Turm (Heraldik)

Der Turm ist in der Heraldik eine gemeine Figur.

Beschreibung

Viele Wappen tragen dieses stilisierte Bauwerk im Schild. Die vielfältige Bauform dieser Wappenfigur erschwert die einfache Beschreibung. Hier soll nur der einzelne Turm Beachtung finden. Die anderen Möglichkeiten, wie z. B. mehrere Türme zu einem Bauwerk gefügt, sind unter „Siehe auch“ erläutert. Auch die technischen Türme, wie Ölfördertürme, Sendetürme, Leuchttürme und ähnliche werden hier nicht beschrieben.

Schiefer Turm in Vierzon

Im Wappen kann ein einzelner Turm oder auch eine größere Anzahl vertreten sein. Die Stellung weicht nicht von der anderen Wappenfigur ab. Bei drei Türme im Wappen ist die Möglichkeit 2;1 Stellung, pfahlweis oder balkenweis möglich. Die Form des Turmes sollte so genau beschrieben werden, dass ein Heraldiker zum richtigen Wappen gelangt. Der Zinnenturm ist der beliebteste für ein Wappen, aber andere Formen, wie isoliert stehende Kirchtürme, sind auch verbreitet und gehören hier erwähnt zu werden. Zu erkennen sind diese oft durch ein Kreuz an der Turmspitze. Ein Turm mit drei aufgesetzten kleinen Türmen ist noch nicht dem Kastell zuzuordnen. Wappen mit Turmruinen sind auch möglich.

Die Tingierung ist den heraldischen Regeln in allen heraldischen Farben und Metallen entsprechend möglich. Sichtbare Fenster und Tor können offen (Wappen- oder Feldfarbe ist sichtbar) oder geschlossen (Öffnungen sind schwarz) sein und sollten bei der Blasonierung erwähnt werden. Auch Wappentiere oder Menschen können in enger Verbindung mit dem Turm sein. Eine Beflaggung oder ein befestigtes Wappenschild ist erwähnenswert.

Verwandte Formen

Weiterentwicklungen des Turms in der Heraldik sind Burg, Kastell, Mauer, Leuchtturm, Kirchturm oder Roch.

Literatur

  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 399.
  • Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Georg D. W. Callwey, München 1978, ISBN 3-7667-0345-5.

Weblinks

Commons: Türme in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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De gueules à la tour ruinée d'argent, maçonnée de sable, ouverte et ajourée du champ, au chef cousu d'azur chargé d'un lion issant d'or.
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Stammwappen I der Dellingshausen, aus dem Solling stammendes Geschlecht, 1411 urk. mit Cord Dellinghusen, Bürger zu Einbeck, in Reval mit Hinrik Dellingkhusen, urk. 1479—1511, Kaufmann und Ältermann der Großen Gilde, mit dem die Stammreihe beginnt. Schwed. Adelsstand 1680; HRR-Adelsstand und Freiherrenstand 1785
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Escudo de Cospeito (Lugo): De ouro e sobre ondas de azur e prata, unha cruz floronada de gules cargada de cinco vieiras de prata; mantelado de gules con dúas torres de ouro, unha en cada mantel. Ó timbre, coroa real pechada. Decreto 195/1995, do 16 de xuño, DOG núm. 126 de 3 de xullo de 1995 [1].
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