Verkehrsberuhigung

Verschiedene verkehrsberuhigende Maßnahmen im Innenstadtbereich

Verkehrsberuhigung bezeichnet Maßnahmen zur Verdrängung des quartierfremden und Verlangsamung des verbleibenden motorisierten Verkehrs, um die Verkehrssicherheit und Qualität des Wohnumfeldes zu erhöhen.[1]

Ziele

Die Entwicklung und Umsetzung verkehrsberuhigender Maßnahmen verfolgt die folgenden, auf den wesentlichen Kern zusammengefassten, Ziele:[2]

  1. Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für alle Verkehrsteilnehmer
  2. Verbesserung der Qualität des Wohnumfeldes
  3. Verbesserung der Standortqualität von Einzelhandels- und Dienstleistungsunternehmen

Maßnahmen

Die Zahl verkehrsberuhigender Maßnahmen ist groß und oftmals auch von länderspezifischen Vorgaben und Erfahrungen abhängig. Die nachfolgende Aufstellung soll einen strukturierten Überblick über die verschiedenen Maßnahmen ermöglichen, ohne dass dabei ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben wird.[2]

  • Verkehrsrechtliche Maßnahmen: Verkehrsrechtliche Maßnahmen bilden ein weites Feld und reichen von der Anordnung örtlich begrenzter Geschwindigkeitsbeschränkungen bis zur Einführung von bestimmten Verkehrsregelungen, wie etwa Einbahnstraßen oder rechts vor links. Auch eine vollständige Sperrung der Straße für normale Autos zu Gunsten der Fußgänger durch Ausweisung eines Fußgängerbereiches oder des öffentlichen Nahverkehrs durch Einbau einer Busschleuse ist möglich.
  • Flächenmäßige Maßnahmen: Die Schaffung flächenmäßiger Maßnahmen wird in der Regel durch die Einrichtung von Fußgänger- und Begegnungszonen, so genannten Wohn- oder Spielstraßen oder Tempo-30-Zonen umgesetzt.
  • Bauliche Maßnahmen: Zu den baulichen Maßnahmen zählen alle Veränderungen an der Straße selbst. Dies umfasst beispielsweise Fahrgassenversätze (im Zusammenhang mit Blockparken), Teilaufpflasterungen und Bremsschwellen (Drempel). Oftmals werden auch die Fahrbahnen bzw. Fahrstreifen verkleinert und die Seiten- und Gehwegflächen vergrößert.

Siehe auch

  • Delfter Modell – in den 1970er- und 1980er-Jahren ein komplexes städtebauliches Konzept zur Verkehrsberuhigung von Wohngebieten der niederländischen Stadt Delft
  • Woonerf – ein in den Niederlanden in den 1970er Jahren entwickeltes Konzept zur Verkehrsberuhigung
  • Shared Space – tiefgreifender Ansatz zur Verkehrsberuhigung

Weblinks

Commons: Verkehrsberuhigung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ADAC – Begriff „Verkehrsberuhigung“ (Memento desOriginals vom 13. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adac.de
  2. a b Stefan Hügel: Dritte als Betroffene verkehrsberuhigender Maßnahmen. Duncker & Humblot Verlag, ISBN 3-428-07283-9, S. 15 ff.

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Autor/Urheber: Dr. Eugen Lehle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kombinierte Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Oberderdingen im Kraichgau: Tempo-30-Zone, Straßenverengung und Berliner Kissen auf der Fahrbahn