Umweltdachverband

Umweltdachverband
(UWD)
Logo
RechtsformVerein
(ZVR: 255345915)
Gründung27. März 1973
SitzWien
ZweckDachverband für österreichische Umwelt- und Naturschutz-Organisationen
VorsitzFranz Maier
Umsatz1.779.962 Euro (2019)
Mitglieder1,4 Mio.
Websiteumweltdachverband.at

Der Umweltdachverband (UWD) mit Sitz in Wien engagiert sich mit gebündelter Kraft und starker Stimme für zentrale gemeinsame Umwelt- und Naturschutzinteressen seiner 35 Mitgliedsorganisationen.

Geschichte

1973 wurde die Österreichische Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz (ÖGNU) gegründet. Bei der konstituierenden Sitzung am 27. März gründeten die Naturfreunde, der Alpenverein, der Touristenklub, der Naturschutzbund und die Bergwacht die ÖGNU, um die zur damaligen Zeit aufkeimenden Ökologiegedanken in Österreich zu unterstützen.

Erster Präsident war Herbert Moritz (März 1973 bis Dezember 1984), ihm folgten Herbert Salcher (Dezember 1984 bis Juni 1986) und Alfred Stingl (Juni 1986 bis Juni 1993). Von Juni 1993 bis November 2014 war Gerhard Heilingbrunner, seitdem ist Franz Maier ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.

Als Geschäftsführer fungierten Helfried Ortner (Juni 1973 bis Dezember 1974), Erhard Zach (Jänner 1975 bis Mai 1978), Franz Hiess (bis November 1978), Heinz Kaupa (November 1978 bis Juni 1983), Walter Scharf (Juni 1983 bis September 1992), Willi Linder (Jänner 1993 bis August 1993), Bernadette Damböck (September 1993 bis August 1994), Franz Maier (September 1994 bis Juli 2008), Michael Proschek-Hauptmann (August 2008 bis März 2017) sowie Gerald Pfiffinger seit März 2017.

Funktion

Im Zentrum der Arbeit stehen das Engagement für die Erhaltung der Biodiversität, der volle Einsatz für Klimaschutz und den Ausbau eines naturverträglichen Energiesystems, das Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft, die Forcierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und – als Träger der Alpenschutzkommission CIPRA Österreich – der Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen.

Darüber hinaus ist mit dem Forum Umweltbildung die Servicestelle und Innovatorin für Bildung für nachhaltige Entwicklung und mit dem EU-Umweltbüro die zentrale Schnittstelle und Informationsplattform für europäische sowie nationale Umweltpolitik im Umweltdachverband angesiedelt.

Durch den EU-Beitritt Österreichs wird die internationale Zusammenarbeit auf dem Umweltschutzsektor wichtiger. Daher ist der Umweltdachverband u. a. Mitglied bei:

  • der World Conservation Union (IUCN)
  • dem World Council for Renewable Energy (WCRE)
  • der Föderation der Natur- & Nationalparke Europas (EUROPARC)
  • dem Europäischen Umweltbüro (EEB)
  • der Österreichischen UNESCO-Kommission
  • der Plattform Green Budget Europe
  • der International Union of Air Pollution Prevention and Environmental Protection Associations (IUAPPA)
  • dem Verein zum Schutz der Bergwelt e. V.

Inhaltliche Schwerpunkte

Biodiversität erhalten

Der Begriff Biodiversität oder biologische Vielfalt beschreibt die Vielfalt des Lebens auf der Erde und ihre Zusammenhänge in ihrer gesamten Bandbreite. Hohe biologische Vielfalt ist der Maßstab für gesunde Umwelt und intakte Natur – doch in den vergangenen Jahrzehnten ist dieser Reichtum mehr und mehr geschwunden. Der UWD setzt sich daher für wirksame Schutzmaßnahmen, starke Umweltgesetze und den Ausbau von Schutzgebieten ein und widmen uns nachhaltigen Naturprojekten. Doch Naturschutz kann nur effizient wirken, wenn er auf möglichst breiter Ebene getragen und umgesetzt wird – deshalb tritt der UWD für einen sektorenübergreifenden Biodiversitätsschutz ein und arbeiten in zahlreichen Projekten und Veranstaltungen für den Erhalt von Natur und Biodiversität.

Kreislaufwirtschaft ankurbeln

Im Wesentlichen zielt das Konzept der Kreislaufwirtschaft (KLW) darauf ab, Rohstoffe innerhalb eines möglichst geschlossenen Kreislaufs zu verwenden, in dem der gesamte Lebenszyklus von Produkten betrachtet wird und so wenig Abfall wie möglich entsteht. Besonders wichtig sind dabei u.a. Vermeidung, Reparatur, Wiederverwendung und ein auf Langlebigkeit ausgelegtes Design. Begriffen als ganzheitlicher Transformationsprozess erfasst die KLW nicht nur Technologie, Ökologie und Abfallbewirtschaftung, sondern auch soziale, politische und kulturelle Aspekte. Die Einbeziehung aller Stakeholder sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind deshalb für die Umgestaltung essenziell und stehen für den Umweltdachverband an erster Stelle.

Einsatz für den Klimaschutz

Der Klimaschutz ist ein wesentlicher Teil des Umweltschutzes und legt seinen Fokus auf die Reduktion von Treibhausgasen. Wir setzen uns für eine gesetzliche Verankerung der Energie- und Klimaziele sowie für eine Ökologisierung des Steuersystems und die damit einhergehende Abschaffung umweltschädlicher Subventionen ein. Wir können unsere Klimaziele jedoch nur erreichen, wenn wir natürliche CO2-Speicher, wie Moore und Wälder, erhalten oder wiederherstellen, denn Biodiversitäts- und Klimakrise gehen Hand in Hand. Inmitten eines globalen Massensterbens müssen wir den Weg für Lösungen ebnen, die den Schutz aller Lebewesen und Ökosysteme gewährleisten und gleichzeitig der Steigerung erneuerbarer Energien und der Reduktion der Treibhausgasemissionen dienen. Mittels Bildung für nachhaltige Entwicklung und innovativen Ideen für die Wirtschaft können wir die Klima- und Biodiversitätskrise gemeinsam bewältigen!

Naturverträgliche Energiewende vorwärtstreiben

Das Vorantreiben einer naturverträglichen Energiewende ohne Atomkraft und ohne fossile Energien ist uns sehr wichtig. Wir müssen jetzt den Weg für Lösungen ebnen, die den Schutz der Biodiversität und Ökosysteme gewährleisten und gleichzeitig der Steigerung erneuerbarer Energien und der Reduktion der Treibhausgasemissionen dienen. Dazu gehören Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion – sprich Energiesparen! – sowie der konsequente Ausbau der Photovoltaik auf bereits verbauten Flächen. Eine überregionale Energie- und Raumplanung im Einklang mit Natur- und Landschaftsschutzinteressen ist das, was Österreich jetzt braucht.

Schutz und nachhaltige Entwicklung der Alpen

CIPRA Österreich, die österreichische Vertretung der Alpenschutzkonvention, tritt als starker Partner innerhalb des Umweltdachverbandes für den Schutz der Alpen und die nachhaltige Entwicklung dieses Lebensraums für Mensch und Natur ein. Im Wege des Alpenkonventionsbüros bemüht sich CIPRA Österreich, die nationale Implementierung der Alpenkonvention voranzutreiben. Dieses internationale Vertragswerk zeigt mit seinen Durchführungsprotokollen zu den Themen Naturschutz und Landschaftspflege, Berglandwirtschaft, Bergwald, Verkehr, Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Tourismus, Bodenschutz und Energie wichtige Perspektiven für eine zukunftsgerechte Entwicklung des sensiblen Ökosystems auf.

Bildung für nachhaltige Entwicklung vorantreiben

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) unterstützt Menschen darin aktiv, eigenverantwortlich und mit anderen gemeinsam das eigene Lebensumfeld und unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten. Neben dem Verstehen von Zusammenhängen geht es um die Entwicklung persönlicher Werthaltungen und Handlungsmöglichkeiten. Deshalb liegt der Fokus der BNE auf handlungsorientiertem Lernen und der Ausbildung von Gestaltungskompetenzen. Darüber hinaus vermittelt BNE Wissen über globale Zusammenhänge und Herausforderungen, wie die Klimakrise oder globale Ungerechtigkeit, und Wissen über die komplexen wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Ursachen dieser Probleme. Das Forum Umweltbildung im Umweltdachverband erarbeitet innovative Bildungsmaterialien für Schulen und andere Bildungseinrichtungen, vermittelt durch spannende Events Wissen und motiviert Menschen, aktiv mitanzupacken!

Mitglieder

Mitgliederliste (Stand September 2023):

Ehemalige Mitglieder:

Weblinks

Einzelnachweise

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