Universitätsbibliothek Regensburg

Universitätsbibliothek Regensburg
Ubregensburg zb.jpg
Universitätsbibliothek Regensburg

Gründung1964
Bestandca. 3,6 Mio. Medien
BibliothekstypHochschulbibliothek
OrtRegensburg
ISILDE-355
LeitungAndré Schüller-Zwierlein[1]
Websitewww.uni-regensburg.de/bibliothek

Die Universitätsbibliothek Regensburg ist eine der größten Bibliotheken unter den Neugründungen der 1960er und 1970er Jahre in Deutschland. Die innovative Planung als einschichtiges Bibliothekssystem und die Verwendung der Regensburger Verbundklassifikation machte sie zum Vorbild vieler Bibliotheksneugründungen in Bayern und darüber hinaus.

Die Universitätsbibliothek ist eine zentrale Einrichtung der Universität Regensburg und wird vom Freistaat Bayern unterhalten. Sie ist öffentlich zugänglich. Mit 3,6 Millionen Medien gehört sie zu den größten Bibliotheken in Bayern.

Geschichte

Barrierefreie Rampe zur Lehrbuchsammlung

Die Gründung der Universitätsbibliothek erfolgte 1964, der Baubeginn 1971. Die einzelnen Standorte der Bibliothek waren noch über die gesamte Stadt Regensburg verteilt. Das neuartige Konzept sah keine selbständigen Institutsbibliotheken mehr vor, sondern eine zentrale Beschaffung und Katalogisierung der Bestände. Als wegweisend erwies es sich zudem, die Bücher fachlich zusammengehörig und weitgehend allgemein zugänglich (siehe Freihandaufstellung) aufzustellen. Dazu erarbeitete die Bibliothek eine Aufstellungssystematik, die sogenannte Regensburger Verbundklassifikation. Später fand diese auch deutschlandweite Anwendung. 1,2 Millionen Bände in nur zehn Jahren kennzeichnen den folgenden raschen Bestandsaufbau. Die moderne Informationstechnik hielt 1967 Einzug. Damals wurde der erste mittels EDV erstellte Gesamtkatalog ausgedruckt.

Der erste Verbundkatalog wurde 1976 hergestellt. Der frühe Einsatz der Datenverarbeitung war von großer Bedeutung bei der Erstellung des Bibliothekskataloges. So entwickelte sich nach der Gründung der Universitätsbibliothek Augsburg 1970 der Regensburger Bibliotheksverbund – der erste deutsche Bibliotheksverbund. Dieser wurde bis 1981 in Regensburg betrieben. 1974 schließlich wurden alle Teilbibliotheken auf dem Universitätscampus der Universität Regensburg zusammengefasst.

1994 wurde ein lokaler Online-Katalog (OPAC) in Betrieb genommen. 1996 wurde mit dem Erweiterungsbau der Zentralbibliothek begonnen, der unter anderem ein Kompaktmagazin für 1,3 Millionen Bücher und eine neue Poststelle umfasste. 1997 startete das Projekt der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB). Die Entwicklung und Pflege dieses erfolgreichen Nutzerdienstes für wissenschaftliche Volltext-Zeitschriften liegt bei der Universitätsbibliothek. 1999 konnte ein dringend benötigter Erweiterungsbau des Magazins bezogen werden, in dem ungefähr 1,3 Millionen Bücher Platz finden.

Seit 2001 bietet das MultiMediaZentrum der Universitätsbibliothek vielfältige digitale Dienstleistungen (Buchscanner, Großformatscanner, Dia-Scanner, Audio- und Blindenarbeitsplatz) an. 2002 wurde das kooperative Datenbank-Infosystem (DBIS) in Regensburg ins Leben gerufen. Das ist ein webbasierter Service zur Nutzung wissenschaftlich relevanter Datenbanken für die Literatur- und Informationsrecherche. 2004 wurde das Historische Werbefunkarchiv eingeweiht, eine Sammlung von Werbefunksendungen aus den Jahren 1948 bis 1987. Für die "eEurope Awards for eGovernment" konnte sich die Bibliothek 2005 nominieren. Ein Jahr später war die Universitätsbibliothek ausgezeichneter Ort im Land der Ideen. 2007 erfolgte die Eröffnung einer Leseterrasse in der Zentralbibliothek.

Bestand

Der Lesesaal „Philosophicum 2“ der Universitätsbibliothek Regensburg

Die Universitätsbibliothek hat ungefähr 3,5 Millionen Bände einschließlich Mikroformen, Karten, audiovisuellen Medien, Videos, CD-ROMs und DVDs. Außerdem befinden sich noch ungefähr 4.400 laufende gedruckte Zeitschriften und Zeitungen im Bestand. Die Bestände sind benutzernah in einer Zentralbibliothek und elf dezentralen Lesesälen in den Fakultätsgebäuden aufgestellt. Dazu kommt ein wachsendes Angebot an elektronischen Zeitschriften und Datenbanken.[2]

Sonderbestände

Sonderbestände sind: Die Bibliothek der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, die Bibliothek des Naturwissenschaftlichen Vereins Regensburg, das Europäische Dokumentationszentrum der EU, die Regensburger Porträtgalerie (digitalisierte Porträts), Historisches Werbefunk-Archiv, das Hörburger Archiv (Tondokumente zur Musikethnologie und Volksmusik), das Paul-Ernst-Archiv[3] und die Bibliothek der Michaela-Riese-Stiftung.

Projekte und bibliografische Arbeiten der Bibliothek

Laufende Projekte

Laufende bibliografische Arbeiten

Abgeschlossene Projekte (in Auswahl)

(Quelle:[4])

Personal

Personalstellen

  • 168 Vollzeitäquivalente (16.5 Höherer Dienst, 46 Gehobener Dienst, 105.5 Mittlerer und Einfacher Dienst, Stand: 2019)[5]

Leitung der Bibliothek

  • 1964 bis 1989: Max Pauer
  • 1990 bis 2008: Friedrich Geißelmann
  • 2008 bis 2015: Rafael Ball
  • ab 2016: André Schüller-Zwierlein

Kooperationen

Literatur

Die kompletten Jahresberichte der Universitätsbibliothek Regensburg seit 2002 finden sich auf dem Publikationsserver der Universität Regensburg.[6]

  • Paul Niewalda: "Die EDV im Dienste der Universitätsbibliothek Regensburg". In: "Bibliothekslandschaft Bayern". Wiesbaden 1989
  • Max Pauer: "Die Universitätsbibliothek Regensburg". In: Die Neugründung wissenschaftlicher Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland", S. 169–197. München 1990
  • "10 Jahre Bibliothekssystem der Universität Regensburg". In: Bibliotheksforum Bayern 3 (1975)
  • Max Pauer: "Universitätsbibliothek Regensburg". In: "Wissenschaftliche Bibliotheken in Regensburg", S. 205–250. Wiesbaden 1981
  • Christoph Straßer/Eike Unger: "Universität Regensburg, Erweiterung der Zentralbibliothek." Regensburg 2001

Weblinks

Fußnoten

  1. [1]
  2. Quelle: www.bibliothek.uni-regensburg.de/ubr/profil.htm#wich (Memento vom 16. Oktober 2008 im Internet Archive)
  3. Quelle: www.uni-regensburg.de/bibliothek/bestaende/sonderbestaende/paulernst/index.html
  4. www.bibliothek.uni-regensburg.de/projekte/projekte.htm (Memento vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive)
  5. Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken 68 (2019/2020). Harrasowitz, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-447-11153-9, S. 247 (harrassowitz-verlag.de).
  6. Quelle: http://epub.uni-regensburg.de/view/institutions/zen01.html

Koordinaten: 48° 59′ 52,7″ N, 12° 5′ 44,7″ O

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Barrierefreie Rampe zur Lehrbuchsammlung, Universitätsbibliothek Regensburg, Deutschland
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Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Regensburg
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Lesesaal Philosophicum 2 der Universitätsbibliothek Regensburg