Ursula Lingen

Ursula Lingen mit Walther Schmieding bei einer Podiumsdiskussion während der Kieler Woche 1976
Wiener Zentralfriedhof – Gruppe 40 – Grab von Kurt Meisel und Ursula Lingen

Marianne Ursula Lingen, verheiratete Meisel, geborene Schmitz (* 9. Februar 1929 in Berlin; † 20. Oktober 2014 in Wien), war eine deutsch-österreichische Theater- und Filmschauspielerin.

Leben

Ursula Lingens Eltern waren Theo Lingen (bürgerlich: Franz Theodor Schmitz) und Marianne Zoff. Sie ist die Halbschwester der Schauspielerin Hanne Hiob, die aus der ersten Ehe ihrer Mutter mit dem Dramatiker Bertolt Brecht hervorging. Beide wuchsen gemeinsam auf. Ihr Debüt gab sie 1947 am Volkstheater Wien. Von 1948 bis 1950 spielte sie am Neuen Theater in der Scala Wien. Von 1950 bis 1958 war sie an Berliner Bühnen beschäftigt, seit 1958 vornehmlich in München. Bis 1984 gehörte sie dem Bayerischen Staatsschauspiel an.

Lingen war seit 1947 in über dreißig deutschen Spielfilmen zu sehen, in mehreren Fernsehspielen und in den Fernsehkrimiserien Der Alte, Tatort, Der Kommissar und Derrick.

Sie spielte – nicht nur klassische Rollen – an folgenden Theatern: Theater am Kurfürstendamm in Berlin, Renaissancetheater in Berlin, Schillertheater in Berlin, Thalia-Theater in Hamburg, Bayerisches Staatsschauspiel in München, Münchner Kammerspiele, Volkstheater Wien, Theater in der Josefstadt in Wien, Salzburger Landestheater[1] (Salzburger Festspiele). Hierbei führte oft Kurt Meisel Regie, mit dem sie verheiratet war und einen 1952 geborenen Sohn hatte.[2][3] Am Wiener Burgtheater stand sie zuletzt als Partnerin von Michael Heltau im Zwei-Personenstück Love Letters auf der Bühne.

1990 übernahm sie kurzzeitig die Leitung der Hamburger Kammerspiele. Sie gehörte der Freitagsgesellschaft Helmut Schmidts an.[4]

Ursula Lingen wurde an der Seite von Kurt Meisel in dessen ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet (Gruppe 40, Nr. 168).[5]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 594

Weblinks

Commons: Ursula Lingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Heinz Hahnl: Die Unbedeutende und der Exaltierte. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 13. August 1968, S. 8.
  2. Rolf Aurich, Wolfgang Jacobsen: Theo Lingen: das Spiel mit der Maske : Biographie, Aufbau, 2008, S. 345[1]
  3. Tochter von Theo Lingen: Schauspielerin Ursula Lingen ist tot, az, 21. Oktober 2014
  4. Objekt der Woche: Die Freitagsgesellschaft. In: helmut-schmidt.de. 23. November 2018, abgerufen am 5. Februar 2023.
  5. Hedwig Abraham (Red.): Kurt Meisel. In: viennatouristguide.at, abgerufen am 7. März 2015.

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Podiumsdiskussion zur Jahrestagung des Deutschen Bühnenvereins zur Kieler Woche 1976 (Kiel 67.658) (cropped).jpg
Autor/Urheber: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
im Schloss zum Thema "Wozu das Theater?". Auf der Bühne v.l.n.r. Regisseur und Autor George Tabori, Schriftsteller Wolfgang Bauer, Journalist Walther Schmieding als Moderator, Schauspielerin Ursula Lingen, Kulturattaché der jugoslawischen Botschaft Ivan Ivanji und Regisseur Wolfgang Spier.