Typ Passat

Typ „Passat“ p1
Schiffsdaten
SchiffsartSemicontainerschiff
BauwerftWarnowwerft
Bauzeitraum1987 bis 1990
Gebaute Einheiten9
Schiffsmaße und Besatzung
Länge165,50 m (Lüa)
152,40 m (Lpp)
Breite23,05 m
Seitenhöhe13,40 m
Tiefgang (max.)10,07 m
 
Besatzungbis zu 34
Maschinenanlage
Maschine1 × Sulzer-Zweitakt-Dieselmotor (Typ 5 RTA 58)
Propeller1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit18.050 tdw
Container930 TEU

Der Semicontainerschiffstyp Passat war eine Bauserie der Rostocker Warnowwerft.

Geschichte

Der Schiffstyp stellte eine Weiterentwicklung des Typ „Äquator“ dar und wurde in den Jahren 1987 bis 1990 in neun Einheiten auf der Warnowwerft hergestellt. 1988 vergab die DDR Lizenzen für Nachbauten des Typs in der Türkei. Auf der Werft Turkiye Gemi in Camialti wurden 1989 zwei Schiffe auf Kiel gelegt, die in den 1990er Jahren zu Wasser gelassen und schließlich in den frühen 2000er Jahren auf der Werft Torgem Gemi in Tuzla fertiggestellt wurden.

Technik

Der Mehrzweck-Containerschiffstyp wurde für den universellen Einsatz zum Transport von ISO-Containern, Schütt-, Stück- und Schwergut konzipiert. Die vier Laderäume mit einem Schüttgut-Rauminhalt von 28.386 m³ waren durch eine Normalluke und drei Doppelluken verschlossen. Es wurden hydraulische Faltlukendeckel an Deck und Glattdeckluken im Zwischendeck verwendet. Je nach Bauvariante standen Containerstellplätze für 925 bis 930 TEU zur Verfügung. Für den Ladungsumschlag wurden verschiedene Varianten von Bordkränen mit 25 bis 40 Tonnen Tragfähigkeit verbaut. Die Schiffe der Reedereien Oldendorff und Dauelsberg wurden nach Abschluss ihrer Jungfernreise bei der Jurong-Werft in Singapur um 16 Meter verlängert und mit Kränen zu reinen Containerschiffen umgebaut.[1] Die Tragfähigkeit stieg durch den Umbau auf 20.380 Tonnen, die Containerkapazität auf 1112 TEU.[2]

Der Hauptantrieb stellte den größten Unterschied zum Typ "Äquator" dar. Es war ein in Sulzer-Lizenz vom VEB Dieselmotorenwerk Rostock gebauter Zweitakt-Schiffsdieselmotor vom Typ 5 RTA 58 mit 7000 kW Leistung. Damit erreichten die Schiffe eine maximale Geschwindigkeit von 16,1 Knoten. Bei Leistungsabnahme mittels 1250-kVA-Wellengenerator werden 15,3 Knoten erreicht. An- und Ablegemanöver wurden durch ein Bugstrahlruder unterstützt.

Die Schiffe (Auswahl)

Warnowwerft Typ „Passat“
BaunameBau-
nummer
IMO-
Nummer
AblieferungAuftraggeberUmbenennungen
und Verbleib
Kupres275870106418. November 1987Jugooceania Kotor, JugoslawienRamaTorm Agnete (1996) → Aeolian Sun (2003) → Safemarine Angola (2006) Angola (2012) → verschrottet.
Maria Oldendorff285880095121. Januar 1988Reederei „Nord“ Klaus E. Oldendorff, HamburgT.A.Adventurer (1991) → Maria Oldendorff (1999) → Tasman Navigator (2000) → Maria Oldendorff (2004) → Chengtu (2004) → Thor Nereus (2007) → Xiang Fu Men (2011) → 2014 Abbruch in Alang
Ivangrad2766. Mai 1988Prekookeanska Plovidba Bar, Jugoslawien?
Obod277870108815. Dezember 1988Prekookeanska Plovidba Bar, JugoslawienAire F (1992) → Cape Cleveland (1996) → Obod (1998) → Pan Oasis (2001) → Thor Nautica (2003) → Xiang Rong Men (2011) → 2013 Abbruch in Alang
Bellavia28687124912. Februar 1989Reederei Dauelsberg, BremenWestgate Bridge (1991) → Bellavia (1993) → Tanavigator (1993) → Tasman Navigator (1999) → Bellavia (2000) → Seaboard Valpariso (2002) → Thor Nexus (2003) → Xiang Gui Men (2010) → Xiang Rui Men (2013) → 2016 Abbruch in Chittagong
Octavia287871250623. Februar 1989Reederei Dauelsberg, BremenStory Bridge (1991) → Octavia (1992) → Tamariner (1994) → Tasman Mariner (1999) → Octavia (2000) → Mercosul Brasil (2000) → Octavia (2001) → Thor Neptune (2003) → King Faith (2011) → 2013 Abbruch in Alang
Beate Oldendorff283880137115. Dezember 1989Reederei „Nord“ Klaus E. Oldendorff, HamburgT.A.Discoverer (1991) → Beate Oldendorff (1999) → Tasman Mariner (2000) Beate Oldendorff (2004) → Thor Nectar (2004) → Han Li (2011) → 2017 Abbruch in Alang
Vardar282900020914. Februar 1990Slobodna Plovidba Šibenik, JugoslawienVardar Delmas (1991) → Torm America (1992) → Tisno (1997) → Torm America (2002) → MSC Patricia → 2012 Abbruch in Alang
Maraco280881912227. April 1990Plovidba Bar, JugoslawienMoraca (1995) → Norviken (1995) → Lima (1997) → Lim (1999) → Tekeze (1999) → Tika → 2016 verschrottet

Literatur

  • Gert Uwe Detlefsen: 75 Years. The Ships of Egon Oldendorff. Hrsg.: Egon Oldendorff. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1996.

Einzelnachweise

  1. Uwe Volkroth, Umgebaute Containerschiffe, Schiffahrt international 11/1989, Schiffahrtsverlag „Hansa“, Hamburg, S. 448.
  2. Gerd D. Schneider, Nach Jungfernreise gleich wieder in die Werft, Schiffahrt international 5/6-1989, Schiffahrtsverlag „Hansa“, Hamburg, S. 196.

Weblinks