifenden Fußes das Wegrutschen des Motorrades verhindern.

2005 kam erstmals ein Schuhtyp auf den Markt, bei dem nicht nur die Sohle, sondern der ganze Schuh von Vibram hergestellt wird. Die FiveFingers, deren Kennzeichen separate Kammern für die einzelnen Zehen sind, sind als Barfußschuhe konzipiert und mittlerweile in einer breiten Produktpalette erhältlich;[4] die Glove-Reihe von Merrell bietet Barfußschuhe mit Vibram-Sohle ohne separate Zehenkammern.

Literatur

  • Marco Volken: Die Erfindung der Vibramsohle. Kautschuk für Kletterer. In: Die Alpen. Nr. 7, 2007, S. 48–51.

Weblinks

Commons: Vibram – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Markenregister
  2. Jane Simpson: The story of the lugsole (Memento vom 5. November 2010 im Internet Archive). Website des Angeles Chapter Sierra Club. 2004
  3. Daniel Anker: Neue Wände, neue Sohlen (Memento des Originals vom 12. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.appenzellerzeitung.ch. In: Appenzeller Zeitung. 17. August 2012
  4. Vibram FiveFingers: From Vibram to Vibram FiveFingers® (Memento des Originals vom 7. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vibramfivefingers.it

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