Untersachsen

Untersachsen
Gemeinde Diespeck
Koordinaten: 49° 35′ 2″ N, 10° 39′ 23″ O
Höhe: 312–333 m ü. NHN
Einwohner:43 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:91456
Vorwahl:09161

Untersachsen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am Sachsenbach, der ein rechter Zufluss der Aisch ist, und an einem namenlosen Bach, der dort als linker Zufluss in den Sachsenbach mündet. 0,5 km südlich des Ortes erhebt sich der Geißberg (354 m ü. NHN), 0,5 km nördlich liegt das Waldgebiet Martersbach und 1 km westlich liegt die Hundsleiten. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Obersachsen (0,4 km östlich) bzw. am Sensenhammer vorbei nach Diespeck (1,7 km nordwestlich), eine weitere führt die Bundesstraße 8 unterquerend zum Gewerbegebiet Kleinerlbach (1,5 km westlich).[2]

Geschichte

Im Jahre 796 erhielt Bischof Berowelf von Würzburg von Karl dem Großen ein Kontingent der vertriebenen Sachsen aus Nordalbingien. Ein Teil der Sachsen wurde eingesetzt, das Land des heutigen Ober- und Untersachsen urbar zu machen.[3] Beide Orte werden in einer Urkunde, die im Zeitraum 868–900 entstanden ist, als „Ad Saxones“ erstmals namentlich erwähnt.[4] 1491 gehörten Ober- und Untersachsen zur Pfarrei und zur Stadtvogtei Neustadt, doch während Obersachsen seit 1486 fest an Dettendorf gebunden war und zum Kastenamt Dachsbach gehörte, gehörte Untersachsen zum Kastenamt Neustadt und kam in Bindung zu Eggensee.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Obersachsen mit Untersachsen eine Realgemeinde. In Untersachsen gab es 5 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neustadt an der Aisch inne. Grundherren waren das Kastenamt Neustadt (3 Güter, 1 Häckersgut) und das Rittergut Waldsachsen (1 Anwesen).[6]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untersachsen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Diespeck zugeordnet. Es gehörte der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Dettendorf an. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Eggensee umgemeindet.[7] Am 1. Juli 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde Untersachsen nach Diespeck eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner5654686464674863443943
Häuser[8]11121412910911
Quelle[9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).
  2. Untersachsen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. www.diespeck.de
  4. Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 92.
  5. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 113 und 159 f. (Erstausgabe: 1950).
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 137.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 185.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 96 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 198 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1221, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1155 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).

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