Unser Song für Deutschland

Fernsehsendung
OriginaltitelUnser Song für Deutschland
ProduktionslandDeutschland
Erscheinungsjahr2011
Längeca. 120 Minuten
Episoden3
Produktions-
unternehmen
Raab TV GmbH, Brainpool TV GmbH
IdeeStefan Raab
ProduktionJörg Grabosch
Erstausstrahlung31. Jan. 2011 auf ProSieben
ModerationSabine Heinrich und Matthias Opdenhövel
Unser Song für Deutschland
Deutschland beim Eurovision Song Contest
Daten zur Vorentscheidung
LandDeutschland Deutschland
Ausstrahlender
Sender
Das Erste-Logo.svg, ProSieben Logo 2015.svg
Produzierender
Sender
NDR Dachmarke.svg
OrtStudio Köln-Mülheim, Köln
Datum18. Februar 2011
Uhrzeit20:15 Uhr (MEZ)
Dauerca. 120 Minuten
Teilnehmerzahl1
Zahl der Beiträge12
Vorrunden2
Daten der
Vorrunden
Halbfinale:
31. Januar 2011
7. Februar 2011
Abstimmung100 % Televoting
Moderation
Sabine Heinrich
Matthias Opdenhövel
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0

Sabine Heinrich & Matthias Opdenhövel

Unser Song für Deutschland (Akronym: USfD) war die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2011, bei der ein Lied für die zuvor festgelegte Teilnehmerin und ESC-Titelverteidigerin Lena Meyer-Landrut gesucht wurde. Die Vorentscheidung bestand aus drei Shows bei ProSieben und Das Erste. Meyer-Landrut vertrat daraufhin Deutschland beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf mit dem Lied Taken by a Stranger,[1] mit dem sie den 10. Platz von 43 Teilnehmerländern erreichte.[2]

Konzept

Nachdem Meyer-Landrut am 29. Mai 2010 den Eurovision Song Contest 2010 gewonnen hatte, entschieden ihr Produzent Stefan Raab und der für den Wettbewerb zuständige NDR, dass sie 2011 nochmals für Deutschland antreten soll. In der deutschen Vorausscheidung des Jahres 2011 ging es also ausschließlich darum, das Lied für die bereits feststehende Interpretin auszuwählen. In zwei Halbfinalen präsentierte Meyer-Landrut jeweils sechs Lieder, von denen die Fernsehzuschauer per Televoting je drei ins Finale wählten. Vor jedem Auftritt wurden die Komponisten des Liedes in einem Einspielfilm vorgestellt. Beim Finale bestimmten die Zuschauer zunächst die zwei bestplatzierten Titel, aus denen dann in einer erneuten Stichwahl der Beitrag für den Liederwettbewerb in Düsseldorf bestimmt wurde. Eine Jury mit Raab und zwei wechselnden Prominenten aus Musik und Unterhaltung kommentierte die Lieder während der Livesendungen, hatte aber keinen direkten Einfluss auf das Wahlergebnis. Die Moderatoren der Vorentscheidung waren Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich, die bereits Unser Star für Oslo und das Rahmenprogramm des Eurovision Song Contests 2010 moderiert hatten.

Halbfinale

Erstes Halbfinale

Die erste Show wurde am 31. Januar 2011, 20:15 Uhr (MEZ) bei ProSieben ausgestrahlt. Zur Jury gehörten neben Raab die Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß und der Unheilig-Frontmann „Der Graf“. Weitere Kommentare gab es von den Rundfunk-Moderatoren Till Hofmeister (hr3), Jens-Uwe Krause (Bremen Vier) und Andreas Löffler (1 Live).

Startnr.Lied
Musik (M) und Text (T)
1Good News
M/T: Ferras Alqaisi, Audra Mae
2Maybe
M/T: Daniel Schaub, Pär Lammers
3I Like You
M/T: Johnny McDaid, Rosi Golan
4That Again
M/T: Stefan Raab
5Taken by a Stranger
M/T: Nicole Morier, Gus Seyffert, Monica Birkenes
6What Happened to Me
M/T: Lena Meyer-Landrut, Stefan Raab
 Lied hat sich für das Finale qualifiziert.

Zweites Halbfinale

Das zweite Halbfinale wurde am 7. Februar 2011, 20:15 Uhr (MEZ) ebenfalls bei ProSieben ausgestrahlt. Zur Jury gehörten neben Raab Anke Engelke und Joy Denalane. Weitere Kommentare gab es von den Rundfunk-Moderatoren Walter Schmich (Bayern 3), Sonja Koppitz (Radio Fritz) und Daniel Simarro (SR 1 Europawelle).

Startnr.Lied
Musik (M) und Text (T)
1A Million and One
M/T: Errol Rennalls, Stavros Ioannou
2Teenage Girls
M/T: Viktoria Hansen, Lili Tarkow-Reinisch, Yacine Azeggagh
3Push Forward
M/T: Daniel Schaub, Pär Lammers
4At All
M/T: Aloe Blacc
5A Good Day
M/T: Audra Mae, Todd Edgar Wright, Scott Simons
6Mama Told Me
M/T: Stefan Raab, Lena Meyer-Landrut
 Lied hat sich für das Finale qualifiziert.

Finale

Das Finale fand am 18. Februar 2011, 20:15 Uhr (MEZ) statt und war bei Das Erste zu sehen. In der Jury saßen Barbara Schöneberger und Adel Tawil. Weitere Kommentare gab es von den Rundfunk-Moderatoren Uli Frank (SWR3), Andreas Löffler (1Live) und Holger Ponik (NDR2). In der Abstimmpause stellte Adel Tawil seine Single Hilf mir vor.

Erste Runde

Startnr.Lied
Musik (M) und Text (T)
1Maybe
M/T: Daniel Schaub, Pär Lammers
2What Happened to Me
M/T: Lena Meyer-Landrut, Stefan Raab
3Push Forward
M/T: Daniel Schaub, Pär Lammers
4Mama Told Me
M/T: Stefan Raab, Lena Meyer-Landrut
5A Million and One
M/T: Errol Rennalls, Stavros Ioannou
6Taken by a Stranger
M/T: Nicole Morier, Gus Seyffert, Monica Birkenes

Zweite Runde

PlatzStartnr.Lied
Musik (M) und Text (T)
Ergebnis
(in Prozent)
1.2Taken by a Stranger
M/T: Nicole Morier, Gus Seyffert, Monica Birkenes
79 %
2.1Push Forward
M/T: Daniel Schaub, Pär Lammers
21 %

Quoten

ShowSenderDatumZuschauerMarktanteil
Gesamt14 bis 49 JahreGesamt14 bis 49 Jahre
Erstes Halbfinale[3]ProSiebenMo, 31. Januar 20112,56 Mio.1,72 Mio.07,9 %13,2 %
Zweites Halbfinale[4]ProSiebenMo, 7. Februar 20111,82 Mio.1,25 Mio.05,5 %09,1 %
Finale[5][6]Das ErsteFr, 18. Februar 20113,25 Mio.1,41 Mio.10,1 %11,5 %

Kritik

Die Sendung wird von den Medien größtenteils negativ bewertet. Hauptkritikpunkt ist das Konzept, bei dem Meyer-Landrut sechsmal pro Show auftritt und lediglich noch der Song für ihren Eurovisions-Auftritt gesucht wird:

„Das große Problem des Abends war, dass es in Unser Song für Deutschland nichts zu kämpfen gab. Im vergangenen Jahr war der große Gegner noch die Erwartung gewesen: würde es endlich mal gelingen, jemand Sympathischen, Talentierten, womöglich auch Erfolgreichen für Deutschland antreten zu lassen? Die Überraschung, die sich von jeder Ausgabe von Unser Star für Oslo steigerte, nämlich dass man anscheinend genau diesen Jemanden gefunden hatte, verlieh der Show ihre Dynamik.“

Hannah Pilarczyk[7]

„Andererseits aber fehlt es der reinen Lena-Show, wie am Montagabend gesehen, in der es nur um unterschiedliche Lieder, nicht aber um verschiedene Sänger geht, an Spannung. Selbst wenn fast alles genauso ist wie im vergangenen Jahr – gleiches Studio, gleiches Bühnenbild, gleiche Moderatoren, gleiche Juroren, gleiche Musikbegleitung – und am Ende sogar abgestimmt wird. Das Gefühl, einem Wettbewerb beizuwohnen, stellt sich beim Fernsehzuschauer nicht ein. Das ist zwar schade, doch damit war zu rechnen. Überraschend hingegen ist die Bandbreite der dargebotenen Beiträge.“

Peter-Philipp Schmitt: Frankfurter Allgemeine Zeitung[8]

„Eine jeweils 135-minütige Show […], die sich verzweifelt bemüht, die Aufbruchstimmung jener Castingshow einzufangen, mit der vor einem Jahr alles anfing. Die Li-La-Lena-manie. Sie hieß Unser Star für Oslo. Und sie gab der bohlen-geschädigten Nation den Glauben daran zurück, dass Charme, Intelligenz und musikalisches Talent auf dem Weg zum Star kein Hindernis sein müssen. Inzwischen dürfte sich das herumgesprochen haben. Alle kennen Lena. […] Reifer und ernster ist sie geworden […]. Musikalisch hat sie sich weiterentwickelt. Sie traut sich jetzt an Songs, die nicht zu ihrem Image als Lady Gaga von der Leine passen. Ja, sie textet und komponiert sogar selber. Doch irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass es in dieser von Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich beinahe devot moderierten Sendung weniger um Lena ging als um ihren Entdecker: Stefan Raab.“

Antje Hildebrandt: Welt Online[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lovely Lena tritt an mit „Taken by a Stranger“. RP Online abgerufen am 18. Februar 2011.
  2. Da sie jedoch automatisch für das Finale qualifiziert war, war die schlechteste Platzierung, die sie hätte erreichen können, nicht 43, sondern 25.
  3. Stefan Tewes: Lenas Song-Casting startet verhalten. In: quotenmeter.de. 1. Februar 2011, abgerufen am 3. Februar 2012.
  4. Stefan Tewes: Lenas Eurovision-Vorentscheid stürzt ab. In: quotenmeter.de. 8. Februar 2011, abgerufen am 3. Februar 2012.
  5. Manuel Weis: «USFD»-Finale enttäuscht (auch) aus Quotensicht. In: quotenmeter.de. 19. Januar 2011, abgerufen am 3. Februar 2012.
  6. Alexander Krei: "Song für Deutschland": Maue Quoten für’s Finale. In: dwdl.de. 19. Januar 2011, abgerufen am 3. Februar 2012.
  7. Lena und der Lala-Brei. Spiegel Online
  8. Sechs Mal die reine Lena-Show. FAZ.net
  9. Ein Vorentscheid so spannend wie Wahlen in der DDR. Welt Online

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Composición de Alemania en el Festival de la Canción de Eurovisión
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Matthias Opdenhövel, Sportschau-Moderator ARD