Trolleybus Winterthur

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Trolleybus Winterthur
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Swisstrolley Nummer 120, ein Vertreter der jüngsten Trolleybusgeneration
Basisinformationen
StaatSchweiz
StadtWinterthur
Eröffnung28. Dezember 1938
BetreiberStadtbus Winterthur
Verkehrs­verbundZürcher Verkehrsverbund
Infrastruktur
Stromsystem600 V Gleichstrom
Betriebshöfe1
Betrieb
Linien4
Fahrzeuge34
(24 BGT-N1C und
10 Trollino 18)
Statistik
Fahrleistung22'300'000 (gesamtes Busnetz)dep1
Netzplan
Netzplan
Karte des Trolleybusnetzes in Winterthur

Der Trolleybus Winterthur ist das Trolleybus-System der schweizerischen Stadt Winterthur. Die Gesellschaft Stadtbus Winterthur betreibt – neben diversen Autobusverbindungen – vier Linien elektrisch. Alle sind Durchmesserlinien und treffen sich am Bahnhof Winterthur, der von Stadtbus Winterthur als Hauptbahnhof bezeichnet wird.

Linien

LinieStreckeHaltestellenFahrzeitTaktfolge HVZAuslauf HVZBemerkungen
1Töss – Hauptbahnhof – Oberwinterthur23 Haltestellen32 / 21 Minuten7,5 Minuten8 KurseDoppelgelenkbusse - 1 Kurs extra nur Abend-HVZ
2Wülflingen – Hauptbahnhof – Seen25 Haltestellen32 / 28 Minuten6 Minuten11 Kurse1 Kurs extra nur Abend-HVZ
2ESchloss – Hauptbahnhof – Waldegg14 Haltestellen17 / 17 Minuten12 / 18 Minuten04 Kurse[1]Auf S-Bahn ausgerichtete Verdichtung der Linie 2 zur HVZ[2]
3Rosenberg – Hauptbahnhof – Oberseen26 Haltestellen34 / 28 Minuten7,5 Minuten09 Kurse1 Kurs extra nur Abend-HVZ

Während des Umbaus des Winterthurer Bahnhofplatzes vom 4. Juli 2012 bis zum 28. Juni 2013 verkehrten die aus Richtung Oberwinterthur kommenden Kurse der Linie 1 ab Hauptbahnhof als Linie 2 weiter nach Wülflingen während die aus Richtung Seen kommenden Kurse der Linie 2 in der Technikumstrasse hielten und weiter als Linie 1 nach Töss verkehrten.

Geschichte

Der Trolleybus ersetzte zwischen 1938 und 1951 sukzessive die vom gleichen Unternehmen betriebene Strassenbahn Winterthur. Nach dem Trolleybus in Lausanne war er der zweite neuzeitliche Trolleybusbetrieb der Schweiz. Die einzelnen Streckenabschnitte gingen wie folgt in Betrieb:[3]

DatumStrecke (Länge)LinieÄnderung
28. Dezember 1938Hauptbahnhof – Wülflingen Lindenplatz (3,1 km)Linie 2Strassenbahnersatz
24. Juli 1941Hauptbahnhof – Seen (4,2 km)Linie 2Strassenbahnersatz
26. April 1948Hauptbahnhof – RosenbergLinie 3Autobusersatz
6. Oktober 1951Hauptbahnhof – Oberwinterthur Bahnhof (2,9 km)Linie 1Strassenbahnersatz
3. November 1951Hauptbahnhof – Zentrum Töss (1,8 km)Linie 1Strassenbahnersatz
4. Dezember 1960Wülflingen Lindenplatz – Wülflingen HärtiLinie 2Neuerschliessung
4. Dezember 1960Hauptbahnhof – Breite – HauptbahnhofLinie 3Autobusersatz
2. Juni 1965Zentrum Töss – Töss RieterLinie 1Neuerschliessung
16. August 1982Oberwinterthur Bahnhof – Oberwinterthur WallrütiLinie 1Neuerschliessung
26. Oktober 1991Hauptbahnhof – OberseenLinie 6Autobusersatz
6. April 2011Friedhof / Schachenweg – RosenbergLinie 3Neuerschliessung

Mit dem Fahrplanwechsel vom 23. Mai 1982 wurde die Rosenberglinie (Linie 3) von der Breitelinie (neu Linie 4) getrennt. Diese Ringlinie 4 wurde am 28. Mai 1995 mit dem Bau der neuen Storchenbrücke[4] wieder auf Dieselbusbetrieb umgestellt, die letzten Fahrleitungsreste dieser Strecke verschwanden Ende Januar 2010. Die Linien 3 und 6 wurden im Dezember 2006 zur heutigen Linie 3 verknüpft. Die Verstärkerlinie 2E wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 eingeführt.

Mit dem Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2022 wurde die Linie 1 von Gelenk- auf Doppelgelenkbusbetrieb umgestellt. Der Takt zur Hauptverkehrszeit (HVZ) wurde deshalb von 6 auf 7,5 Minuten ausgedünnt.

Fahrzeuge

Ehemalige

Alle bisher ausgemusterten Winterthurer Trolleybusse waren Hochflurwagen:

NummernStückHerstellerElektrikTypArtBaujahre
11–1404SaurerSAASSolowagen1938
15–1905SaurerSAASSolowagen1941
20–2506FBW / SaurerSAASSolowagen1948
16101Moser / Ramseier + JenzerkeineAnhänger1953
101–10505FBW / SWSMFOGTr51Gelenkwagen1958
50–5708SaurerSAAS4IILMSolowagen1960
106–11914Berna / SWP / Ramseier + JenzerSAAS4 GTPGelenkwagen1965–66
12001Volvo / HessBBC / StrömbergGelenkwagen, Prototyp1974
12101Saurer / HessStrömbergGelenkwagen, Prototyp, VST-Einheitslackierung, Spitzname Mandarinli[5]1978
122–13110Saurer / Frech-HochStrömbergGT 560/640-25Gelenkwagen1982–83
141–16121Daimler-BenzABBO 405 GTZGelenkwagen1988–92

Beim Prototyp 120 wurde eine neue elektrische Ausrüstung mit Chopper-Steuerung von Strömberg verbaut, um Kosten zu sparen wurde aber ein gebrauchter BBC-Fahrmotor aus einem ausgemusterten Solo-Trolleybus wiederverwendet.[6]

Wagen 147 war mit einer Enteisereinrichtung ausgestattet und diente als Arbeitswagen. Ehemalige Winterthurer Trolleybusse wurden an die Städte Burgas und Russe in Bulgarien sowie Baia Mare und Timișoara in Rumänien abgegeben. Zum Teil sind sie dort noch im Einsatz.

Heutige

Dem Trolleybus Winterthur stehen heute zusammen 34 Wagen zur Verfügung, in den Hauptverkehrszeiten werden allerdings 35 Fahrzeuge gleichzeitig benötigt. Besonders auf der Verstärkerlinie 2E, aber auch auf den anderen Trolleybuslinien, kommt es deshalb täglich zum Mischbetrieb mit Dieselbussen.[1][7] Alle Winterthurer Trolleybusse sind niederflurige Gelenkwagen:

FahrzeugeBaujahrStückzahlAusrangiertBemerkungen
HerstellerSerieNummerntotalheute
Gelenktrolleybusse
Solaris/Cegelec171–1802004–20051002023«Trollino 18»
Hess/KiepeBGT-N1C101–1212010–20112424«Swisstrolley 3»
122–1232012
1242014
Hess/ABBBGT-N_D131–133202233«lighTram 19 DC»
Doppelgelenktrolleybusse
Hess/ABBBGGT-N2D401–411202211*«lighTram 25 DC»

Galerie

Literatur

  • Hans-Peter Bärtschi: Tram und Trolley in Winterthur. Prellbock, Krattigen 2013.

Weblinks

Commons: Trolleybusse in Winterthur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bílderseite zum Trolleybus Winterthur auf public-transport.net
  • Informationen zum Trolleybus Winterthur. (Nicht mehr online verfügbar.) In: trolleymotion.ch. Ehemals im Original;
  • Offizielle Website von Stadtbus Winterthur

Einzelnachweise

  1. a b Winterthur (CH) – Vierte Trolleybuslinie eingeführt (Memento vom 19. Februar 2015 im Internet Archive) auf trolleymotion.eu
  2. Stadtbus Aktuell. (Memento vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive) (PDF) Stadtbus Winterthur, November 2014
  3. Faltblatt Chronik der Winterthurer Verkehrsbetriebe. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 3,2 MB)
  4. Roger Tacheron: Trolleys für die Breite. In: Der Landbote. 5. Dezember 2002.
  5. 1996-2000: Die Anfänge, trolleybus.ch
  6. Hess 1882–2007, 125 Jahre Tradition, Innovation, Emotion. 2007, ISBN 3-85962-147-5, S. 97
  7. Verlängerung der Trolleybuslinie 3 eröffnet. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 5. Juni 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.trolleymotion.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)

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WV Winterthur 128.jpg
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Winterthur's Frech-Hoch-bodied Saurer GT 560/640-25 trolleybuses were the first three-phase current trolleybuses built. Shortly before being replaced by new low floor trolleybuses, number 128 was photographed at Oberseen.
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Instandhaltung Oberleitungen Stadtbus Winterthur.jpg
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Stadtbus Winterthur: Morgendliche Instandhaltungsarbeiten an der Oberleitung in der Bankstrasse, Ecke Stadthausstrasse. Turmwagen als 1997 durch die Fa. Sterki, Wolfhausen erfolgter Umbau aus einem Autobus. Es handelt sich (jedenfalls bei Stadtbus Winterthur) um ein Einzelexemplar.
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Winterthur is the only city other than Zürich to operate Mercedes-Benz O 405 GTZ articulated trolleybuses. This is number 141 outside the railway station.
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Hess Swisstrolley 3 Nr. 120 von Stadtbus Winterthur auf der Linie 2 in Wülflingen.
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Saurer trolleybus 13 (ex-Winterthur, Switzerland 56), making a non-passenger trip in Timişoara, Romania
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Trolleybusnetz der Stadtbus Winterthur, Stand 2023
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The first Solaris Trollino 18AC articulated trolleybus for the Winterthur system was delivered in 2005 (built 2004). Number 171 was pictured at the Töss terminus of route 1 shortly after entering service.