Twiste (Diemel)

Twiste

Twiste auf Höhe der Mündung des Hörler Baches bei Welda

Daten
GewässerkennzahlDE: 444
LageHessen, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
FlusssystemWeser
Abfluss überDiemel → Weser → Nordsee
Quellenordwestlich von Korbach
51° 18′ 16″ N, 8° 49′ 56″ O
Quellhöheca. 485 m ü. NHN[1]
Mündungin Warburg in die DiemelKoordinaten: 51° 28′ 52″ N, 9° 8′ 47″ O
51° 28′ 52″ N, 9° 8′ 47″ O
Mündungshöheca. 159 m ü. NHN[2]
Höhenunterschiedca. 326 m
Sohlgefälleca. 8 ‰
Länge40,8 km[3]
Einzugsgebiet446,731 km²[3]
Abfluss am Pegel Welda[4]
AEo: 433,73 km²
Lage: 4,63 km oberhalb der Mündung
NNQ (17.09.2012)
MNQ 1968/2015
MQ 1968/2015
Mq 1968/2015
MHQ 1968/2015
HHQ (18.07.2002)
826 l/s
1,29 m³/s
2,81 m³/s
6,5 l/(s km²)
21 m³/s
55,3 m³/s
Durchflossene StauseenTwistesee
Twistesee mit Wetterburg, Staudamm
und Einlaufbauwerk (inkl. Restaurant)

Die Twiste ist mit etwa 40,8 km[3] Länge der wichtigste sowie ein südwestlicher und rechter Zufluss der Diemel in Hessen und Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Verlauf

Die Twiste entspringt im nordwestlichen Nordhessen im Landkreis Waldeck-Frankenberg in den nordöstlichen Ausläufern des Rothaargebirges. Ihre Quelle befindet sich auf rund 485 m ü. NHN[1] südöstlich des Flachskamps (571,6 m), nordöstlich des Hombergs (531 m) und westsüdwestlich des Leusmannskopfs (501 m), drei bewaldete Berge nordwestlich von Korbach.

Korbach nördlich passierend fließt die Twiste nach Nordosten über die Waldecker Tafel durch Berndorf zu ihrem engen, bei der Ortschaft Twiste beginnenden Durchbruchstal am Langen Wald, um darin bei Braunsen in den Twistesee zu münden und diesen zu durchfließen. Unterhalb des Stausees, dessen Staudamm direkt östlich von Wetterburg steht, fließt sie durch die Flussniederung bei den Ansiedlungen Pohlmannshammer und Meerbrücke und nimmt bei der Letzteren die Aar auf. Ab Külte biegt ihre Richtung nach Osten ab und führt hinter der Einmündung der Watter nach Volkmarsen, um danach die Wande und kurz darauf die Erpe aufzunehmen und nach Norden abzuknicken. Nach dem Queren der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen (Kreis Höxter) fließt sie durch Welda, wo das Wasserkraftwerk Welda steht. Anschließend verläuft der Fluss durch einen engen Talabschnitt, in dem er die Bundesautobahn 44 (Talbrücke Twiste; 637 m lang) unterquert.

Nach anschließendem Passieren von Wormeln mündet die Twiste am südlichen Ortsrand von Warburg an der Twistemühle auf 159 m[2] Höhe in den Weser-Nebenfluss Diemel.

Wasserscheide

Das Quellgebiet der Twiste liegt auf der Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide, das heißt, dass sich die Twiste, die in nördliche Richtung fließt, über die Diemel in die Weser entwässert, während der Kuhbach, der auf der südwestlichen Seite des Flachskamps entspringt, einen südlichen Umweg über die Itter, Eder – mit Edersee – und Fulda zur Weser macht; gleiches gilt für die Werbe, die auf der Waldecker Tafel östlich von Korbach entspringt und später in den Edersee mündet, um auch über die Eder und Fulda in die Weser zu fließen.

Ausflugsmöglichkeiten

Bekannte Ausflugsziele an oder unweit der Twiste sind der Twistesee und Bad Arolsen.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet der Twiste ist 446,731 km²[3] groß. Es erstreckt sich von den Ostausläufern des Ostsauerländer Gebirgsrands bis in die Warburger Börde.[5]

Zuflüsse: Tabellarische Übersicht

Zu den Zuflüssen Zuflüssen der Twiste gehören flussabwärts betrachtet (Daten – wenn nicht anders genannt – laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):

NameSeiteLänge
(km)[6][7]
Quell-Mündungs-Mündungs-
ort (Lage)
Mü-Stat.
(km)[8]
EZG
(km²)[3]
GKZ
[9]
höhe (m ü. NHN)[1][2]
Bach vom Kudenkopflinks004,4439284Berndorf (i)35,00444-114
Wollbeutelrechts004,1364275Berndorf (u)34,200008,700444-12
Limekelinks002,0303268Berndorf (u)33,40444-132
Mühlhäuser Bachlinks005,3395258Mühlhäuser Hammer (u)31,350012,320444-14
Bröbeckebach (Bröbecke)links004,1340255Mühlhäuser Hammer (b)30,950010,150444-16
Bach vom Rothenbergrechts004,1331249Twiste (i)29,25444-1742
Bach am Hermannsberglinks003,2320245Twiste (i)29,000004,470444-18
Bach am Holzhäuser Bergrechts003,0315238Berggrund (g)27,60444-192
Wilderechts009,6390229Berggrund (u)25,600038,490444-29
Kappelgrabenlinks002,0279228Kappelmühle (n)25,45444-3122
Aarlinks013,9369192Wetterburg (u)16,250037,430444-4
Watterrechts021,8435182Külte (u)13,050041,250444-6
Wandelinks012,4310176Volkmarsen (u)09,400070,180444-72
Erperechts026,0390176Volkmarsen (u)09,30153,65444-8
Hörler Bach (Welda)[10]links007,5269166Welda (i)05,000010,964444-92
Abkürzungen (Lage):   i = im, u = unterhalb vom, b = beim, g = gegenüber, n = nahe Mündungsort

Zuflüsse: Graphische Übersicht

Linke Zuflüsse sind in dunklem, rechte in hellem Blau flussabwärts aufgeführt.

Ortschaften

Zu den Ortschaften an der Twiste gehören (flussabwärts betrachtet):

Pegelstationen

An der Twiste steht eine Pegelstation auf der westfälischen Seite bei Welda. Der Pegelstand[11] und andere relevanten Kenndaten[11] können online abgerufen werden.

Güteklassifizierung

Die Twiste wurde in einem Bericht des NRW-Landesumweltamts im Jahre 2001 in die Gewässergüteklasse II-III eingestuft. Verschiedene Strecken weisen einige strukturelle Schäden auf, dies liegt daran, dass der Fluss mehrmals aufgestaut wird und große Wassermengen abgeleitet werden. Die linienhafte Durchgängigkeit für Gewässerorganismen ist aufgrund der Stauhaltungen nicht gegeben, wie die EG-Wasserrahmenrichtlinie fordert.[12]

Literatur

  • Hannover, Bernd: Siedlungsdichteuntersuchungen der Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) im Wassereinzugsgebiet der Aar bei Korbach – in: Vogelkundliche Hefte, ISSN 0178-0220 (1977), 3, S. 51–55
  • Roesch, Thomas: Minimizing the influence of large reservoirs on downstream water quality by turbine venting – in: International Symposium on River Flood Defence <2000, Kassel>: International Symposium on Flood Defence (2000), S. 95–104, graph. Darst.
  • Becker, Carina: Gewässeruntersuchung an der Twiste – Von der Quelle bis zur Mündung (Memento vom 19. August 2013 im Webarchiv archive.today) (Facharbeit-Auszug), Warburg, 2006, auf welda.de
  • Bark, Dieter: Lebendige Landschaften: im Tal der Twiste; Quelle Homberg, Berndorf, Twiste, Braunsen, Twistesee, Wetterburg, Külte, Volkmarsen, Welda, Wormeln, Warburg, Müller + Busmann-Verlag, Wuppertal, 2010
  • Staiber, Karl: Beobachtungen am Haubentaucher (Podiceps cristatus) im NSG Twistevorsperre (Kreis Waldeck-Frankenberg): mit Tab. – in: Vogelkundliche Hefte Edertal für den Landkreis Waldeck-Frankenberg, ISSN 0178-0239 (1989), 15, S. 70–72

Weblinks

Wikivoyage: Twiste-Radweg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c Deutsche Grundkarte (DGK 5) in Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  3. a b c d e Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 153, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  5. Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  6. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise),
  7. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  8. Mündungslage der Zuflüsse bei/nahe der Fließgewässer-kilometrierung der Twiste laut Gewässerstationierungskarte (Stat.) in Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise), oder laut Kilometrierung (Stat.) in Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  9. Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „444“, die für die Twiste steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
  10. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz führt den Hörler Bach (s. Hörle), anders als das entsprechende Ministerium in Nordrhein-Westfalen, als Welda.
  11. a b Wasserstände, Wassertemperatur und Niederschlagsdaten, in HYGON (Hydrologische Rohdaten Online) beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
  12. Gütebericht des NRW-Landesumweltamts 2001. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. März 2014; abgerufen am 4. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lanuv.nrw.de

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